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4xhab ich gern gelesen
geschrieben 2025 von Rene (Rene).
Veröffentlicht: 22.04.2025. Rubrik: Nachdenkliches


Die Liebe und der sichere Hafen?!

Hallo, ich bin René und mal wieder gekentert.
Was soll ich sagen, vielleicht ging es einen von euch genauso … der vermeintlich sichere Hafen ist kein sicherer Hafen, wenn das Tau nicht fest genug ist oder Hochwasser kommt.
Die Liebe ist das schönste auf der Welt, dass halten wir mal fest.
Aber fangen wir mal von vorne an.
Ein Einblick in meine Person. Ich bin René, 45 Jahre alt, 3 wunderbare Kinder, habe Haus und Hof und natürlich ein Hobby … dazu kommen wir später.
Ich bin in einer glücklichen Familie im Osten in einer P2 Plattenbauwohnung aufgewachsen. Mama, Papa und meinem Bruder. Die Wende habe ich als 10jähriger Junge miterlebt. Nicht sehr greifbar, aber sie war allgegenwärtig.
Mein Bruder war damals 8Jahre und hatte Angst des es keine Matchbox mehr gibt, da ja der Intershop zu gemacht hat. Solch Dinge haben uns als Kinder beschäftigt. Für unsere Eltern waren es sicher Existenzängste.
Meine Mutti hatte im Tagebau gearbeitet und wurde später arbeitslos und mein Vati war bei der Polizei. Man war ich stolz damals. Der Nachteil war, er wusste immer, wo wie als Kinder waren. Er kannte verdammt viel Leute.
Das Schicksal meinte es nicht immer gut mit uns. Menschen kommen und gehen im Leben. Jede Begegnung macht was mit uns. Lässt uns reifen und entwickeln.

Die ersten Küsse, die ersten Gefühle, der erste Schmerz.
Und genau hier beginnt die Geschichte der Liebe.
Wie schon geschrieben hatte ich eine wundervolle Kindheit. Meine Eltern waren arbeiten, wir gingen in die Schule und hatten wundervolle Nachmittage mit unseren Freunden.
Nach der Wende haben sich meine Eltern entschlossen ein Haus zu bauen. Ich wollte gar nicht weg, auch der Schulwechsel war in Gedanken ein Horror für mich. Ich habe mich doch so wohl gefühlt, aber es ging nicht anders.
Gegen meine Erwartung habe ich schnell Anschluss gefunden und auch bei uns im Dorf war es perfekt. Mit den Mopeds ohne Führerschein zu fahren war immer ein Highlight und Vati hat nix dazu gesagt. Nur „lasst euch nicht erwischen...“.
Die Teeniezeit war für meine Eltern herausfordernd … ich war nicht ganz so einfach und bin oft mit meinen Eltern aneinandergeraten.
Mit 16 hat sich das wieder gelegt, man wird ja auch reifer ... so sagt man. Mit 17 stand fest ... der Autoführerschein muss her. Da meine Mutti arbeitslos und mein Vati Hauptverdiener war, konnte ich nicht auf die finanzielle Hilfe meiner Eltern zählen und habe dann nebenbei gearbeitet, um mir den Führerschein leisten zu können. Gott sei Dank war er damals keine 1000 Mark. Heutzutage braucht man einen Kredit dafür.

In dieser Lebensphase sollte sich mein Leben ändern.
Eines Tages, als ich mal wieder von der Nebenarbeit nach Haus kam, saßen mehrere Leute bei uns im Wohnzimmer. Meine Mutti total verweint … ich fragte was hier los sei. Sie sagte nur mit ihrer kaputten Stimme „Vati ist Tod“. Ich habe die Welt nicht verstanden und fragte nochmal. Leider bekam ich die gleiche Aussage „Vati ist Tod". Ich bin in mein Zimmer gerannt und musste laut schreien und heulen. Es ist eine Welt zusammengebrochen.
Ich wusste nun auch, wer die Leute im Wohnzimmer waren. Es waren Kollegen meines Vatis, die diese Nachricht überbringen mussten. Vati ist früh zur Arbeit und kam nicht mehr zurück. Er hatte einen Herzinfarkt während eines Einsatzes.
Mit 43 hat er uns „sitzen“ lassen. Bis heut habe ich damit zu kämpfen und schaffe es nicht mal zum Friedhof zu gehen.
Meine Mutti hat es bis zu ihrem Tod nicht verkraftet. Ihre letzten Jahre waren voller Schmerz und tiefster Trauer. „Bis das der Tod euch scheidet“.

