Kurzgeschichten-Stories
Autor
Schreib, wie du willst!
Startseite - Registrieren - Login - Kontakt - Impressum
Menu anzeigenMenu anzeigen
2xhab ich gern gelesen
geschrieben 2025 von Deniz Kacan (DenizKacan).
Veröffentlicht: 01.07.2025. Rubrik: Nachdenkliches


Ein neuer Tag auf der Insel

Der Mann auf der rechten Seite des Tisches hält die Karten noch weiterhin in der Hand.

Sie sitzen im Café an der Ecke zum Bahnhof.
Links die Straße zur Innenstadt hin, rechts zur Brücke und zum Bahnhof. Er blickt einige Zeit zu einem eintreffenden Zug an einem der Gleise und zu den bald einsteigenden Passanten, dann hört er den anderen:

Der wiederholt "Aber glaubst du das Kriegsgerassel wirklich?"
Er blickt zu ihm.
"Die belächeln doch das ganze Gerede auf der Insel."
Er blickte bald zu ihm.
"Ja, die werden es auch jetzt nicht glauben, aber in ein paar Monaten leiten sie es wohl ein", erwidert er.

"Der Flugzeugträger hat sich auf den Weg in den Norden zu den Gewässern nahe der Insel gemacht."

Der andere Kartenspieler legt sein Blatt auf den Tisch, neben eine Schachtel Zigaretten.
"Das muss noch nichts heißen. Das haben sie schon zig Mal angedroht, unter Bush, unter Obama, unter Joey Biden. Das muss nichts heißen."

Der Andere wartet mit der Antwort.

"Ach diese Clique auf dieser abgelegenen Insel glaubt es sei der weit entfernten Staatengemeinschaft gleichgültig wie sie die Menschen auf der Insel behandeln, solange sie ihnen genug abgeben von den Staatseinnahmen: durch die Einnahmen aus den vorgelagerten Fischreservaten, vom Goldabbau im Hinterland und vom Erdöl."
"Ja."
"Aber jetzt scheint das nicht mehr zu reichen. Sie haben sie gewarnt und jetzt wollen sie es wirklich in Angriff nehmen.'

Er langt bald zur Tasse, trinkt vom Kaffee..
"Letzte Woche hatte ich einen mit irischem Whiskey drin, aber der langt jetzt."
Der andere schmunzelt.

"Zum Kriegsgerassel nochmal: Das sagen sie uns und sagten es schon sehr häufig in den letzten Jahrzehnten."
"Leider ließen sie diese Insel zu lange unter dieser tyrannischen Junta."
"Da schauten zu viele von weg."
"Ja, das war verantwortungslos und verbrecherisch."

Dann erwiderte der Andere:
"Aber ob jetzt wirklich der Regimechange angegangen wird,..."
"Schauen wir, ob es wirklich passiert."

Kurz blickt John zu einem Kunden, der sich an den Tresen des Cafés setzt und etwas bestellt. Sonst ist es leer an den anderen Tischen. Sie hören etwas der Radiomusik am Tresen.

Dann sagte er dem anderen zugewandt:
"Tatsache ist, dass mehrere Flugzeugträger in die näheren Gewässer da gesteuert sind, die der USA, der Briten und der Franzosen."
"Unglaublich."
 "Ja, ja. Die USS VINCENT der Vereinigten Staaten und die Prince of Wales der Briten."

Der Andere:
"Wer weiß, ob sie es wirklich vorhaben."
"Sie wollen es wohl in den nächsten Wochen oder Monaten umsetzen."
"Es wurde langer darüber geredet."
"Sehr sehr lange."
"Viel zu lange."

"Man hat zu lange über die Verbrechen des Regimes auf der Insel gesprochen, Reporter darüber geschrieben, aber es tat sich seit über 50 Jahren nichts im Westen
Jetzt soll es anders werden."
"Das werden wir sehen."
"Die Junta wird es wohl sehen."
"Diese Junta will es noch immer nicht wahr haben. Die glauben es würde immer so weiter funktionieren mit ihrem Terror gegen die eigenen Bürger die Freiheit, Gerechtigkeit wollen, stattdessen sperren sie unzählige Bürgerrechtler weg und tausende Demokratinnen und Demokraten und Widerstandskämpfer der Völker."

"Hoffentlich wird es bald ernst für die Junta und deren widerlichem Apparat. Die sollten anfangen es als ernste Option der Alliierten und der NATO zu sehen. Das wäre besser."
"Das sollten sie nach dem Positionieren der Flugzeugträger nur 100 Kilometer entfernt zum nördlichen Abschnitt der Inse."
"Dazu gibt es Truppenkontingente an den weiteren Grenzen und die letztmalige Verschärfung der Ölsankttionen."

