Kurzgeschichten-Stories
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geschrieben 2024 von Endzeit Rockers (Endzeit Rockers).
Veröffentlicht: 12.01.2024. Rubrik: Grusel und Horror


Bootsmannschaft

1.
Kapitän Dietrich nannte man ihn. Unter diesem Namen er in seiner Umgebung, und vor allem vor seiner Mannschaft bekannt war. Doch, schon länger hatte ihn das Glück verlassen und sein Gewissen nagte an seinem Verantwortungsgefühl, ihm Gegenüber, als auch seiner Mannschaft.
Die Lasten jener Taten, nagten an seinem inneren Frieden. Und wohl noch viel länger, waren Er und ein Teil seiner Mannschaft, unter seiner Führung als Kapitän des Schiffes,- Reling -, das über die Jahre und dessen schroffe Art und Weise geführt zu werden, das über all die Jahre, so einige Geschichten, auf dem Buckel dessen, zu erzählten vermochten. All den Wagnissen die man vorzuweisen hatte und auch heute noch vorweisen konnte, wenn man denn wollte. Doch so erschien es immer mehr der Torheit eines dummen Narren, der sich dessen nicht Bewusst werden wollte, das seine Tage, geschweige denn, von irgendjemand Anderes, an seiner Seite, längst gezählt waren.
Seid geraumer Zeit schon, fuhren Sie mit seinem alten Schiff, jene Stellen ab, an denen Er und seine kleine Belegschaft aus tatkräftigen Mannen und ja auch Jene die versuchten vor aller Öffentlichkeit dessen Aufmerksamkeit zu entkommen, vor einiger Zeit schon die Käfige austrugen, um damit all die wertvollen Krabben einzufangen, die auf dem Weltmarkt, schlussendlich so viel Geld einbringen würden.

Doch das Meer war so Still, wie es bereits leer gefischt erschien. Kein Windhauch war spüren. Keine Bewegungen zu vernehmen. Würde das Boot Segeltuch tragen, um voran zu kommen, würde diese Ebbe, ebenso große Not zu Tage fördern. Vor nicht mehr und nicht weniger als vier Tagen, machte sich etwas Hoffnung breit, als Robert, unser Jüngster hier an Bord, den ersten Käfig herein holte, dessen Inhalt, es lohnte all seine Kraft und Mühe zu investieren. Dessen Beute, sich nach etlichen Fehlschlägen, sich durchaus sehen lassen konnten.
,,Seht Sie euch an, die fetten und großgewachsenen Krabben. Die werden auf dem Markt einiges einbringen. Scheiße ja, mann.,, Prahlte Er.
Doch danach blieb das Fangglück, wie auf Knopfdruck, einer erneuten Pechsträhne aus. Während die Russen, schon auf dem Rückweg, immer Richtung Heimat, ihren Fang, unlängst an der Börse vertickten, können wir höchstens noch den verdammten Amerikanern, einen Strich durch die Rechnung machen.

So war es dennoch ungewöhnlich, daß das Radar unlängst anzeigte, das sich auch die Norweger auf dem Rückweg befanden, sich unlängst und in aller Ungewöhnlichkeit, bereits zurückzogen. Die Saison, hatte noch ein paar Tage auf dem Kerbholz und es ergab keinen Sinn, das es bei allen gleich schlecht lief. Denn jeder Tag, war Bares Geld und das nicht zu knapp. Die Uhren tickten, jeder Meter schluckte Benzin und fixe Kosten stiegen mit jeder weiteren Minute, in endlosen Intervallen des Geigerzählers an. Das Monster des Kapitals, frisst uns bei lebendigen Leibe auf. Meist wahren es falsche Ruten, auf die man sich einlassen konnte, von denen man sich etwas erhoffte, das dann nicht eintraf, denn die Natur war nicht vorhersehbar, währenddessen andere Linien wesentlich bessere Fangergebnisse einbrachten, die man außer Acht ließ. Es ist immer eine Art Roulette, egal wie viel Erfahrung man mitbringen würde. Es gab zwar Erfahrungen und Routinen, aber die Natur und dessen Bewegungsabläufe, blieben selbst für den Erfahrensten stets ein Eigenwilliges Rätsel, voller Vorfreude, Ernüchterung und Endtäuschungen.

Nun war es so, voller Trübsal und schlechtem schlaf, der steten inneren Unruhe und Nervosität von zu viel Kaffee, erwartungsvoll drein blickend auf das blinkende grün des Radarbildschirmes und dem tobenden Herzschlag in der inneren Brust. All die Boote, die ihre Käfige und Fangruten einfach zurück ließen, als hätten sie nichts, aber auch gar nichts zu verlieren.
Seine Innere Stimme fragte sich.
,,Wahren ihre Kapazitäten bereits bis oben hin aufgefüllt? Haben die Russen bereits alles leer gefischt. Waren ihre Körbe auch zum Großteil leer. Lohnte es sich nicht. Am Wetter könne es nicht liegen. Das kann nicht sein.,,
Uns blieb nichts anderes übrig, als noch weiter zu suchen. Zu spät kamen wir zu Pott, zu hoch wahren die Kosten, um überhaupt auslaufen zu können und so richtig Legal war unser unterfangen auch nicht. Da Dietrich zur diesjährigen Saison keine korrekte Zulassung für alle Ruten bekam, die ihm eigens vorschwebten, entschied Er sich, sich darüber hinweg zu setzen und alles auf eine Karte zu setzen, um den Fang, so dieser überhaupt zustande käme, auf den Schwarzmarkt gewinnbringend einzulösen. Nur ein Bruchteil der Männer wusste darum. Alte Hasen, dessen Vertrauen schwerer als Gold wog. Der Grund dafür, war, weil Sie ebenso viel zu verlieren hatten und die Last nur all zu schwer auf ihren Leibern lag. Dem Jungspund, den wir auf dem letzten Drücker angeheuert haben, beließ man im Aberglauben, das es alles schon so Rechtens sei. Der Restliche Argwohn, ließ sich durch reichlich Alkohol, und den damit verbunden Abenteuerlichen Trieben, eines Jungen Spund und Dummkopfes und dem großen Zaster begradigen, den man nach all der Mühe und Not, in Hülle und Fülle mit nach Hause bringen würde. Wir mussten also am Ende unserer gemeinsamen Tage, immer alle das tun, was es zu tun galt. Die Karten lagen schon auf dem Tisch. Doch auch in Dietrich schlummerte noch etwas. Tief in ihm, dem alten Feuer, das unlängst zur seichten Glut erlosch, dessen aufkeimen nur durch die Winde der See begünstigt, aus den alten Tagen, immer noch, zu etwas neuem, zu entfachen vermochte. So wie seine alte Pumpe, dem steten schlagen seines alten Herzens, bei jedem weiteren Atemzug, an dem Stängel voller Tod, all dem Qualm, der die Kabine vernebelte, jene Energie, doch mehr und mehr in Bedrängnis geriet.