Die Zeit heilt alle Wunden. Ist das wirklich so? Ehrlich gesagt .. nein. Eine Wunde hinterlässt immer eine Narbe.
In den darauffolgen Jahren ging es los. Das Fachabitur habe ich nicht mehr geschafft. Ich sah als junger Mann keinen Sinn, wenn der Tod so schnell kommt wie bei meinem Vati. Später habe ich eine Ausbildung zum Kfz_Mechaniker anfangen und abgeschlossen, viel an Autos geschraubt, was man halt so macht. Ihr kennt das sicher. Und dann kam die erste richtige Freundin. Naja, als die erste Liebe kam war ich 16. Hielt dann nicht so lange, aber hat mir zum ersten Mal das Herz gebrochen.
Mit 20 Jahren habe ich dann die Mutter meines ersten Sohnes kennengelernt. Man war ich verliebt. Wir haben Pläne geschmiedet, unsere Traumwelt ausgemalt und geliebt. Wir haben uns immer unterstützt. Ich wollte nicht mehr als KFZ-Mechaniker arbeiten. Das kann nicht die Erfüllung sein. Nach etwas Recherche stand fest ich werde noch ein Fachstudium machen, dazu brauchte ich aber Berufserfahrung und bin dann zu meinem Bruder in die Schweiz gegangen. Hier im Osten sah es damals nicht sehr gut aus mit Arbeit.

Ich brauchte nur 1 Jahr Berufserfahrung für die Zulassung. Ok, los gings. Meine Freundin war zu dieser Zeit schwanger und wir haben uns gesagt, wir ziehen das durch. Ich habe ihr alles ermöglicht. Ein kleines Auto gekauft damit sie zum Kinderarzt kommt, Einkäufe erledigen und den Alltag besser bewältigen kann. Das erste Jahr ging schnell vorbei. Viel Zeit konnte ich mit meinem Kleinen dadurch nicht verbringen.
Nach diesem einem Jahr bin ich zurück und habe das Studium angefangen, aber irgendwie war alles anders.
Wir haben uns nur noch gestritten, ihre Launen waren kaum noch auszuhalten. Der größte Fehler waren ihre Handgreiflichkeiten. Das ist ein No-Go. Egal wie sehr man jemand liebt. Sowas ist unverzeihbar.
So kam es wie es kommen musste… wir haben uns getrennt. Die darauffolgen Jahre waren geprägt von Rechtsstreits, Anzeigen und Ärger. Den Bezug zu meinem Sohn habe ich dadurch verloren. Außer, dass ich unterhalt zahle, ist keine Bindung mehr da.
Es macht mich traurig und wütend. Ich habe wohl ein Talent dazu … warum ich das so schreibe, erfahrt ich noch.

Dieser ganze Stress und Ärger hat mich natürlich empfänglich gemacht. Da war halt diese eine Frau. Man ….
Hier kommt es richtig dick. Ich bin anfangs 2-gleisig gefahren. Ich habe aber schnell gemerkt, dass geht nicht und wollte mich auf was Neues einlassen.
Das Alte hat mich aber nicht losgelassen, aber es gab für mich kein zurück mehr. Zu tief saß der Schmerz und meine Wut.
Mittlerweile weiß ich, dass sich Menschen ändern können, aber körperliche Gewalt ist nicht zu verzeihen.

