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geschrieben von Ernst Paul.
Veröffentlicht: 24.03.2023. Rubrik: Nachdenkliches


Gedanken zu „Gaia“

„Wir können alles wieder aufbauen-außer das Klima!“ Dieser Satz ist weithin sichtbar auf einem Banner an der Frauenkirche in Dresden zu lesen und lädt zum Besuch der Kunstinstallation „Gaia“ ein.
Die im 2. Weltkrieg zerbombte Kirche war zu DDR-Zeiten Mahnmal für sinnloses Zerstören und Töten. Nach der Wende wurde der Wiederaufbau dieser Kirche durch weltweite Spendenaktionen ermöglicht. Die Frauenkirche erhielt ihre alte Schönheit wieder. Sie steht für friedliches Miteinander und ist Hoffnungsort.

Der britische Künstler Luke Jerram hat mit seinem Kunstwerk „Gaia“ eine Erdkugel angefertigt und diese in der Frauenkirche installiert. Es handelt sich um eine maßstabgetreue dreidimensionale Abbildung der Erde, die Jerram mittels originaler NASA–Aufnahmen geschaffen hat. Sie ist 7 m im Durchmesser und schwebt in 3 m Höhe über dem Gestühl. Jeder Besucher kann diese Installation betrachten: von unten, im Gestühl sitzend, die Südhalbkugel; von oben, in der Empore stehend, die Nordhalbkugel. Dabei dreht sich diese Erdkugel langsam. Es ist etwas Besonderes, unseren Planeten aus dem Weltall zu betrachten. Diese Sicht auf ihn und die Ruhe in der Kirche regen zum Nachdenken an. Das Thema „Wir können alles wieder aufbauen-außer das Klima“ schwingt im Unterbewusstsein. Die Einmaligkeit unseres Planeten ist unbestritten; Gedanken, unseren Planeten in seiner Schönheit zu erhalten, werden wach; Provokationen der Klimaaktivisten stoßen auf Unverständnis.

Nach dem Besuch von „Gaia“ beschäftigt mich diese Kunstinstallation. Einer meiner ersten Gedanken: Wir haben keinen Planeten B. Was kann ich tun …?

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von ehemaliges Mitglied am 24.03.2023:
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Für deine Frage am Schluss, Ernst, 'Was kann ich tun?' gibt es keine einfache Antwort. In wieweit ambitionierte Aktionen von Künstlern helfen können, den Planeten zu erhalten, ist nicht abschätzbar. Luke Jerram hat mit seiner Aktion einen bemerkenswerten Akzent gesetzt, der zum Nachdenken anregt. Die von ihm gezeigte Perspektive aus der Totalen sollte vielfach verinnerlicht werden. Beim Wiederaufbau der Frauenkirche gab es eine solche seinerzeit nicht. Es klang eher wie ein Wunder, so etwas schaffen zu wollen – und doch ging's, irgendwie. Und falls man nun das Wunder mit dem Erhalt des Planeten ernsthaft angehen würde, irgendwie?...




geschrieben von Gari Helwer am 24.03.2023:
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Diese Installation würde ich sehr gerne einmal selbst sehen können, Ernst, um ihre Wirkung zu erfahren - auf mich und andere Anwesende! Für mich bleibt der Mensch das einzige Lebewesen, das seinen eigenen Lebensraum zerstört. Wenn aber jeder aus der Frauenkirche käme und sich fragte, was kann ich tun? Wenn die Verletzlichkeit unseres Erdballs mehr in das Bewusstsein des einzelnen Menschen finden würde? Die Erde käme sehr gut ohne uns Menschen aus, aber der Mensch ohne Erde? LG




geschrieben von ehemaliges Mitglied am 25.03.2023:
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Hallo Ernst Paul!

Den letzten Satz, im vorletzten Absatz, nach dem Selikolon, habe ich nicht so recht einordnen können. Wird da die "Letzte Generation" angeprangert? Oder das Nichtverständnis das unsere Erde bald kollabiert?

Eine sehr wichtige Geschichte, über die jeder dreimal Nachdenken sollte.

Nur habe ich, solange Bequmlichkeit und materialistisches Denken wichtiger ist als unsere Erde, wenig Hoffnung, dass sich in Zukunft etwas ändert.

