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5xhab ich gern gelesen
geschrieben 2025 von Ernst Paul.
Veröffentlicht: 03.05.2025. Rubrik: Unsortiert


Der Einsturz der Carolabrücke

Am 11. September 2024 um 2:58 Uhr stürzte die Carolabrücke in Dresden ein. Über Ursachen, die zum Einsturz führten, wurde sehr viel spekuliert. Hannelore Adomat hat zu diesem Einsturz eigene Recherchen durchgeführt und ist zu einem erstaunlichen Ergebnis gelangt. Ihre Erkenntnisse schildert sie in dem folgenden Gedicht.
Hannelore Adomat ist Mitglied der Gruppe ‚Freie Autoren Oberes Elbtal‘. Sie schreibt u.a. auch Kriminalgeschichten und ist eine begnadete Dichterin.

Einsturz der Carola-Brücke

Es saugt mit großer List und Tücke
Voll Menschenblut sich eine Mücke.
Berauscht von ihrer Tapferkeit
Denkt sie bei sich, es ist so weit.
Ich werde dieser Welt schon zeigen
Zu wieviel Mut wir Mücken neigen.
Mit Tatendrang stapft gleich die Mücke
Geradwegs zur Carola-Brücke.
Mit festem Tritt und frohem Singen
Bringt sie das Bauwerk gar zum Schwingen
Sie spürt es wohl, denkt voller Stolz:
Wir Mücken sind aus gutem Holz.
Vor Freude tritt sie fester auf,
setzt hurtig fort den fiesen Lauf.
Die Brücke schwingt jetzt immer mehr,
dem bösen Tier gefällt das sehr.
Es lacht, bis sich die Pfeiler biegen,
da war es Zeit, davon zu fliegen!
Und sie kichert voller Häme:
Denkt nicht, dass gleich `ne neue käme,
denn dafür habt ihr gar kein Geld,
weil Dieses weilt in aller Welt!
Man schenkt Millionen lustig fort,
nun sind die Kassen leer am Ort.
Wie konnte dieses nur geschehn?
Die Geber sind sehr angesehn,
so denken sie, doch falsch gedacht.
Die Welt wird laut, weil alles lacht.
Da Dummheit alles durchgebracht,
hat Deutschland weder Geld noch Macht.
Willst du ans andre Ufer nun,
bleibt leider weiter nichts zu tun,
als anzulegen eine Weste,
schwimm tapfer los, das ist das Beste!
Versuch das Ufer zu erklimmen!
Doch wer kann bei uns heut noch schwimmen?!

counter5xhab ich gern gelesen

Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Jens Richter am 03.05.2025:
Kommentar gern gelesen.
Hallo Ernst Paul, ein schönes Gedicht, das Du da aufgegriffen hast.
Zu der gesamten Brückengeschichte fehlen mir als Dresdner auch die Worte.
Und wenn Dich auf der Brühlschen Terasse noch Menschen (Touristen aus aller Welt) ansprechen, dass Du sie vor diesem Mahnmal der Schande ablichtest, dann könnte man nur noch schreien.
Ja, wir in Dresden haben kein Geld für eine neue Brücke. Und das, obwohl wir von einer Verkehrshauptachse in unserer Stadt sprechen.
Unser Bürgermeister baut in der Innenstadt lieber Traffic-Tafeln für Radfahrer auf. Ich möchte gar nicht wissen, was dieser nutzlose Krempel gekostet hat.
Ich habe ohnehin den Verdacht, dass unsere schöne Stadt klammheimlich zu einer Smart City umgebaut werden soll. Da braucht man keine neue Brücke. Da reichen die Brücken, die der alte August und die nachfolgenden Regenten erbauen ließen.
Ein sehr trauriges Thema...
Grüße von Jens







geschrieben von ORF am 04.05.2025:
Kommentar gern gelesen.
@Jens Richter:
Der OB von Dresden wollte auch schon das "Internationale Dixieland Festival" sterben lassen. Das haben viele Anhänger mit ihren Spenden verhindert!
Frank

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