Wie es kommen musste, haben wir uns ineinander verliebt. Die ersten Jahre waren toll bis ich merkte, es kann nicht nur einer ziehen…. Ihr Horizont beschränkte sich als ich so langsam die rosa rote Brille absetzte.
Aber es war zu spät … sie wurde schwanger und somit die Mutter meines 2.Kindes. Ich redete mir ein... jetzt bekommen wir ein Kind... jetzt wird sie sich entwickeln. Leider nicht so wie ich mir das vorstellte. Ich fing an andere Frauen zu daten und leider auch fremdzugehen. Rückblickend ein Fehler der so niemals passieren darf.
Trotz dieser Fehler sind wir zusammengeblieben und meinten wir bekommen das hin. Ich kaufte ein Haus, um für meine Familie ein neues Zuhause bieten zu können und habe viel Zeit und Geld investiert. Ein Jahr lang habe ich hart dran gearbeitet und viel aus den Augen verloren. Auch meine Familie. Leider gab keine Unterstützung. Ich erwartete nicht, dass sie Steine schleppt oder Putz abklopft. Mehr die einfachen Sachen ... mal was zum Mittag bringen, mal einen Kasten Wasser hinstellen … vergebens. Meine Laune war im Keller.
Sie bildetet sich zwischenzeitlich weiter. Mit meiner Hilfe haben wir was passendes gesucht und gefunden, um auch sie beruflich weiterzubringen. Da lernte sie jemand kennen und entschied sich mit ihm einen Kurztrip nach Italien zu machen. Ich dachte mir Wahnsinn, ich racker mich hier ab und sie macht Urlaub. Es folgten Streits und schlussendlich ist sie geflogen.
Ich hatte an diesem Wochenende ein Klassentreffen. Es gab ein schönes Tagesprogramm. Ein abendlicher Besuch in einer Strandbar rundete den Tag ab. Wie es kommen musste, war sie da. Diese eine Frau ... sie hat mir den Kopf verdreht. Ich bin noch nie mit einer Frau nach Hause… aber da ... es war zu spät.
Diese Frau hat mich später sogar am Haus unterstützt. Essen gemacht, die Wanne eingelassen und gekocht.
Das ging natürlich ein paar Wochen gut. Ich wollte aber meine Familie nicht aufgeben und habe mich distanziert. Auch eine ganze schwierige Phase.
In dieser Zeit hat meine damalige Freundin jemanden kennengelernt und schlussendlich auch lieben gelernt. Ich habe den Kampf verloren. Rückblickend … verständlich.
Fremdgehen ist ein No-Go.
Nach dieser Trennung bzw. durch diese Trennung habe ich sehr gelitten. Hatte keine Ambitionen mehr am Haus was zu machen. Es war für meine Familie gedacht war, die nicht mehr da war. Ich habe lange gebraucht, um mich aufzuraffen.

Was jetzt kommt war definitiv mein Karma. Diese eine Frau. WOW... hübsch, schön und … ihr werdet es gleich erfahren.
Ich habe sie auf einer Party kennengelernt und mich später natürlich auch verliebt. Anfangs ... wie immer schön. Schnell hat sich gezeigt, dass sie einen so negativen Charakter hat ... Wahnsinn … ich habe mich so schlecht gefühlt. Sinnlose Streits und die Aussage ich solle doch mein Haus verkaufen und in ihre Wohnung ziehen ... Hä, geht’s noch? Dann ist sie noch fremdgegangen … Alles klar. Das kann nur mein Karma sein.
Nach dem Ding musste ich erstmal eine Pause einlegen.

Ich war nicht auf der Suche … die ein oder andere Frau habe ich kennengelernt, aber nein ... alles schwierig.

Also brauchte ich erstmal zeit für mich und auch mal die Zeit zum Reflektieren.
Ihr wisst was nun kommt, der hat doch 3 Kinder …
Ganz genau … da war Sie ... gesehen und schockverliebt …
Sie hatte mir Jahre zuvor schon eine Freundschaftsanfrage in den sozialen Medien geschickt… hab diese aber nicht angenommen. Dacht mir so... was das für Eine.

Wie schon erwähnt, einige Jahre später sollten sich unsere Wege wieder kreuzen. Es war auf einer Beachparty. Sie konnte nicht wegschauen und ich musste sie anlächeln. Sowas Hübsches. Ein paar Tage später hat sie mich angeschrieben. Schnell sind wir ins Gespräch gekommen und haben gemerkt ... da ist was. Dann kam die eine Frage: wie alt bist du … ähm 41 schrieb ich, sie schrieb 22. Das hieß für uns … ok, dass wars. Was wollte ich mit so einem jungen Küken. Aber irgendwie konnten wir nicht aufhören zu schreiben. Sie schien so reif und bodenständig. Wir trafen uns und da hat es dann auch gefunkt. Das erste Jahr war Mega. So ein Mensch habe ich noch nie getroffen. Ihr spirituelle Art hat mich fasziniert. Wir waren uns einig, was jeder will und auch nicht will … das passt. Es gab Höhen und Tiefen. Etwa über ein Jahr später wurde auch sie Schwanger. Ich dacht mir shit … nicht noch ein Kind … aber es war eine Herzenssache. Nach einem Cola-Wiskey im Garten war der Schock etwas gelindert. Die Schwangerschaft verlief schön. Zum ersten Mal habe ich eine Schwangerschaft bewusst mitgenommen. Einen kurzen Dämpfer gab es dann. Ihr kleiner Fredi ist gestorben. Das hat sie sehr mitgenommen. Mehrere Schicksalsschläge musste sie in den kommenden Jahren einstecken die wir aber gut gemeistert haben.
Sie war eine starke Frau.

