Der Dunkle Wald

Es war schon spät, als Johannes mit seinem Mountainbike von der Abschlussparty heimfuhr. Er war müde, etwas betrunken und hatte deshalb keine Lust, den großen Umweg über die Landstraße zu nehmen. Also entschloss sich der 24-Jährige die Abkürzung durch den Dunklen Wald zu radeln. Ihn gruselte es seit seiner Kindheit schon ein wenig vor dieser finsteren Monokultur, aber er fragte sich, was schon passieren solle. Er schaltete seine Lampe auf die höchste Stufe und fuhr die verwachsene Forsstraße entlang. Sie hatte schon einige Schlaglöcher vom vielen Regen der letzten Wochen und so musste Johannes stets hochkonzentriert sein. Der Wald wurde immer dichter und die Fichten wiegten sich bedrohlich im Wind. Er fröstelte ein wenig.
Da! Ihm war, als hätte er einen Schatten gesehen! "Werd jetzt nich paranoid! Was soll schon passieren?", versuchte sich Johannes einzureden. Plötzlich hörte er ein Knallen. Der 24-Jährige zuckte zusammen und schaltete zur Sicherheit einen Gang höher. Ein Schauer jagte ihm den Rücken hinunter. Hatte da nicht gerade ein Hirsch geröhrt? Der Erwachsene beschleunigte auf 28 km/h. Um Atemluft ringend strampelte er eine kleine Steigung hinauf. Vor ihm tauchte eine Wurzel auf, doch zum Abbremsen war es schon zu spät. Johann flog an die zwei Meter durch die Luft und knallte dann hart am Boden auf. Ein sengender Schmerz fur ihm durch den ganzen Körper. Er sah, wie etwas auf ihn zukam...
Und dann wurde ihm schwarz vor Augen.

Mit pochenden Kopfschmerzen wachte er auf. "Was ... was ist passiert?", stammelte Johannes benommen. Er nahm sein Umgebung kaum wahr und konnte sich an nichts erinnern. Eine mit Bierbauch bestückte Gestalt kam auf ihn zu. "Offenbar hast du zu viel gesoffen. Bist im Stehen eingeschlafen und hast geschrien wie ein Wilder!"

Weitere Kurzgeschichten: