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geschrieben 2025 von Rautus Norvegicus (Rautus Norvegicus).
Veröffentlicht: 01.05.2025. Rubrik: Total Verrücktes


Die Ratte - Ein Schnapsdrabble

Schreien. Brüllen. Heulen. Oder was? Ich war verzweifelt, wusste nicht, was zu tun war. Manchmal
spritzte das Blut hoch zu meinem Gesicht. Ich wusste, ich lag im Bett, es war tiefe Nacht.

SatirepatzerSatirepatzerNur das grauenhafte Geschmatze von meinem linken Fußknöchel war zu hören, ansonsten lediglich
Stille, Totenstille. Ich hoffte verzweifelt, mir das alles bloß einzubilden, Opfer meiner regen
Fantasie zu sein. Die Haut war eröffnet. Kreisförmig. Sie machte sich daran, ein Loch tief ins
Fleisch zu nagen.

Mir fiel eine alte Foltermethode aus dem Mittelalter ein, diese Methode hieß: 'Ratte' Dabei wurde eine Ratte auf den Bauch des Delinquenten gesetzt und deren Schwanz angezündet.
Vor lauter Schmerz fing die Ratte an, sich durch die Bauchdecke in den Körper zu nagen. So war
das mit meinem Knöchel. Auch dort saß eine Ratte mit spitzen Nagetier-Zähnen und nagte.

Ich schwitzte, meine rechte Hand ertastete den Baseball-Schläger. Den hatte ich seit letztem Jahr in
meinem Bett liegen, damals musste ich mich damit gegen meinen Vermieter zu Wehr setzen. Meine
suchende Hand fand das robuste Prügelholz und umklammerte es. Entschlossen riss ich es in die
Höhe, zielte auf die Ratte, hockend auf meinem Knöchel, und ließ es mit Gewalt nieder sausen!

Die Ratte war tot. Mein Bein durch den mörderischen Hieb mehrfach gebrochen. Ich überlegte kurz, was ich den Rettungskräften erzählen würde, dann wählte ich 112.

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Babuschka am 01.05.2025:
Kommentar gern gelesen.
Eine grauenhafte Vorstellung! Nur gut, dass ich mich mit den mittelalterlichen Foltermethoden nicht auskenne, so bekomme ich keine Albträume davon.

Du hast die Story bis zuletzt spannend erzählt, Rautus. Schon wegen des Nervenkitzels sehr gern gelesen.
LG Babuschka
P.S.: Es sind ja tatsächlich 222 Wörter ;-)




geschrieben von Rautus Norvegicus am 01.05.2025:

Liebe Babuschka,

wollte unbedingt mal ausprobieren, wie es ist ein Schnapsdrabble zu ersinnen. Schön, wenn dir die Story gefallen hat 🙂

Liebe Grüße,

Rautus Norvegicus




geschrieben von Babuschka am 01.05.2025:
Kommentar gern gelesen.
Du hast recht, ich habe meinen Beitrag zur Mai-Aktion jetzt auch in ein Schnapsdrabble umgewandelt ;-D




geschrieben von Jens Richter am 01.05.2025:
Kommentar gern gelesen.
Hallo Rautus,
Grusel ist zwar nicht so mein Ding, aber spannend ist Deine Geschichte geschrieben.

Hallo Babuschka,
ich empfehle Dir das mittelalterliche Foltermuseum in Volterra (Toskana). Es ist schockierend, was Menschen (Wenn man sie überhaupt so nennen darf.) anderen Menschen angetan haben, für teilweise Lappalien oder um Geständnisse zu erpressen.
Mir laufen bei dem Gedanken kalte Schauer über den Rücken.

Viele Grüße von Jens




geschrieben von Rautus Norvegicus am 01.05.2025:

Hallo Jens,

habe auch schon mehrere Burgen inklusive Folterkammer besucht. Es ist einfach grauenvoll, auf welch perverse Arten man auch und vor allem, Frauen, gequält hat!

Internette Grüße,

Rautus Norvegicus




geschrieben von Bad Letters am 02.05.2025:
Kommentar gern gelesen.
Schmerz kann einen in die Verzweiflung treiben und unmögliches, möglich machen Rautus. Heftig.

MfG
Bad Letters




geschrieben von Rautus Norvegicus am 02.05.2025:

Hallo Bad,

ehrlich gesagt, habe ich mich selber köstlich über meine Story amüsiert, als ich sie dann fertig hatte. Du kennst das sicherlich, deine Geschichte entwickelt sich während des Schreibens. 😃

Internette Grüße,

Rautus Norvegicus




geschrieben von Babuschka am 02.05.2025:
Kommentar gern gelesen.
Lieber Rautus, bei mir ist es ähnlich.
Die Idee habe ich freilich vorher, ich schreibe ja vor allem Selbsterlebtes, aber das wie entsteht bei mir auch während des Schreibens. So gesehen empfinde ich mich ebenfalls als 'developing writer' :))
LG Babuschka




geschrieben von Rautus Norvegicus am 02.05.2025:

Liebe Babuschka,

aber ich habe das doch selbst erlebt 🤣. Bei dieser Story war es so, dass es mich in den Fingern juckte, endlich mal wieder meine Fantasie spielen zu lassen. Dachte, ich schreibe einfach mal etwas über eine Ratte, da gibt es viele Gelegenheiten. Außerdem wollte ich die Möglichkeiten eines Schnaps-Drabbles ausloten.

Ich musste ja nicht während des Schreibens Schnaps saufen, diese Bezeichnung geht wohl eher auf die Anzahl der Wörter zurück, hat was mit der Schnapszahl zu tun, stimmt's oder hab ich recht 🙂?

Liebe Grüße,

Rautus




geschrieben von Babuschka am 02.05.2025:
Kommentar gern gelesen.
Stimmt, Rautus, und du hast recht:
Die Bezeichnung 'Schnapsdrabble' habe ich ohne weitere Erläuterung im Internet gefunden. Sie hat bestimmt nur mit der Schnapszahl zu tun.
;-)
LG Babuschka

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