2.
Man holte sich keine Körbe ein, die einem nicht zustanden, weil sie einem nicht gehörten.
Ein Ehrenkodex unter Fischern. Doch in diesem Falle, schien das Meer, nun ganz und gar uns zu gehören. Um das übrig gebliebene Gewissen zu bereinigen, holte sich Dietrich, eine Handvoll, mündlicher Genehmigungen unter Kollegen ein, die sich schon Jahrzehnte lang, untereinander kannten und sich wohl auch niemals verpfeifen würden, selbst wenn der eigene Kragen auf dem Spiel stünde. So hatten hier einfach alle Anwesenden und in Gewissermaßen, die Konkurrenz, reichlich Dreck anstecken und wahren mit Sicherheit nicht gerade Mamas Lieblinge in der Familie. Es war Rau hier und so war auch der Schlag dessen, der sich überhaupt erst diesen Lebensgefährlichen Situation aussetzen würde, um etwas auf die Speisekarte zu bringen, das keiner von Ihnen, wohl jemals selbst, unter diesen Umständen zu sich nehmen würde. So vergriff man sich niemals, an fremder Angelegenheiten. Doch die Saison war fast vorüber und das Gut in den Käfigen, würde darin, wohl oder übel, Elendig verenden.

Skipper Jack Barnson vom Schiff Lawson hatte seltsamerweise keinerlei Probleme damit. Und er hatte immer Probleme damit, wenn man ihm und seinem Schiff in die Quere kam. Barnson war von aufbrausendem Temperament getrieben und seinem Akzent, der den meisten Südstaaten Anwohnern Inne wohnt, untermauerte seine schroffe, direkte Art sich auszudrücken. Doch hier machte Er einen hektischen, nervösen Eindruck. Schwang doch eine gewisse Angst in seiner Stimme mit und der Versuch, uns alle zu …….
Dann brach die Verbindung ruckartig ab.

Und das Obwohl das Kg. an Krabben, an der Börse bereits saftige fünfzig Lumpen bringen würde und ihn somit reichlich Zaster durch die Hände ging und diese Halunken sich lieber den Teufel persönlich stellen würden, als sich diesen Gewinn durch die Hände ringen zu lassen. So nahmen alle, einschließlich Barnson selbst, schließlich reiß aus, wie ein Balg voller Feiglingen.
Wahren diese Geldgeilen Bluthunde doch sonnst wie versessen, so viel Bares wie nur möglich nach Hause zu bringen, um die Kosten ihresgleichen zu decken, Mieten zu zahlen und hungrige Mägen zu stopfen, das sie freien Willens, doch niemals etwas davon zurück lassen würden. So schien es hier wie von Magisch geführter Hand, keinen mehr zu Interessieren. Nur noch, das jedes andere Boot da draußen, auf dem Monitor, so schnell es nur eben ging, das Weite zu suchen vermochte. Nur das Boot Lawson, blinkte jetzt gar nicht mehr.

3.
Der Funkverkehr war schlecht und funktionierte gerade noch soweit, um den Austausch untereinander und dessen erzielte Rechtfertigung sich selbst gegenüber, genau das tun zu dürfen, was man tun wollte, als Barnson seine letzten Worte auszusprechen versuchte, wurde das Rauschen und dessen ständige Unterbrechungen, soeben vollends gekappt. Nur noch statisches Rauschen.
,,Elendes Teil, nichts funktioniert.,,
Wir wahren zu nah dran, man konnte die Bojen klar und deutlich auf der Meeresoberfläche erkennen und die Farbe blau, schimmerte eigenmächtig stark, auf dem Wasser.
Die Farbe blau wies an, das es die Auswürfe, zu Skipper Barnson und seinem Boot Lawson, gehörte. Robert warf den Wurfanker immer gekonnter und benötige keinerlei Wiederholungen mehr. Er würde sich gut machen, lernte schnell und war zügig. Holte er mit kräftigen zügeln, der Hilfe seines Zuarbeiters, die Käfige immer schneller und erfolgreicher ein.
Der ersehnte Anblick und frohe Gesichter, machte sich bemerkbar.
,,Fette Beute.,,

