Kurzgeschichten-Stories
Autor
Schreib, wie du willst!
Startseite - Registrieren - Login - Kontakt - Impressum
Menu anzeigenMenu anzeigen
1xhab ich gern gelesen
geschrieben von nats21.
Veröffentlicht: 18.11.2021. Rubrik: Unsortiert


Das Leben einer Mutter oder eine Achterbahnfahrt

Kaum kann man sich noch an die Zeit erinnern.
An das Leben ohne Verantwortung.
Ich werde das hier mit etwas Sarkasmus schreiben
also nicht böse gemeint sondern aus tiefster Liebe.

Es kommt auf die Welt völlig unerwartet.
Während dein Körper gelitten hat wie es kein Mann je ertragen könnte,
siehst du es zum ersten Mal dein Kind.
Natürlich ist es das schönste und wunderbarste was du jemals
gesehen hast.
Einige Jahre später siehst du dir die Fotos von dem
rosaroten,verknauschten Etwas an und denkst ….

Ich muss wirklich sagen die Seifenblase in der eine
Mutter steckt,in der Säuglingszeit,ist unglaublich.
Es ist eine Verehrung und Liebe dem Kind gegenüber
ist mit nichts zu vergleichen.
Oh liebe Väter ich weiß ihr liebt eure Kinder auch…

Zurück in der Realität bringt euch der Schlafentzug fast
dazu dieses Kind doch lieber zur Adoption freizugeben.

Doch spätestens das erste Lächeln macht alles wieder
rosarot.
Das hin und her zieht sich über die Jahre.
Nach Babyspucke riechend,immer noch zu viele Kilos,
Haare nicht gewaschen und mit verschiedenen Socken.
So spaziert man durch die Welt und denkt man ist
der glücklichste Mensch überhaupt.


Dann merkt man irgendwann daß das Leben
doch nicht so toll ist wenn man merkt das Geld wird knapper,
Erfolg hat man schon gar nicht mehr und in Ruhe aufs Klo zu gehen
reiner Luxus.Und wenn du endlich mal einen schönen Abend geplant hast
bei dem es sich lohnt saubere Sachen anzuziehen und der geeignete Babysitter auch
tatsächlich Zeit hat,ja dann bekommt das Kind plötzlich Bauchschmerzen.
Und du verbringst deinen Abend nun damit Tee zu kochen und Kinderkotze aufzuputzen.

Aber das schlimmste wirklich sind die “anderen” Mütter.

Spätestens im Kindergarten begegnet man ihnen.
Diese Art der Menschen ist unerträglich.
“Mein Kind kann das alles schon,und ist überhaupt das allerbeste
was die Welt je gesehen hat.Außerdem schmeckt mein Kuchen besser
als alles was gibt”
Natürlich wird einem das nicht direkt gesagt aber eben auf die typisch
weibliche Weise vermittelt.
Ich mag andere Mütter nicht.
Ich bin nur froh das mein Kind nun wirklich das Allerbeste ist.

Die Grundschulzeit ist ganz angenehm.
Du hast mit Hilfe von guten und weniger guten
Lehrern deinem Kind das Lesen beigebracht
und bist etwas zu stolz auf dein Kind wenn es sich mal selbstständig
die Hose zu gemacht hat.

Ich denke diese Zeit braucht man um sich für das Nachfolgende
zu Wappnen.Ich meine das was dann kommt wenn man nachts in den Keller geht…
Das Grauen,das unaussprechliche …DIE PUBERTÄT.

Ja ich denke wir erinnern uns alle an unsere Zeit
damals.Wenn die Rebellion im Blut kocht.
Das rosarote Knautschkind hat sich in etwas verwandelt.
Egal ob Mädchen oder Junge…
Irgendwann kriecht es aus seinem Zimmer und ist nicht mehr das gleiche Wesen
wie gestern. Es redet nicht ,es geräuscht nur auf seltsame Weise.
Es sieht dich nicht an aber du spürst den Blick auf Dir.
Du fühlst dich irgendwie bedroht.
Und zwar von dem Etwas das urplötzlich die Weisheit mit Löffeln gegessen hat.
Das wirklich alles weiß ….besser als du ,Vater,Oma,Opa und die ganze Welt..
Wie war das mit zur Adoption freigeben?

Was soll ich sagen lieben tut man es trotzdem.
Es fühlt sich zwar an als ob man den Hammer liebt den man sich selbst auf
den Daumen schlägt…aber man tut es bedingungslos.

Und das ist gut so denn nach dieser schlimmen und geruchsbelasteten Zeit
kommt was ganz wundervolles…Schleichend aber Wirklichkeit.

Denn ES entpuppt sich zu einem ganz wunderbaren Menschen.
Du wirst auf einmal Sätze hören wie “Mama du hast Recht “oder
“Kann ich dir was helfen?”

Gelohnt hat sich die Achterbahn auf jedem Fall und da meine Kinder noch zuHause
wohnen wird die Fahrt weitergehen…

Aber auf Eines freue ich mich jetzt schon.
Wenn meine Kinder ausgezogen sind werde ich sie besuchen.

Ich werde mitten in der Nacht klingeln..
Dann betrete ich die Wohnung ,springe auf dem Sofa herum,plündere den Kühlschrank,
bekleckere die weißen Kissen mit Kirschsaft,beschwere mich über dies und das,
drehe die Musik auf bis die Nachbarn wach sind,klaue den Lippenstift meiner Tochter

und male damit die Tapeten ihres frisch renovierten Wohnzimmers an.
Dann sage ich meinem Kind das ich es sehr sehr lieb hab und mich schon
darauf freue es das nächste Mal zu besuchen.

Danke an meine zauberhaften Töchter …..ohne euch wäre alles nichts

Und danke auch den anderen Müttern ,die eigentlich ganz toll sind
mit mir diese Achterbahn zu fahren bereit sind.

counter1xhab ich gern gelesen

Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

Einen Kommentar schreiben

Weitere Kurzgeschichten von diesem Autor:

Unsere Engel und Dämonen
Das gefühlte Jahr