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1xhab ich gern gelesen
geschrieben von *olli*.
Veröffentlicht: 25.03.2024. Rubrik: Unsortiert


bewegung

Bewegung               21.2.24

„und sie bewegt sich doch!“: Eines Eingekerkerten (Galileo Galilei) elementare Feststellung nach phänomenalen Beobachtungen, die aber vom Klerus verboten war. Es handelte sich um die Erde und die Konstellation unseres Sonnensystems.

Bewegung, das Gegenteil von Stillstand, bringt Veränderung ob zum Guten oder Schlechten.
Tick-Tack macht die Uhr, deren innere Unruh eine gleichmäßige Bewegung, die der Zeit entspricht, auslöst. Meine Armbanduhr wird weder von Batterie noch mechanischer Spannung, dem Aufziehen, in Gang gesetzt, sondern durch meine körperliche Bewegung.

Alles bewegt sich ständig, ein leises Rauschen in den Bäumen zeigt die Wirkung des Windes, noch leichter streicht dieser über die Ähren eines Kornfeldes und bringt diese sacht zum Wogen.
Wogen des Wassers widerum sind Folgen der Luft- und Wasserbewegung, also Wind, Sturm oder eben der Tide. Selbst das leise Plätschern an den Uferrand zeigt Bewegung, die sicht- und hörbar ist.

Was nicht alles bewegt sich in uns? Neben körperlicher Bewegung, die in vielen Fällen auch autonom geschieht, gibt es natürlich auch die seelische Bewegung. Diese hat unendliche Facetten und mindestens ebensoviele Ausprägungen.

Was kann uns bewegen etwas zu tun? Diese Bewegung meint also den Ansporn für etwas.
Und was bewegt mich? Dieses Bewegtwerden ist passiv und kann sehr unterschiedlich sein.
Wie bewegt sind Verliebte, Enttäuschte, Verletzte, Gekränkte?

Mir persönlich geht immer klassische Musik sehr nahe, bewegt mich, macht meine sensiblen Nerven aktiv. Diese Bewegung ging in einer kleinen Dorfkirche in Ungarn so weit, dass ich haltlos, wirklich haltlos losgeweint habe, vor Bewegung, vor Rührung. Und ich ließ mich durch nichts in dieser Reaktion stören. Wir waren zufällig Zeugen einer Probe für ein Orgelkonzert geworden.

Eine unendliche Traurigkeit ist eine psychische Bewegung. Mir war klar, dass ich Bezug zu meinem Innersten hatte und wollte das zuendeleben, zulassen und erleben. Diese Bewegung – Begegnung mit dem Innersten – bedeutet ja ein gewisses Loslassen, Verbindung mit einem sehr verborgenen Kern in jedem von uns, der – wenn auch tränenreich – zu mehr Integrität mit sich selbst verhilft.

Wir waren eine Wandergruppe, bewegten uns sehr viel. Als wir zum Orgelkonzert erneut in der Kapelle waren und ich schon auf das Beben des Steinfußbodens und der gesamten Kirche, ausgelöst durch den Schall der Orgel, als ich also das Erhabene erwartet hatte, stellte dieses sich nicht wieder ein.

Bewegung in diesem Sinne ist also nicht berechenbar, nicht einstellbar, nicht vorhersehbar, bleibt eine nicht zu beeinflussende Kraft.

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