Der erste Korb, nach so vielen, voller vergeblicher Fehlversuche. Wir wollten ihn schon Glückskind taufen und wenn er seine Sache gut machen würde, mit dem Rest der Mannschaft mithalten konnte, ihn direkt zur nächsten Saison erneut anheuern.
Dieser Fang, war pures Gold Wert. Als der Speicher nun endlich, mit den ersten frischen Krabben gefüllt wurde, die in das Eiswasser des dunklen Laderaum Tanks, zu ihren schon zuvor gefangenen Artgenossen eindrangen, um nun darauf zu warten, als Speise für die Fetten und Gierigen dieser elendigen Welt, auf dem Teller zu landen.
,,Schaut euch diese riesigen Biester an,, entfuhr Robert stolz.
Er brauchte nicht einmal zu messen, um zu sehen, das diese Exemplare hier, volle zwei Meter Spannweite betrugen. Während die Packer der Mannschaft, im Akkord die Stückzahl zählten und eifrig die Zahlen notierten.
,,Ja man, endlich haben wir was, mit dem wir nach Hause kommen können,- immer rein damit.
Und auf ein neues.,,
Doch Reinhard sollte trotz langjähriger Erfahrung, kein Recht behalten. Mit jedem Korb, egal ob Barnsons blaue Körbe, oder ob es die Eigenen, in gelb waren, wurde der Inhalt wieder frustrierender und mit jedem eingeholtem Korb, schließlich leerer und leerer.

Die Kraft der Männer schwand, denn der Aufwand, den man aufbringen musste, die schweren Körbe einzuholen, trotz kläglichen Inhalten, blieb gleichermaßen hoch und jene Augen wurden schwerer und der Frust stieg ihnen zu weilen an und wurde sichtbarer denn je.
,,Verdammte scheiße noch eins, warum bin ich überhaupt mitgekommen.,,
,,Beruhige dich,- die Stimme doch so bekannt, aber im Stress der Geschehnisse, vom Hirn nicht zuzuordnen war.
Die Laune der Mannschaft schwand, von meiner eigenen ganz zu schweigen. Untereinander gingen man sich schnell an, Getriebene und Antreiber. Irgendwann war es einerlei. Eine Zigarette nach der anderen, Dampfend, der Aschenbecher quoll schon über. So konnte Dietrich nur versuchen, einen kühlen Kopf in der dampfenden Kabine zu bewahren und durch kontrollierte Anweisungen all Jene auf Linie zu hallten.
,, Beruhigt euch alle samt, macht wofür ihr hergekommen seid und engagiert wurde.,,
Murmeln, raunen ging umher.
Als Kapitän war es seine Pflicht, sich selbst gegenüber zu beherrschen und auch den Anderen gegenüber ein Vorbild zu sein, sich nicht von seinen Gefühlen leiten zu lassen und Alle, sich eingeschlossen, zum Erfolg zu führen. Also fuhr man weiter die geplante, gänzlich neue Rute ab, probierte aus, wo man sich noch etwas von erhoffte. Ließ weiterhin die Körbe einholen. Doch diese ebenso, den selben Fluch auszeichnen würden, in sich verbürgten und immer leerer blieben. Leer an Krabben, doch immer voller an ………..

,,Scheiße noch eins. Wo seid ihr denn!,,
Immer voller wurden diese, mit,- etwas Anderem.
Die See wurde mit jedem leeren, oder halbgarem Korb rauer und Robert und Costa machten statt Krabbenfang, immer mehr Erfahrungen, mit ungewöhnlich großen,- QUALLEN. Die teils an den Krabben klebten, wie Teppiche voller Teer, oder einer schlimmen Hautkrankheit und es fraglich war, ob diese Krabben, überhaupt noch als guter Fang zu bezeichnen wahren. Durch den Funk, gab der Kapitän Befehl, diese ekligen Dinger abzutrennen, bevor sie unter Deck in die Kühlkammer kommen würden.
,,Spült sie mit dem Wasserschlauch hinunter,. Nun macht schon, wir haben nicht mehr Ewig Zeit, das Wetter schlägt um.,,
,,Als wüssten wir das nicht selbst.,, Sprach jemand im Maschinenraum zu sich. Versuchend den nächsten auf uns allen, zukommenden Schaden zu beheben. Das Rumoren der Deckmänner war in der Kajüte deutlich vernehmbar. Auch wenn man es selbst nicht hören konnte.
,,Scheiß Sklaventreiber, war das letzte mal, das ich mich hier auf diese Scheiße einlasse. Scheiße noch Eins.,,
Costa erwiderte: ,,Kannst du laut sagen Mann, und was ist das hier eigentlich für ein ekliger Schleim.
,,Guck dir das an. Geht kaum runter das Zeug.,,
,,Die ganzen Krabben sind hinüber.,,
Den Schalentieren fehlten die Glieder, überall da, wo sich die Quallen festsaugten, trotz ihrer Panzerungen trugen die Schalentiere tiefe Furchen, Spalten und Kerben davon. Wie Brandwunden, geradezu ätzend. Die ansonsten rötliche Farbe, war zersetzt worden und hatte an den Stellen eine grau braune und tote Farbe angenommen. Die Krabben machten einen gequälten und hektischen Eindruck, oder wahren in einem Scheintoten zustand. Je mehr von diesen klitschigen Dingern, an einer Krabbe hafteten, desto gewisser wurde man von Zeit zu Zeit, das diese nicht mehr zu gebrauchen waren und bereits Tod war.

,,KEIN EIS MEHR!,,
Brüllte Costa mit voller Inbrunst.
Die Eismaschine gab ihren Geist auf und rauchte vollends ab.
Reinhard schnaubte, fluchte, und schraubte, doch es war vergebens.
Sein Blick wanderte enttäuscht hinauf zum immer dunkler werdenden Tageslicht, da wo sich der Rest der Mannschaft befand. Ihm war nicht gut zumute, es einsehen zu müssen.
,,Scheiße noch eins,,
Der Kapitän war stinksauer.

4.
Seid Stunden arbeiten sich alle die Finger krumm und wenn es die Tage davor anders gewesen wäre, wäre die Stimmung nicht so Mürbe gewesen, so wie einst die Kuchen seiner über alles geliebten Mutter. Gott hab sie Selig. Währenddessen, wunderte Dietrich sich, warum er seid geraumer Zeit immer nur drei, von vieren, seiner Besatzung, arbeiten sehen konnte.
,,Wo steckt eigentlich Aktor wieder?,,
Doch die Blicke zeigten nur betretenes schweigen und Desinteresse, sich jetzt auch noch um derartiges zu kümmern. Aktor soff aus Frust, wie alle anderen auch, doch wusste er sich am wenigsten zu zügeln und zurück zu hallten. So hatte Aktor die Tage schwer gesoffen und bekam nun die Zeche und Auswirkungen seines überforderten Körpers zu spüren, als ein Schwall seines Mageninhalts, das Klo penetrierte.

Als Costa vor seinem Kapitän stand, eins dieser galligen Dinger, ihm in einer Schüssel vor die Augen hielt, das langsam vor sich hin dampfte und dabei ungemein extrem schleimte. So konnten Beide nur entsetzt und Fragend drein blicken.
,,Das sind niemals gewöhnliche Quallen.,,
,,Ja.,, Sprach Costa widerspruchslos und bekräftigte die Aussage.,,

Keiner der Beiden bemerkte, das die Schüssel am unteren Boden, an Beständigkeit nachgab.
Statt Krabben, wahren die Körbe, mehr und mehr mit diesen stinkenden Quallen gefüllt. Die zum Großteil auch große Furchen aufwiesen. Hier und da, sah es danach aus, als währen die Käfige aufgebogen, oder voller Kraft, welche Kraft das auch immer zu tun vermochte, aufgebrochen worden. Überall, wo diese Quallen dran klebten, sah man diese Verätzungen.
Man hörte Dietrich, der rasch das Mikro zu sich nahm, affektiv alle auffordern,- ,,Keiner fasst mir diese Dinge, mit den blanken Händen an.,,

5.
Erst verdarben diese Viecher das Fanggut, das noch zu verwehrten gewesen war. Dann wahren die so schon fast leeren Körbe, ganz ohne Krabben . Wir hievten nur noch diese schillernden, Gallertartigen, eitrigen Auswurfs ähnlichen Batzen herauf. Die zu dicken abartigen Klumpen, aneinander hingen, die Käfige verklebten und diese ungewöhnlich erschweren ließen. Weiß der Teufel, oder der Herr dieser Meere, wie sie da hineinkamen und warum diese so aneinander verklebt waren. Wie gefroren. Dabei waren diese Gewässer zwar Eiskalt, aber wir waren noch weit entfernt davon, echtes Eiswasser zu befahren. Ebenso blieb uns ungewiss, was diese Quallenähnlichen Wesen anlockte. Die Köder wahren dafür nicht ausgelegt. Quallen ernähren sich sich von Kleinstwesen, nicht von Garnelen, Muscheln, oder Wurstresten. So verstopften sie nun in einer Vielzahl die Käfige. Kein Wunder, wenn die Krabben ausblieben.

Indes in der Kabine des Kapitän.
,,Ihre Leiber,,- raunzte Costa,- während er verdutzt mit einem Kugelschreiber darin herum pikte,
um festzustellen, wie zäh sie gegenüber anderen Quallen wahren,- schienen eine wesentlich festere Struktur aufzuweisen, als gewöhnliche Quallen und mit Sicherheit wahren diese von wesentlich größerer Natur. Jene in den Käfigen, waren wie gefroren, erstarrt, dieses Exemplar hier, war wie Ledrig, Gallertartig, von weicher, geschmeidiger Natur, aber unglaublich zäh und abartig stinkend vom Geruch her. Wenn man bedenkt, wie leicht die Struktur, normaler Quallen sonnst zerstört werden konnte und das Quallen im Grunde sonnst nach nichts rochen, außer nach Meerwasser. Jedes Kind, hätte es zustande bringen können Quallen zu zerdrücken. Doch dieses Ding. Und es stank so penetrant, das man sich die Nase zuhalten,- musste. Ebenso viel jetzt auf, so sonderte das Ding, etwas aus. Sie schienen eine seltsame Körperwärme zu besitzen, diese nach belieben auszustoßen. Eine ungewöhnlich reaktionäre Regulierung. So schwamm diese Ding, in seiner eigenen Soße und zappelte mit seinen klitschig, schleimigen Tentakeln vor sich hin. Wie ein pulsierender Herzschlag, konnte man es ein und ausatmen sehen und wenn man schwieg, sogar das heißere und schwere auf und ab atmen, wie das eines aufsässig, humpelnden Asthmatigers, in einer neblig und zerrissenen Nacht, dessen beträchtliche poröse Mauerfassaden die Gassen bildeten, in denen man sich besser nicht verirren wollte, wenn jener Gesellschaftlich verstoßene, dich darum fragte,- ,,Werter Herr, dürfte ich sie um etwas Kleingeld bitten?!,,

