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3xhab ich gern gelesen
geschrieben 2023 von Jens Richter (Jens Richter).
Veröffentlicht: 08.10.2023. Rubrik: Märchenhaftes


Von Zweien, die auszogen, den Drachen zu töten

Es war einmal vor langer Zeit in einem Königreich hinter den Bergen.
Den Menschen im Königreich ging es gut unter dem König und seiner wunderschön anzuschauenden Gemahlin, wenn da nicht dieser alte, gefräßige und böse Drache gewesen wäre.
Seit mindestens tausend Jahren hauste er in einem alten Bergwerksstollen und bewachte die edlen Steine des Berges.
Da er sich aber in seinem Berg langweilte, forderte er von jedem Königspaar ihre erstgeborene Tochter. Über viele Generationen hatte die königlichen Familien das große Glück, dass sie keine Mädchen geboren hatten.
Nur bei diesem Paar war es anders gekommen.
Die schöne Königin gebar Zwillinge, den Kronprinzen und eine Prinzessin.
Als die Eltern ihren edligen Nachwuchs stolz dem Volke vorzeigen wollten, kam der böse Drachen angeflogen und sprach:
"Denk daran König, an dem Tage, da die Prinzessin einundzwanzig Lenze erreicht, möchte ich sie zur Braut nehmen. So will es der alte Brauch."
Mit höllischen Getöse flog er zu seinem Berg zurück.
Der König beruhigte seine verängstigte Gemahlin, die um das Wohl der Tochter besorgt war.
"Sei unbesorgt geliebtes Weib, wenn die Zeit reif ist, werde ich den Drachen zur Strecke bringen."
#
Die Jahre vergingen.
Der König erkrankte schwer und verstarb leider viel zu früh und der einundzwanzigste Geburtstag der Prinzessin war nicht mehr fern.
Da beschloss die Witwe des Königs einige Rittersleute anzuwerben, die den Drachen aufbringen sollten.
Und so meldeten sich eine große Schar bei ihr.
Doch wie der Schicksalstag in greifbare Nähe heranrückte, machten sich die Ritter feige vom Acker.
Der junge Königssohn, der ebenfalls zu einem stattlichen Mann herangewachsen war, versprach der Mutter, dass er loszöge, um den Drachen in seinen Berg zu überrumpeln.
Ein Hauptmann der königlichen Garde, der dem Prinzen treu ergeben war und obendrein die schöne Prinzessin in sein Herz geschlossen hatte, bat den Prinzen, dass er ihn begleiten durfte.
Der Prinz war natürlich dankbar über jede unterstützende Hand.
So zogen die Beiden, bewaffnet mit Armbrust, Schwert und spitzem Speer zum alten Bergwerk hin.
Es dämmerte bereits und von Weitem hörten sie den alten Drachen schon schnarchen.
Der Prinz nahm einen faustgroßen Stein vom Boden und warf diesen dem Drachen auf seine Nase.
Zornig erwachte der Drache und feuerspeiend verließ er den Eingang des Stollens.
Wer konnte es nur wagen, seine Ruhe zu stören?
#
Der Hauptmann hatte währenddessen seine Armbrust gespannt und mit einem Pfeil geladen.
Er zielt genau und schoss dem Ungetüm mitten zwischen die glühenden Augen.
Pfui war das für ein Gestank, als er in seinem eigenen Pech und Schwefel verbrannte, bis nichts als ein Haufen Asche von ihm übrig blieb.
#
Tage später feierte man im Schloss der Königsfamilie ein Freudenfest, wo sich die Prinzessin und der Hauptmann voller Glück ihr Jawort gaben.
Im ganzen Königreich war das Volk heilfroh, dass der böse Spuk endlich ein Ende fand.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie alle noch heute glücklich und zufrieden.

Ende

(C) Jens Richter
2023

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

Einen Kommentar schreiben

geschrieben von Nordlicht am 09.10.2023:
Kommentar gern gelesen.
Deine Geschichte ist auch sehr gut. Lässt sich flüssig lesen und spannend ist sie auch. Da hatten wir wirklich fast die selbe Idee.

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