Sie verstummen für eine Weile.

An der Wand des Cafés landet ein Mauersegler und hebt nach kurzer Zeit wieder empor, schwingt wunderbar in der Luft und gen Fluss und anderer, weiter, heller Uferseite...

Bald greift er zum Kaffee.
"Nicht zu viel Whiskey drin", sagt er lächelnd.

Der andere prostet mit der Kaffeetasse zu ohne dem Whiskey drin, raucht dann von der Zigarette.
Bald spielen sie wieder Karten.

"Das ist schon was. Aber nach 50 Jahren an Drohungen glaubt in der Hauptstadt die Clique des theokratischen Regimes nicht an einen Umsturz", sagt der Mann links am Tisch.

"Es wäre besser, daß sie daran glauben."
"Glaubst du es wird kommen?"
"Ich glaube es. Und es wäre besser, daß sie auf der Insel auch daran glauben. Sie haben so vielen Menschen, zigtausenden sehr großes Leid getan, sie eingesperrt, gedemütigt, gefoltert."

Keine Antwort.
"Deswegen wird es hoffentlich passieren."
"Ich weiß nicht, ob man daran glauben soll."
'Ja."
"Ich weiß es nicht. Aber zu wann glaubst du wenn es so ist, wollen sie diesen Regimechange?
" Zu wann, fragst du?"
"Ja."
"IIm Frühjahr werden sie angreifen."
Kurze Pause.
 
 
Der eine steckt mit Streichhölzern seine ausgegangene Zigarette wieder an, raucht weiter, wirft die Streichhölzer in den Ascher. Der Zigarettenqualm steigt über die Köpfe der Kartenspieler.

"Dazu kommt, sie bilden bereits seit Monaten oder Jahren die demokratische, säkulare Opposition militärisch, politisch sehr klug auf einer anderen Insel aus. Es gab da ein BBC Bericht dazu."
"OK."
"Ja."
"Sind es denn alle Demokraten?"
"De meisten sind es."
"Die meisten."
"Ja."

Er raucht die Zigarette auf und drückt sie im Ascher aus, blickt wieder zur Brücke und zum Bahnhof, hört dann wieder laut dle Busse und Autos vor dem Cafefenster vorüber rasen.

"Hörst du?"
"Ja.'

"Sie wollen die Menschen und Völker da jetzt endlich von der Tyrannei befreien."
"Seit 50 Jahren hören wir dieses Narrativ."
"Diesmal wird es ernst."
"Meinst du?"
"Ja."
"Ja, sagt er."
"Ja, sie haben viele Oppositionelle ausgebildet und werden eine Armee mit 100 000 Revolutionären schaffen und bald wird dann die endgültige Befreiung gestartet."

Keine Antwort.

"Gleichzeitig werden sie mir der Luftwaffe die militärischen Schaltstellen zerstören und dann die Infrastruktur und Verwaltung, die Rathäuser mit den bereits am Boden wartenden, demokratischen Oppositionellen übernehmen."

Keine Antwort.

"Alles für die Freiheit, Menschlichkeit, den Sieg der
Demokratie."

Keine Antwort.

"Statt der weiteren Barbarei der Fundamentalisten und der Unmenschlichkeit. Das schon in einigen Monaten."


Der andere trank den Kaffee aus.
"In einigen Monaten.".
"In einigen Monaten.."

"Könnte es doch nur ein Che Guevara sehen."

"Vielleicht sieht er es ja im Himmel.."

"Wer weiß."
"Wer weiß."

Sie lächelten.

"Lass uns jetzt endlich Karten spielen und nichts als das."

Keine Antwort.

Er legt eine neue Zigarette aus der Schachtel vor sich hin, bald setzt sich der Mann vom Tresen dazu und will mit ihnen eine Partie spielen, nachdem er sagt:
"Soeben haben die Verbündeten mit der Bombardierung und mit Luftangriffen auf den Regierungspalast und das Regierungsviertel auf der Insel begonnen. Das berichtet BBC. Also das wird nicht erst in einigen Monaten sein."
Dann blickte in das überraschten Gesichter der beiden Männer und teilt bald die Karten aus...

counter2xhab ich gern gelesen

Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

Einen Kommentar schreiben

Mehr von Deniz Kacan (DenizKacan):

Odyssee
Wohin
Revolutionäre
Für ein besseres Leben
Die sich gegen ein auszehrendes Gesetz stellten