Wir gaben nicht auf. Noch nicht. Doch, so waren wir nah dran.
Ganze Körbe wahren gefüllt, mit schweren Klumpen, diesen galligen Batzen, teils voller Schleim, die gefroren die Käfige verstopften und dabei anfingen süffisant zu tropfen und dabei eine argwöhnische wärme zu entwickeln schien. Die See wurde immer ungemütlicher. Zu ungemütlich. Die Geräte machten immer mehr Anstalten und unser Boot war für derartige Widrigkeiten einfach nicht geschaffen. Die Wellen wurden höher und höher und auf dem stetem Wege zurück, wir hatten uns unter Deck gemeinsam entschieden, so vertäuten die Männer nun alles was es Wert war, nicht über Bord gehen zu lassen, um schnellstmöglich das Weite zu suchen.
,,Mein Gott,,
Dietrich, verfluchte seine Schifffahrtskollegen.
,,Warum hatte uns niemand gewarnt?,,
,,Hatte uns denn niemand versucht zu warnen,,- flüstere eine fragende Stimme in seinen Kopf.
Immer wieder. Nun mahnend, in seinem Kopf.
,,Hatte uns jemand gewarnt.,,
Das Funkgerät, die Leitungen wahren schon unterbrochen und anfällig für jeglichen verkehr, als Dietrich sich die Genehmigung vom Schiffskapitän Jack einholte.
,,Verflucht noch eins, vielleicht haben Sie es versucht. Warum war ich nur so töricht.,,
Das Schiff Lawson, war nicht mehr auf dem Radar Bildschirm aufgetaucht, seid der Funk restlos den Geist aufgab. Noch immer, nur statisches rauschen. Alle anderen hatten schon eine gehörige Strecke zurückgelegt, in eine Richtung, die wir jetzt Sehnsüchtig, als sicheren Hafen bezeichnen würden. Die Geräte machten Überstunden und die Mannschaft konnte sich kaum noch auf den Füßen hallten. Jeder krallte sich an etwas, an das es sich zu krallen galt. Dietrich griff nach dem Mikrofon, und ordnete seiner Mannschaft über die Lautsprecher an, wer auch immer es noch nicht getan hatte, nun schnellstmöglich in das Innere des Bootes zu kommen. Die Lage spitze sich zu.

6.
Das Meer wurde unruhig, so wie die Gemüter, dessen Nervenkostüme, strapaziert, zum zerbersten Nahe, gespannt waren. Der Motor des Schiffes jetzt auch noch aus viel und die Mimiken aller Gesichter, sich indessen um ein vielfaches verschärften und dem Anschein der Quallen sehr ähnlich wahren. Das Boot stand still, wurde vom Wellengang, dem Wollen der Natur gewogen und vom beißenden Wind geschärft.
,,Was ist mit dem verdammten Motor los?,, Brüllte Dietrich stehend in den Maschinenraum hinunter.
,,Ich weiß es nicht, Gott verdammt. Das scheiß Schiff, ist restlos am Arsch und wir mit ihm.,,

Alle waren beschäftigt, so bekam niemand mit. Das die Reling bereits umstellt wurde. Das tobende Meer, dessen Wellengang in steten auf und ab wogen, sein Eigenleben vollführte, fing um dem Rumpf des Bootes an kräftig zu brodeln. Überall kamen Blasen empor gestiegen, dessen Quallen-ähnliche Tentakelwesen an die Wasseroberfläche herauf drangen, still daher trieben wie morsches Treibholz. Dabei diesen nun bereits vertrauten, aber immer mehr abstoßenden Gestank absonderten und das Wasser um sich herum zum sieden brachten. Die Körbe die vor lauter Unachtsamkeit eingeholt worden, aber nicht Sachgemäß verkettet, baumelten im Wind, gaben klägliche Quietsche laute von sich, donnerten gegen Metalle, tropften schleimiges zu Boden. Eine Mischung aus verätztem Metall, voller Rost und diesem Zeugs, das gallertartig, sich über den Boden hinfort bewegte, immer Richtung Innenleben des Schiffe.

Am Buck, machten sich ebenfalls die Tentakelwesen zu schaffen. Diese erklommen die Außenfassade des Schiffes. Schlurften, saugten, klammerten sich an allem was ihnen die nötige Fläche bot. Aktor war immer noch am kotzen. Während des übergebens, hing er allerdings schon wieder an der Flasche, um seiner Sucht zu frönen und den üblen Kater entgegen zu wirken, wenn die Tabletten, von denen er schon fünf genommen hatte, gegen Kopfschmerzen schon nicht helfen würden. So glaubte er seinen Augen kaum, als Er diese schleimigen Dinger am Bullauge entlang gleiten sah, diese ihre schleimig triefende Spur, klitschigen Überbleibsels von sich gaben, eine ätzende Rauchsäule von gaben und es nicht viel fehlen würde, bis es durch das dicke Glas hindurch dringen würde.
,,Was zum Dreimanikfallitgen ist das denn jetzt wieder für ein Riesenscheiße?,,
Es folgte ein ein weitere Schluck aus der Fusel Flasche, die unbedacht auf die nächste Fläche des Toilettenraumes gestellt wurde, doch im nächsten Schwenk des umher gewobenen Bootes, zu Boden viel, zerbarst und dessen restlichen Inhalt aller Welt und dem Meer, Preis gab. Auf dem vom Fusel aufgeweichten Etikett, konnte man verblichen die Aufschrift,- Rons Meisterplörre, nichts für schwache Nerven -, erkennen.

Aktor schrie wie am Spieß, rannte vom Fusel bedrückt, vom Kopfschmerz geplagt, in verwirrter Sicht, taumelnden Schrittes, so schnell es eben noch ging, den Flur entlang, immer Richtung Mannschaftsraum Kajüte.
,,Kapitän, Kapännn, verdammte Scheiße, das glaubt ihr mir nie, da draußen,- hicks -, ist etwa.,,

Auf dem Deck waren überall diese Dinger, die zu Teilen über die Reling dessen Geländer herüber glitten, oder bereits das Deck erobert hatten, als stille, Trojanische und überaus ungebetene Gäste.
Es folgte ein Schuss, aus dem Steuerraum.

