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2xhab ich gern gelesen
geschrieben 2018 von Anon (SinJin).
Veröffentlicht: 14.11.2023. Rubrik: Nachdenkliches


Wer ist Er?

Es ist als würde eine unglaubliche Leere in ihm herrschen.
Er weiß das es kein Ziel gibt, nur ein Ende.
Er weiß dass, das Leben nur eine Phase ist.
Er fragt sich viele Fragen auf die es keine Antwort gibt und er fragt sich warum es keine Antwort gibt.
Er fragt sich warum er den Drang verspürt jemandem davon zu erzählen was in ihm vorgeht.
Er fragt sich was sein Ziel ist.
Er will seine eigenen Grenzen überschreiten.
Er will wissen wie es ist von einem Hochhaus zu fallen.
Er will wissen wie es ist mehrere Persönlichkeiten zu haben.
Er will wissen wie es ist nicht von seinem Handy abhängig zu sein.
Er will wissen wie es ist jemanden zu töten.
Er will wissen wie es ist von jemanden getötet zu werden.
Er will wissen wie es ist gejagt zu werden.
Er weiß das es kein gutes Gefühl ist gejagt zu werden, dennoch gibt es etwas in ihm, das ihn antreibt
dieses Gefühl zu erfahren.
Er will alle Gefühle fühlen, gute wie auch schlechte.
Er fragt sich welchen Sinn sein Leben sonst hat.
Er denkt sich das sein Leben keinen Sinn hat.
Er denkt sich das nach dem Tod nichts kommt.
Absolut Nichts.
Er denkt sich das, was andere Menschen in den Selbstmord treibt.
Er denkt sich das die Wahrheit ein Gefühl vermitteln könnte, das jemanden unglaublich depressiv machen kann.
Was aber wenn das, was Menschen ,,Depression" nennen die Wahrheit ist?
Was wenn das Leben wirklich keinen Sinn hat?
Er will alle Gefühle der Welt fühlen bevor er stirbt.
Er will wissen wie es ist, wenn ihm jemand bedingungslose Loyalität schwört.
Er will wissen ob diese Person wirklich für ihn sterben würde.
Er will diese Person auf die Probe stellen.
Jemand soll ihr eine Pistole auf die Brust setzen und abdrücken.
Die Waffe soll täuschend echt sein, aber nicht geladen.
Er will wissen wie es sich anfühlt,wenn jemand anderes dem er vertraut, ihm eine Waffe an die
Brust hält, direkt ans Herz.
Er will wissen wie es sich anfühlt, wenn jemand dem er vertraut, sein Leben in diesem Moment beenden kann.
Ihm fliegen Millionen von Gedanken durch den Kopf.
Er will Leben solange er kann und er will sterben, wenn er es will.
Er will den Zeitpunkt seines Todes selbst bestimmen.
Er will erschossen werden, genau durch sein Herz.
Er will nicht das andere ihn verstehen oder seine Motive nachvollziehen können.
Für andere sieht es so aus als habe er sich selbst in diese Situation gebracht.
Als hätte er einen falschen Weg eingeschlagen an einem Punkt in seinem Leben.
Doch er will genau dort sein wo er gerade ist.
Er will auf der Straße stehen, emotionslos.
Er will nicht cool aussehen.
Er will keine Emotionen zeigen in dem Moment.
Er will kein Wort sprechen.
Er will mit seinen Gedanken alleine sein.
Vielleicht erkennt jemand an diesem Zeitpunkt die Leere die in ihm herrscht.
Die Zufriedenheit die sein Leben erfüllt hat.
Alles erreicht zu haben was er wollte.
Alles zu fühlen was er wollte.
Er will lieber sterben bevor man ihm die Freiheit nimmt.
Er will in dem Moment in dem er auf dieser Straße steht, eins mit sich selbst sein und das wird er
auch.
Er wird einen gesenkten leeren Blick haben, während alle um ihn herum ihn anschreien seine Hände
zu heben und sich ergeben.
Er wird keine Angst haben, keine Furcht.
Er wird genau das bekommen was er will
Die Leere in seinem Blick füllt sich mit etwas das manche nur als eine Art Glück wahrnehmen
könnten.
Er durchlebt noch einmal sein Leben in seinen Gedanken, für sich.
Manch einer könnte meinen ein leichtes lächeln erkennen zu können in seinem Gesicht.
Er hebt sein Blick mit diesem leichten lächeln und schaut vor sich.
Auf die leuchtenden Scheinwerfer der Autos, auf die Waffen die auf ihn gerichtet sind, und er weiß, dass, das sein Ende ist.
Er lächelt.
Eine einzelne Träne rinnt an seiner Wange, sein Gesicht herunter.
Es ist eine Freudenträne, denn er hat alles erreicht was er erreichen wollte in seinem Leben.
Er schaut an sich herab, richtet sein T-Shirt und blickt wieder nach vorne mit seinem lächeln.
Er breitet seine Arme aus und schaut in den Himmel.
Er legt seine rechte Hand auf sein Herz und lächelt zum Himmel.
"c'est la vie" sind seine letzten Worte, die er sich selber zuflüstert.
Er hat sein Leben geliebt und genauso wird er den Tod willkommen heißen, denn der Tod ist Teil des
Lebens.
Er blickt weiter nach oben, mit dem lãcheln, mit der Träne an der Wange, mit der Hand am Herz und
der anderen immer noch ausgestreckt, als würde er mit einer Dame im Abendlicht tanzen.
Er fällt auf die Knie, behält seine Haltung aber bei.
Er blickt nun wieder runter auf die Menschen die immer noch auf ihn zielen.
Er wartet ein paar Sekunden.
Blitzschnell nimmt er mit einer Bewegung, seine linke Hand hinter seinen Rücken, mit einer Bewegung die aussieht als hätte er eine Waffe gezogen.
Alle eröffnen das Feuer.
14 Kugeln durchlöchern seinen Oberkörper.
Als sie das Feuer einstellen lächelt er immer noch der Welt entgegen.
Sein Blick senkt sich langsam und man könnte meinen er wäre einfach nur in Gedanken versunken.
In glücklichen Gedanken.
Als hätte er es endlich geschafft.
Er blickt mit diesem lächeln nun Richtung Boden.
Seine rechte Hand senkt sich langsam und es strömt Blut aus seinem Herz.
Er sitzt auf seinen Knien, leblos und lächelnd blickt er auf den Boden.
Er ist tot.
Es liegt keine Waffe neben ihm.
Er hatte keine.
Er ist glücklich.
Er hat sein Ziel erreicht.
Wer ist Er?

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

Einen Kommentar schreiben

geschrieben von Babuschka am 14.11.2023:
Kommentar gern gelesen.
'Gern gelesen' ist der falsche Ausdruck, denn deine Geschichte hat mich aufgewühlt.

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