Es war soweit, unser kleiner Sohnemann ist geboren. Anfangs war noch alles schön bei uns. Wir waren Team. Dann war da noch ein Projekt von ihr… und ich glaube an diesem Punkt sind wir langsam abgedriftet. Es hat viel Zeit und Nerven in Anspruch genommen. Irgendwann war es abgeschlossen, aber es hat was mit mir gemacht.
Die Nächte der nächsten 2 Jahre waren schwierig. Für sie noch mehr wie für mich. Der Kleine wurde gestillt, nahm keinen Nuckel und keine Flasche. Eine ganz schlechte Kombination.
Ihr starker Willen nach Veränderung und der finanziellen Freiheit hat sie zu einem neuen Schritt bewegt. Krypto ... Ich verstehe nicht viel davon nur, dass was sie mir beigebracht hat.

Ihr Fokus lag darauf, mein Fokus auf meine Arbeit und meinem Hobby. Ich muss dazu sagen, dass ich ein Jahr zuvor die Arbeit gewechselt habe und entsprechend belastet, vielleicht sogar überlastet war.
Wie ihr schon merkt …. Wir haben uns aus den Augen verloren. Es gab mehrere Gespräche und Streits zuvor.
Keiner hat erkannt, was der andere für Themen hat und ich für meinen Teil hab nicht wahrhaben wollen, dass ich ausgebrannt bin. Wer gibt das schon gern zu? Großer Kerl, toller Job, sieht immer motiviert aus und hat alles im Griff?!
Dann kam der Knall, der alles veränderte. Sie hat ihre Klamotten gepackt und ist gegangen.

Es sind die kleinen Dinge, die viel kaputt machen können. Die Selbstreflektion ist das A&O.
Die kleinen Gespräche abends … Streits die sich nicht vermeiden lassen … manchmal alles eine tickende Zeitbombe.
Noch nie habe ich mich mit solch Dingen wie Motivationssprüchen, Phasen, die das Leben verändern oder der gleichen beschäftigt. Ich kann so langsam nachvollziehen, warum es einem doch den Blickwinkel verändert. Noch nie habe ich solch Zeilen geschrieben. Warum auch … es war mir nicht wichtig. So ändern sich die Sichtweisen.

Ein kleines Beispiel:
10 Jahren hören sich verdammt lang an, aber denkt man mal drüber nach das es nur 10 Sommer sind. Da wird einem erst bewusst, was Zeit bedeutet. Zeit ist nicht unendlich. Jeder Fehler, jeder Begegnung, jedes Ereignis lässt euch zudem werden der ihr heute seid. Setzt euren Fokus auf die wichtigen Sachen... Familie, Zeit und nehmt euch zeit für euch selbst. Kein Arbeitgeber steht später am Grab und sagt danke. Es ist die Familie, die da steht!

Vielleicht habe ich dich oder euch auf eine kleine Reise mitnehmen können und vielleicht habe ich euch die Augen etwas öffnen können.
Eine Beziehung braucht Liebe und Aufmerksamkeit.

Seht mir bitte meine Rechtschreibung und Grammatik nach. Es sind meine ersten Zeilen, die ich so niederschreibe.

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Babuschka am 23.04.2025:

Du hast dich mutig deiner Lebensgeschichte gestellt, Rene, denn ich gehe jetzt davon aus, dass es sich um eine autobiografische Story handelt. Das traut sich nicht ein jeder. Und du hast sie spannend und flüssig zu Papier gebracht.

Ich habe sie sehr gern gelesen, erzähle ich doch selber nur zu gerne aus meinem Leben.

Nun wünsche ich dir, dass du bald in einem sicheren Hafen ankern kannst und bin neugierig, wie es mit dir weitergeht.
LG Babuschka




geschrieben von Rene am 23.04.2025:

Hallo Barbuschka, lieben Dank für die netten Worte.
Was die Zukunft bringt weiß ich leider nicht. Ich gebe aber definitiv über die Zeit einen Status. Sicher in Form einer Kurzgeschichte.

LG René

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