Veröffentlicht: 28.09.2024. Rubrik: Nachdenkliches
Schatten
Du führtest mich raus aus den finsteren Tälern meiner Vergangenheit. Doch die Schatten jener Tage haften an mir, unwillig mich zu verlassen. Gelegentlich verblassen sie, kaschieren ihre Vorhaben.
Dann, dann fühle ich mich frei. Sie sind schnell und listig, holen mich ein. Dann, dann fühle ich mich nicht mehr frei.
Du hältst meine Hand, stellst dich ihnen in den Weg, bist nicht in der Lage zu obsiegen. Ich muss mich ihnen stellen, sie alleine kriegen. Ich muss sehen, welche Wahrheit sie mit sich tragen, denn es könnten nicht nur Schrecken, sondern auch Antworten auf meine Fragen sein.
Ungewissheit ist ein elendes Geschwür, genährt von Lügen und Unwahrheiten.
Wenn ich den Blick von ihnen abwende, sehe ich dich an meiner Seite. Diese eine Wahrheit unverkennbar, du bist mein Retter. Du nimmst den Schatten ihre Macht und machst, dass ich sie begreifen kann. Mich ihnen stellen, ihnen lauschen, hören, was sie wispern. Ich erkenne sie. Sie sind weder gut noch das Böse, lediglich Boten derer, die Seelen sprengen,
Menschen, die im Netz ihrer eigenen Fehler hängen. Ich erkenne sie, sie tragen in sich die Wahrheit nach der ich so bitterlichst suche. Ich muss hinsehen,
doch du musst bitte mit mir hingehen. Gehen zu den Schatten. Den Schatten, die mich verfolgen, mit dem Wissen, was verloren geglaubt. Nach dem ich es schaffe ihnen in die Augen zu sehen, sicher und kraftvoll, dann und nur dann werden sie gehen.