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4xhab ich gern gelesen
geschrieben 2025 von Kargut (Kargut).
Veröffentlicht: 28.07.2025. Rubrik: Fantastisches


Pillo der Waldgeist oder - wer zuletzt lacht ....

So klein seine Statur, so groß ist der Schalk in seinem Nacken. Zeit für Streiche hat er mehr als genug, denn Waldgeister besuchen keine Schule und müssen auch nicht arbeiten. Ihre koboldige Pflicht besteht in nichts anderem, als andere zu ärgern.

In bunten Ringelsöckchen hüpft Pillo durch das weiche Moos im Wald, schlägt Purzelbäume und entdeckt dabei den Wintervorrat eines Eichhörnchens. Noch im selben Moment weiß der Schlawiner, welchen Schabernack er damit aushecken kann, und legt die mühsam gesammelten Eicheln und Haselnüsse in Form eines Smileys auf dem Boden aus. Im Gegensatz zu Pillo kann der rotschwänzige Nager diesem Werk gar nichts Schönes abgewinnen. Er findet es auch nicht lustig und sammelt hektisch die Früchte ein, um sie wieder für die kalte Jahreszeit zu verstecken. Beim Anblick des laut lachenden Kobolds wirft es wütend eine der Nüsse an seinen Kopf.

„Autsch“ schreit Pillo und läuft in Richtung Dorf, um seine Beule mit einem kalten Stahl zu kühlen. Aber als er dort ankommt, bringen ihn die gackernden Hühner auch schon auf eine neue Idee. Mit einem Stück Kohle krabbelt er in den Hühnerstall und malt lustige Gesichter auf die frisch gelegten Hühnereier. Die Hennen gackern empört, als sie aus ihren Nestern verjagt werden, und picken mit aller Kraft auf den Störenfried ein. Nach dem 5. Nest wird es Pillo zu viel und er ergreift lachend die Flucht.

Weit kommt er nicht, denn beim Anblick der Gummistiefel, die vor der Haustür stehen, wird er von einem neuen Ideenblitz getroffen: ich füll die Dinger mit Dreck. Gedacht – getan. Eine laute Schimpftirade und derbe Flüche des Bauern folgen auf dem Fuß – ganz nach dem Geschmack von Pillo. Vor lauter Lachen kullern dicke Tränen über seine Koboldbäckchen und er vergisst dabei das Pochen der dicken Beule an seinem Kopf und übersieht einen Bienenstock, in den er geradewegs hineinläuft. Mit dem Stachel nach vorne nimmt das Bienenvolk Kurs auf Pillo. Jetzt ist ihm das Lachen vergangen. Er schreit und jammert und versucht die brummenden Biester zumindest von seinem Gesicht fernzuhalten, aber es nutzt nichts.

Das Eichhörnchen, die Hühner und der Bauer sind auf die lauten Schreie aufmerksam geworden und eilen herbei. Als sie Pillo in seiner misslichen Lage erblicken, bricht ein lautes Gelächter und Gegacker los. Nur Pillo ist das Lachen vergangen. Ob er sich ändern wird?

*Pillo (ausgesprochen Piljo) ist spanisch und bedeutet Schlingel

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Jens Richter am 28.07.2025:
Kommentar gern gelesen.
Hallo Kargut,
der Pillo trifft ganz meinen Humor. Ich habe den Text aus Deiner Feder sehr gern gelesen und würde ihn gern für meinen Enkel zum Vorlesen ausdrucken.
Viele Grüße von Jens




geschrieben von Kargut am 28.07.2025:

Lieber Jens,
das freut mich. Gerne kannst Du den Text ausdrucken. Ich bin gespannt, ob er Deinem Enkel gefällt.

Viele Grüße
Kargut




geschrieben von lüdel am 28.07.2025:
Kommentar gern gelesen.
So ein Schlingel aber auch. 😉❤
Ich denke, ‚Schlingel‘ ist typisch bayerischer oder Kargut.
Ausdruck.
‚Schlawiner‘ passt da, glaube ich, auch gut. ❤




geschrieben von Jens Richter am 29.07.2025:
Kommentar gern gelesen.
Hallo Karin, schon der Text mit dem Igel kam gut an...
Viele Grüße von Jens




geschrieben von Kargut am 29.07.2025:

Jens, das freut mich und spornt mich an mehr zu schreiben.
Liebe Grüße
Kargut




geschrieben von Kargut am 29.07.2025:

#Lüdel
Schlingel kenne ich in erster Linie aus Norddeutschland. Schlawiner und ganz derb "Hundskrüppel" (von Polt) ist bayerisch.
Viele Grüße
Kargut

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