7.
Mit einem Fußtritt, beförderte Dietrich das schleimige Ding, das wie von Sinnen zum Leben erwachte, mit seinen glitschigen Tentakeln um sich griff, gar vollkommen Irre herumwirbelte und absonderlich ätzende Spucke absonderte, da sprang Dietrich gekonnt zu Boden, seine Kippe wohl gemerkt, blieb an Ort und Stelle, so wie es sich gehörte, riss dabei den Aschenbecher mit sich, der sich über seinen Leib entleerte und ihm alten Aschengestank in die Nase und Tränen in die Augen trieb. Doch unbedacht dem Ziele, schlug er mit der Faust gegen einen Kasten, der sich unter seinem Tische befand, dieser wuchtig zu Boden viel, die Klappe dessen sich öffnete und der Rest eine aneinander folgende Kausalität zur Folge hatte, als es schließlich,- Blamm -, machte und der übergroße Revolver (Marke Unbekannt), seinem Ziel unmissverständlich vergewisserte,- Nicht mit mir!. Die Kugel durchschlug die Blecherne Schüssel, durchsetzte den Leib des Dings, alles schepperte zu Boden. Dietrich wusste nicht recht, saß noch fragend, abwartend da. Doch richtete sich sein Blick, fest entschlossen auf das Ding, als es noch zappelte, er sich wieder aufrichtete und mit voller Wucht, gegen das Metall der Schüssel trat und dessen Inhalt, diesem abartigen Stinkbolzen darin, das schließlich die Treppe des Steuerraums hinab schepperte, bis hinunter in den Werkzeug Raum.

Die bereits auf dem Boden geknallt Werkzeugkiste, war gefundenes Fressen, für das immer noch lebende Unding. Und sich währenddessen, gefräßig den Inhalt einverleibte. Aktor rannte darauf zu, trat fast hinein, auf das Ding, das zu Boden lag, wie ein Stachelschwein, sämtliche aufgesogenen Nägel, aufrichtete wie eine Barrikade aus Speeren, sich aufplusterte und anfing mit eben diesen Nägeln, ungeachtet und ohne Rücksicht auf Verluste, um sich zu schießen. Ein Nagel ging knapp vorbei, schrammte harsch seine Wange. Er sprang in Deckung. Dieser Schmerz war noch gering. Doch einer der Nägel durchbohrte das Fleisch und Knochen seines rechten Knies. Er schrie laut auf. Dieser Schmerz war richtig übel.
,,Arg,,
Schrie er auf.
,,Drecksvieh du, das machst du nicht noch mal.,,
Das Ding spuckte was es in den Leib bekam, von sich, als hätte es einen unendlichen Vorrat davon. Nägel, Schrauben, Muttern, ein Hammer kam angeflogen und knallte rau gegen die Deckung, hinter der sich Aktor hineingestohlen hatte. Doch sein Kampfgeist war jetzt erst richtig entflammt.
Mit einer Dose,- Fleck und Weck -, als auch seinem alten Sturmfeuerzeug, das er stets bei sich trug, machte er sich auf, dieser Bestie den gar aus zu machen. Die Flammen schlugen auf, ragten einen halben Meter aus der Sprühdose empor, versenkten dem Ding die Tentakel, die wie einem klebrigen Kaugummi in sich verschmolzen, sich all das widerliche Gegreusel zusammenzog und vor sich hin brodelte. Oben folgten indes, weitere Schüsse.

Im Maschinenraum, klebte eins von den Tentakelquallen, direkt auf Reinhards Gesicht. Auch sein Körper, die Schulterblätter, waren übersät davon. Er stöhnte, gluckerte laute von sich, die man nur erahnen konnte, so wahr man ihm bestehen sollte. Ihm traf eine Kugel, mitten in die Stirn hinein, als seine Handflächen, die durch all die unerträglichen Schmerzen, vehement verkrampft waren, nach etwas zu greifen versuchten, oder bemüht waren, diese Schmarotzer von sich zu streifen, nun leb und gefühllos zu Boden vielen. Diese Dinger, als wäre unmittelbar das Interesse verflogen, schleimten vom Gesicht, seinem Körper herab, hinterließen ihre üblichen Spuren von Schleim, den Verätzungen und Gestank und bibberte, gallig schmierig, stinkend vor sich hin. Kam auf uns zu geschmiert. Vom Gesicht war nicht mehr viel übrig, außer ein tiefes aufgesogenes Loch, das den Innenraums des Schädels frei gab. Das Blut wurde wehment und gierig aufgesaugt, wie ein irrer Drogensüchtiger, in seinem wahnhaften Delirium. Blutrot, formatierten sich diese Wesen, ein gutes Dutzend, auf dem Boden zu einem einzigen, großen, festen, Brei. Der sich Mannshoch aufwölben begann. Blutende Gewölle in sich trug und mit seinen Tentakelfängen voller Spitzen, um sich schlagend, beißend schmerzhafte Töne, von sich gab.
Beide Protagonisten wollten zur Flucht ansetzen, doch nur Einer konnte es auch umsetzen. Nicht mit wehenden Fahnen, sondern mit anschließenden bedauern.

