Kurzgeschichten-Stories
Autor
Schreib, wie du willst!
Startseite - Registrieren - Login - Kontakt - Impressum
Menu anzeigenMenu anzeigen
1xhab ich gern gelesen
geschrieben von Weißehex.
Veröffentlicht: 18.02.2024. Rubrik: Unsortiert


Als die Leute noch singen konnten Tel II

Am Freitag kam der deutsche ESC-Vorentscheid 2024 im Fernsehen. Diesmal habe ich ihn mir angesehen. Letztes Jahr nicht, und letztes Jahr war ich auch überzeugt, Deutschland sei in den letzten Jahren immer auf dem letzten Platz beim Grand Prix d'Eurovision gelandet, weil das irgendwie so vorgesehen war (von der Jury/den Zuschauern absichtlich so gewählt), warum auch immer die das machten. Oder warum sonst belegten wir jedes Jahr den letzten Platz? Konnte doch nicht an uns liegen?

Nachdem ich dieses Jahr den Vorentscheid gesehen habe, beschlich mich allerdings das seltsame Gefühl, dass es doch an uns gelegen haben könnte. Oder zumindest an den Liedern, die wir zusammen mit den Interpreten dahin schicken.

Hier füge ich mal schnell noch ein, dass mir das Lied von Marie Reim am besten gefallen hat. Ich hätte mir gewünscht, dass es gewinnt. (Ich bin, ich gebe es zu, ein Schlagerfan.) Es hat mich an die Beiträge zum Grand Prix in den 70ern erinnert, wo ich mir zusammen mit meiner Tante und deren Freundin den Grand Prix im Fernsehen anschaute und das tatsächlich ein Highlight im Fernsehprogramm war. Außerdem gefiel mir ihre Idee, das Kleid von ihrer Mutter Michelle (eine meiner Lieblingssängerinnen) anzuziehen, das diese vor 23 Jahren getragen hat. In puncto Nachhaltigkeit nicht zu übertreffen, da kann keiner meckern.

Marie hat bekanntermaßen am Freitag nicht gewonnen, obwohl mir ihr Lied am meisten im Gedächtnis geblieben ist. Dieses Lied und das Lied des Gewinners Issak habe ich mir gestern mehrere Male angehört, und an Issaks Lied kann ich mich heute immer noch nicht erinnern. Weder an die Musik noch an den Text. Liegt aber wie immer sicher an mir und daran, dass es auf Englisch war. An englische Liedtexte kann ich mich nie erinnern, für mich klingen sie fast alle gleich.

Vielleicht weiß es noch nicht jeder, Luxemburg will dieses Jahr nach 30 Jahren Abstinenz zum ersten Mal wieder am Grand Prix teilnehmen, was die Idee des zu diesem Zeitpunkt (Dezember 2022) amtierenden luxemburgischen Premierministers Xavier Bettel war. Luxemburg muss sich allerdings noch im ersten Halbfinale am 07. Mai 2024 qualifizieren, um am Finale teilnehmen zu können (wie einige andere Länder auch). Einige deutsche Zeitungen scheinen das nicht zu wissen, für diese steht schon fest, dass Luxemburg im Finale vertreten sein wird. Das steht aber erst nach dem Halbfinale fest, das allerdings auch in Malmö stattfindet.

https://www.eurovision.de/news/ESC-2024-Aufteilung-der-Laender-in-den-ESC-Halbfinale,halbfinale492.html

Lxemburg hat den Grand Prix d'Eurovision bisher fünfmal gewonnen.

Deutschland muss sich nicht qualifizieren. Als einer der größten Geldgeber der Europäischen Rundfunkunion (EBU) hat Deutschland einen garantierten Startplatz im Finale des Eurovision Song Contest, siehe hier:

https://www.eurovision.de/news/Deutschland-beim-ESC-2024,deutschland1834.html

Deutschland hat den ESC zweimal gewonnen und nahm bisher 69-mal teil.
Wie oft wir auf dem letzten Platz gelandet sind, weiß ich nicht. Aber sicher öfters als zweimal.

So. Dieses Jahr werde ich mir den ESC vielleicht sogar von Anfang bis Ende anschauen. Ich bin mal gespannt, wer gewinnt.
Wer auf dem letzten Platz landet, dürfte ja jetzt schon klar sein.

counter1xhab ich gern gelesen

Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

Einen Kommentar schreiben

geschrieben von Jens Richter am 18.02.2024:
Kommentar gern gelesen.
Hallo Weißehex,
mit Deiner Einschätzung gebe ich Dir unbedingt recht.
Meine persönliche Meinung ist, dass Deutschland diesen ganzen Geld und Ressourcen vernichtenden Unsinn beenden sollte. Wir haben genug andere Probleme, die zügig zu lösen sind.
Wir haben gute und eingängige Musik, doch aus welchem Grund auch immer, möchte das abstimmende Publikum diesen Schrott sehen. Vielleicht freuen sich die Abstimmenden später auch diebisch, wenn unsere Interpreten sang- und klanglos untergehen.
Ich brauche mir als Vergleich nur Schlagerveranstaltungen oder die Kaisermania in meiner Heimatstadt ansehen, da ist die Hütte voll. Da steppt der Bär. Das möchten die Leute hören!
Ich persönlich tue mir den ESC nicht an, es reicht, am nächsten Tag das Ergebnis im Radio zu hören.
Viele Grüße von Jens




geschrieben von Weißehex am 19.02.2024:

Hallo Jens,

ich habe jetzt erst gelesen (am Freitag habe ich das gar nicht richtig mitbekommen, da wir ab und zu während der Sendung umschalteten), dass zuerst acht internationale Jurys bewerteten und dann erst das Publikum:

https://m.focus.de/kultur/kino_tv/kann-er-den-fluch-brechen-wirres-ard-voting-erklaert-warum-isaak-fuer-deutschland-zum-esc-faehrt_id_259678459.html

Aber das erklärt es auch nicht, es war sowieso kein einziger Song dabei, der einen richtig vom Hocker haute. Auch wenn ich den Song von Marie Reim favorisierte, ich denke nicht, dass er eine wirkliche Chance auf der Showbühne gehabt hätte. Die Zeit des Schlagers beim ESC ist vorbei.

Man könnte es nächstes Jahr ja mal mit einer Ballade versuchen. Oder aus dem Wettbewerb aussteigen, da bin ich ganz deiner Meinung.
Aber letzteres macht Deutschland sowieso nicht. Ich weiß auch nicht warum. Masochismus?

LG Weißehex

Weitere Kurzgeschichten von diesem Autor:

Im Jahr 2035 (Februar-Aktion)
Damals in Davos
Nette Menschen unter sich (Januar-Aktion Thema Fake)
Ein Winternachmittag 1980
Vorschlag für Dezember-Aktion