Zu deiner Frage zum Schluß, was kann ich tun? hätte ich ein kleines Beispiel: Laut EU verbraucht Europa jährlich 100 Milliarden Plastiktüten.
Auch ich bekomme mein Obst und Gemüse auf dem Wochenmarkt in Platiktüten. Bis diese Tüten nur noch als Müllbeutel zu gebrauchen sind, bringe ich sie immer wieder mit zum Einkaufen.

Was für ein Schwachsinn: Ich werfe eine einmal gebrauchte Plastikeinkaufstüte in den Plastikmüllbeutel.

LG Jürgen




geschrieben von Ernst Paul am 25.03.2023:

Hallo Horst, vielen Dank für deine Zeilen.
Etwas zu tun für den Erhalt unseres Planeten muss in unseren Köpfen beginnen. Ja, irgendwie. Ein Anfang wäre, das Geschaffene unserer Vorfahren zu achten und zu erhalten und nicht verächtlich mit Kartoffelbrei zu bewerfen. -Den Konsumüberschuss der Industrieländer gerecht auf die armen Länder verteilen, ein weiterer. -Den Profitwahn der Unternehmen zu unterbinden, ein wichtiger. Es gibt sehr viel Ansatzpunkte. Auch mit dem eigenen Verhalten kann ein wertvoller Beitrag geleistet werden. Es muss nur begonnen werden.
LG.





geschrieben von Ernst Paul am 25.03.2023:

Hallo Gari, vielen Dank für deine Zeilen.
Die Kunstausstellung „Gaia“ endet am 26. März 2023. Das wird es knapp für dich. Sie besuchen und dich über die Frauenkirche informieren kannst du unter:
https://www.frauenkirche-dresden.de/
LG.






geschrieben von Ernst Paul am 25.03.2023:

Hallo Jürgen, vielen Dank für deine Zeilen.
Die freie Meinungsäußerung ist in der BRD ein sehr hohes Gut und wird zu Recht geschützt. Sie sollte sich aber im Rahmen des Grundgesetzes bewegen. Aktionen, wie sie von sogenannten Klimaaktivisten durchgeführt werden, sind für mich kein Beitrag für tragfähige Diskussionen. Für mich sind sie Provokationen. Das gesellschaftliche Bewusstsein lässt sich nicht sprunghaft ändern, auch durch Provokationen nicht. Kunstinstallationen wie „Gaia“ können aber zum Nachdenken anregen und zu einer neuen Sicht auf die Umwelt führen.
LG.





geschrieben von ehemaliges Mitglied am 25.03.2023:
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@Ernst Paul, @Horst, ja, Provokation ist kein Allheilmittel.

In einer ähnlichen Diskussion, es ging um linke und/oder rechte Gewalt (ich weiß es nicht mehr genau), schrieb ich Horst in einem Kommentar, dass auch die Linke zu Gewalt tendierte. Jedoch meinte ich nicht, dass die 68er Bewegung nur aus Gewalt bestand.

Meiner Meinung nach muss die Demonstration immer provokativer werden, da diejenigen, deren Grund die Provokation ist, selber immer provokativer werden - eine Spirale ohne Ende.

Der kleine Mann wird nicht mehr ernst genommen. Und ja, die Zielgruppe der Kleber wird nicht erreicht, im Gegenteil, die Zielgruppe wendet sich gegen jene, deren Anliegen nicht der Minderheit, sondern der Allgemeinheit gilt.

Und ja, die Meinungsfreiheit ist eines der höchsten Güter, die wir haben. Nur sollte sie nicht vergewaltigt werden, egal von Links oder Rechts, von den Gewählten oder den Wählern, von den Machthabern oder denjenigen, welche nur alle vier Jahre ihre Stimme abgeben können.

Und ja, ich würde mit großer Freude begrüßen, gäbe es die Möglichkeit die Ausstellung von jedem in allen Bundesländern besuchen zu können. Gutgemeinte Ratschläge bleiben nie so haften, wie von innen gereifte Überzeugungen.

Reden, ohne Gewalt und Provokation, eine gemeinsame Lösung finden, sonst verlieren wir nicht nur unser Biotop, sondern das höchste Gut, das wir Menschen haben: Die Freiheit!!!

LG Jürgen








geschrieben von ehemaliges Mitglied am 26.03.2023:
Kommentar gern gelesen.
P.S.

Bei allen noch so berechtigt kontrovers geführten Diskussionen ist hinschauen und wegdrehen keine Option.

Da wir keinen Planet B haben, verlieren wir unsere Kinder und Enkel.

LG



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