Sein Jahrelanger Bootsmann, wurde von dem mit Blut und Eiter gespeisten Glibberig, in sich hinein aufgesogen. Als würde Aktor einen Glibbaranzug tragen, der ihm in etlichen schleimigen wabernd, wabbelnden Schichten umgibt. An seinem Fleisch frisst, reibt, fest zu drückt, die Knochen brechen, das Blut in Wallungen gerät, es ihn bei lebendigen Leibe kocht. Das aufgedunsene Monster, vibrierte mit voller Kraft, ähnlich eines Hochleistungsmotors, dessen Leistungsstärke zur folge hatte, ungemein heiß zu laufen wenn man es nicht kühlen würde. Der Anblick war grauenhaft. Schmerze im eigenem, noch schlagenden Herz, seiner Brust. Doch der Selbsterhaltungstrieb, war ebenso stark, als der tiefe Drang, hier und jetzt, um seinen Freund zu trauern. Mit eilenden Fußes, schnellen Schrittes, nahm er gefühlt alle Stufen auf einmal und rammte mit voller Wucht die Tür hinter sich zu, sobald er sie durchschritten hatte. Griff nach dem erstbesten, das er zu backen bekam,- ein Besenstiel, es wird nicht viel nütze. Sei es drum -, versperrte damit die Tür.
Hoffentlich ist es ebenso dumm, wie es bösartig ist.

8.
Die Wellen setzten dem Boot nun gehörig zu und mit ihm, Allen, die sich darauf befanden.
Etliche dieser Dinger, schienen selbst den halt verloren zu haben und schlingerten wie Tellermienen, eines Post Apokalyptischen Endzeit Inszenierten Eishockey Spiels, über das Deck des Schiffes umher.
,,Komm schnell,,- Rief Costa, mit einem Schläger, voller zu Brei gedroschener Glibberschleimfetzen, aus den tiefen Gruben der Höllenmeere,- in der einen Hand -, einer verheißungsvollen Rettungsweste,- in der Anderen. Am Geländer des Schiffes klammernd, band er das eine Ende eines Seils los, um das Beiboot startklar zu machen.
Das Selbe gab er ruhig, aber fordernd, dem Frischling Robert gestikulierend an. Dieser folgte aufs Wort, wenn er es auch kaum, durch den Wind, dem peitschenden Wetter, zu hören bekam.
Der Donner setzte ein, Blitze rollten über das Firmament.
,,Wir werden, wohl oder übel, den alten Kahn hier, zurücklassen müssen.,,
Brüllte Costa durch den Lärm der Gezeiten, seine Wetterfeste Kleidung gab ihm Anstallten, was auf sie zukommen würde.
Und werden wohl springen, wenn es mit dem Beiboot nicht klappen sollte.,,
,,Höhrst du!,,
Bei den Schlagworten des Bootes, dessen man sich nur all zu oft dem Synonym,- Alter Kahn -, bediente, da das traf es Robert wie zur eigenen Feuertaufe.
,,Wo ist Dietrich? Wir können ihn doch nicht einfach zurück lassen!,,
Brüllte Robert durch den Sturm, all dem Regenwasser, den Fluten des Meeres, das über die alte Reling, in endlosen Litern hinweg schwappte.
,,Ich weiß, ich werde noch einmal nach ihm suchen, sehen was ich tun kann. Doch müssen wir uns vorbereiten. Also mach jetzt alles fertig. Kümmere dich um das Beiboot. Mach es lose. Und warte auf uns. Wenn ich in 5MInuten nicht zurück bin, dann schaff deinen Arsch hier raus. Ok!?,,
Robert nickte.
Wohl war ihm bei dem Gedanken nicht, jemanden zurück zu lassen, um dann auch noch allein auf hoher See, inmitten dessen Sturm zu verenden.

9.
Der Maschinenraum quoll über mit diesen Dingern. Wie eine Geburtsstätte des Grauens. Der gesamte Boden war über und über voll mit den Quallen, als würde man sich in einer Wäschekammer, einer Gefängnisanstalt im Dauerstreik befinden und all die Klamotten und all die Bettlacken, würden verstreut auf dem Boden umher liegen, voller Blut gesogen, sich dabei langsam durch den Boden ätzen und dabei kräftig stinken. Irgendwo müssen sich etliche von den Wesen zusammen getan haben, um ein entsprechend großes Loch in den Rumpfs zu fressen. Gerade groß genug, um eindringlich Wasser in den Innenraum fließen zu lassen.

Der Schläger -, ein Stück altes Holz, das Costa mit seinen kräftigen Händen und Armen einfach aus einem Regal der Manschafftskajüte gerissen hatte, um sich gegen diese schleimigen Ausgeburten zu erwehren, dessen kantiges Ende, abermals auf eins dieser Dinger eindrosch, es regelrecht zum explodieren brachte, ungeachtet seines Weges, hinter sich zurück ließ. Wo Kugeln nicht weiter kamen, machte sich die gute alte,- Hau Drauf Methode -, wieder einmal als vortrefflich nützlich bemerkbar. Die schweren nassen Stiefel seiner, polterten ihren Weg den Gang entlang und gaben dumpfe Geräusche, auf dem bereits triefend nassen Teppichlaken von sich. Das Licht war spärlich, oder längst ausgefallen. Auf dem Weg zum Kapitän, drang Costa in den Innenraum des Fahrerraumes hinein.
,,Wir müssen runter von dem Schipper. Kommen Sie.,,
,,Scheiße noch eins. Hab lange überlegt. Wird mir schwer fallen, das alte Boot der See zu überlassen. Ich wollt mich schon abknallen und mit der Reling gehen.,,
Er lachte, aber nicht beherzt. Eher verwirrt und traumatisiert. Aber bei der Sache.
Mit einem lockeren Wurf, schmiss er ein Bündel Geldscheine Costa entgegen. Überrascht, in so einer Situation nun wahrlich nicht auf Geld aus, doch nun sichtlich motivierter hier aus der Scheiße heraus zu kommen, beobachtete Costa hektisch, abwartend, wie sein Kapitän, Dietrich noch einmal in dem kleinen Safe wühlte, sich Beide wohl die Frage stellend Gegenüber standen, wer denn noch von der Mannschaft übrig war.
,,Ruht in Frieden.,,
,,Robert wartet draußen, wir sollten uns beeilen.,,

