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geschrieben von Kargut (Kargut).
Veröffentlicht: 07.07.2024. Rubrik: Kinder und Jugend


Mit Stift und Papier

Seitdem ich einen Stift halten konnte, war Spielzeug nur die 2. Wahl des Zeitvertreibs, wenn sich niemand fand, der mit mir spielte. Besonders bei schlechtem Wetter konnte das passieren. Ein dicker, dreieckiger Bleistift aus der Metzgerei meiner Eltern, zusammen mit ein paar Bögen Papier und der Tag war gerettet.
Lange Autofahrten – für mich kein Thema – vorausgesetzt Stift und Papier waren dabei. Mehre Tage alleine in meinem Elternhaus, das 3km von der Metzgerei entfernt war zu verbringen, weil ich krank war, kein Problem. Beim Malen störten die Erwachsenen eh nur.
Mit 6 Jahren durfte ich zum ersten Mal alleine mit dem Zug von Gießen nach Bremerhaven fahren. Dort verbrachte ich die Sommerferien bei meiner Oma Hilde und mehreren Tanten. Für die 6 stündige Bahnfahrt bekam ich sogar neue Buntstifte und einen ganzen Block. Nur die Mitreisenden nervten manchmal, wenn sie mich immer wieder unterbrachen und dumme Fragen stellten." Hast Du denn gar keine Angst, so ganz alleine ?“ Natürlich hatte ich keine Angst. Ich war doch schon groß – dachte ich zumindest mit 6 Jahren. „Wie alt bist Du denn ?“ „Wie heist Du denn ?“ Mein Gott, ich fragte doch auch nicht jeden nach Namen, Alter, Wohnort und Reiseziel. Typisch Erwachsene.
In einer kleinen Brotdose hatte Mutter mir Reiseproviant eingepackt, was es zu trinken gab, hab‘ ich vergessen. Der Verzehr meiner Brotzeit war auf jeden Fall der einzige Grund, der eine Unterbrechung meines kreativen Schaffens rechtfertigte, schließlich erwartete mich in Bremerhaven eine große Familie und für jeden musste ein Bild fertig werden. Blumen – einzeln und auf der Wiese - , unser Haus, Papa mit Auto, Mama im Garten. Alles in den grellsten Farben.
Mein Lebensmotto schien mir in die Wiege gelegt worden zu sein „ Das Leben ist so bunt, wie wir uns trauen es auszumalen“ – gleich ob in unserem Kopf oder auf einem Blatt Papier. Es hilft nicht immer - aber sehr oft. Einfach ausprobieren - denn wenn wir genau hinsehen, dann können wir auch in einem Schwarz-Weiß-Bild einen Regenbogen erkennen.

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Marlies am 08.07.2024:
Kommentar gern gelesen.
Liebe Kargut ,
Leider erst im Rentenalter habe ich bemerkt dass in jedem selbstgemalten Bild eine komplette Geschichte steckt.
Heute im Rentenalter funktioniert es bei mir andersrum erst die Geschichte und dann das Bild gesammelt in bunten Büchern.

LG
Marlies




geschrieben von Kargut am 08.07.2024:

Liebe Marlies, besser spät als nie. Während meines Berufslebens kam auch bei mir die Malerei viel zu kurz und freue mich, dass ich das jetzt wieder nachholen kann.
Liebe Grüße
Kargut




geschrieben von Bad Letters am 09.07.2024:
Kommentar gern gelesen.
Hallo Kargut,
handwerklich bin ich brauchbar, aber malen, liegt weit außerhalb meiner Fähigkeiten!

MfG
Bad Letters





geschrieben von Gari Helwer am 09.07.2024:
Kommentar gern gelesen.
Auch für mich als Kind waren Buntstifte und ein neuer Block das Größte, Kargut! Jedes langweilige Erwachsenentreffen war hiermit bestens auszuhalten... LG




geschrieben von Nordlicht am 10.07.2024:
Kommentar gern gelesen.
Sehr schönes Lebensmotto. Ich liebe immer noch Stifte und Papier.
Stimmt Erwachsene fragen Kinder immer aus, aber Erwachsene würden sich nie solche Fragen stellen.

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