Mit einem Blick aus dem Fenster, konnten Beide sehen, das Robert da draußen alle Hände voll zu tun hatte. Es wurde Zeit, in die Spuren zu kommen. Umringt von diesen Wesen, schlug er mit dem Haken, was nach ihm begrapschte. Eins nach dem anderen wurde zu Mus geschlagen. Tänzelte dabei, auf dem Deck der Reling umher, wie ein Tänzer auf leichten Fuße.
,,Sieht wohl echt so aus. Lass uns Gas geben.,,
Ein weiteres dickes fettes Bündel, wurde seinem Kollegen übergeben.
,,Wir sind ja nur noch zu dritt. Das ist der Topf, falls alle Stricke reißen, um euch auszuzahlen, wenn wir mit nichts nach Hause kommen. Also durch Drei.,,
Costa widersprach nicht. Er hatte Richard nicht mehr zu Gesicht bekommen. Aktor war ebenfalls verschwunden. Dietrich hätte ihm wohl in Anbetracht der Situation, etwas anderes bescheinigt.
Costa war jetzt froh, zurück gekommen zu sein. Ehrenmann hin oder her, wer will schon zurück müssen, wenn man mit einem Bein schon im Rettungsboot sitzt.
,,Los jetzt.,,
Das Restgeld wanderte in einen Wasserfesten Beutel, dessen er an der Schwimmweste anbrachte, die seinen Leib schon umgab, ganz und gar entschlossen, Robert seinen Teil ebenfalls zukommen zu lassen, sobald sich die Situation ergab.

10.
Beide rasten die kleine Wendeltreppe hinab,- blamm blamm -, machte der Revolver ohrenbetäubend, tat was er sollte, dessen Trommel fast leer geschossen war. Eins der Viecher zerplatze direkt, das Andere hatte wohl eine andere Strukturbeschaffenheit und blieb solange unbeirrt, bis Costas, zu seinem eigenem Zwecke, erkorenem Kantholz, seinen Weg fand und tatkräftig zerteilte. Etliche Fetzen klebten an den Fassaden der Wände, ätzen, stanken, sonderten Gase ab, würden reichlich Arbeit für die Putzkolonne bedeuten. Doch das Pech, hatte noch ein Ass im Ärmel. Auf dem Weg nach draußen, war Dietrich zu langsam. Einer der losen Käfige raste auf Beide hinzu, Costa sprang zu Seite. Der Aufschlag schmerzte. Doch, war er wenigstens draußen. Während sein Kapitän noch immer im Bootshaus eingesperrt blieb. Durch das kleine Fenster, gaben sich Beide ein Zeichen, weiter zu machen. Die Wege trennten sich.

Es blieb allen verblieben nicht viel Zeit. Costa rannte auf Robert zu, stand ihm bei. Zusammen prügelten sie auf alles ein, was sie Anschleimte. Indes Fahrerhaus, zerschlug man die Sicherheitsscheibe, schnappte sich Kapitän Dietrich die Feuerwehraxt und drosch damit unentdeckt, auf eine auserkorene Stelle ein, die es ihm ermöglichen würde, dieser Todesfalle, einst sein vertrautes und geliebtes Schiff, zu entfliehen. Der Tumult nahm fahrt auf und im Motorenraum, kam steter Rauch auf. Feuerflammen schlugen um sich.
Mehr Qualm setzte sich frei, als Dietrich gewohnt war zu inhalieren. Die Quallen vibrierten, begannen regelrecht zu glühen und entflammten sich selbst. Etliche kleine Feuerteufel, die das Boot in rasender schneller, trotz der Nässe, der Kälte, in Brand steckten. Die Schneide der Axt, arbeitete sich schwerlich durch das Metall des Schiffes. Vergrub sich, biss zu. Doch er kam voran. Auch seine übrig geblieben Mannen, ließen unlängst das Boot hinab, saßen fragend, blickend, sich sorgend darin. Wehrten sich mit allem, was noch da war. Die Wellen schlugen um sich, brachten jede Landratte zum erbrechen. Die Blitze durchschlugen die Himmelskuppel, das Donnern dröhnte im Trommelfell.

,,Kapitän!,,

Ein Sprung ins eiskalte Wasser, war die einzige Möglichkeit. Der Schock sitzt tief im Fleisch und schnitt noch viel tiefer ins Mark. Sein Herz ruckte mit einem Satz, stach zu. Doch es pochte weiter. Atme. Die Hände schon jetzt taub, die Glieder schwer wie Blei und so müde wie hundert Jahre, endlos getaner Arbeit. Mit einem von tauben Finger beseelten Ruck an der Schnur, blähte sich die Weste auf, um ihn anschließend über Wasser zu tragen zu können. Der Blick ist trübe und kaum war etwas beschwerlicher zu erkennen, als zu dieser Stunde. Außer hohe Wellen.
Und diese endlosen Wassermassen. Der alte Kahn, unsere Reling, wurde vom Meer auf Händen hinfort getragen. Und währenddessen, wart keine Sicht, zum ersehnten Rettungsboot.

Auf der anderen Seite, saßen zwei Männer, rufend, blickend, suchend, nie aufgebend.

Ende!

counter1xhab ich gern gelesen

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