Veröffentlicht: 27.08.2025. Rubrik: Unsortiert
Schuld
Ich habe es verdorben. Wie immer. Sie hasst mich und es ist meine Schuld. Wieso konnte ich es ihr nicht früher sagen? Ich bin so ein verdammter Feigling. Ein Idiot. Langsam stehe ich auf und laufe zu Minibar. Dort nehme ich mir eine Flasche Whisky, öffne sie und trinke. Es wird mir helfen zu vergessen, jedenfalls für eine kurze Zeit. Ich setze mich auf den Boden und lehne mich an die Wand. Während ich die Flasche leer trinke, schaue ich aus dem Fenster. Draußen ist es dunkel, ich kann nur die Umrisse der anderen Häuser sehen. Mein Blick schweift zu ihrem Haus. Es brennt kein Licht und das Auto ist weg. Sicher ist die bei ihrer Schwester. Oder sie liegt weinend auf ihrem Bett. Dieser Gedanke macht mich fertig. Ich steh auf und hole die nächste Flasche, die erste ist leer. Als ich mich wieder setze, merke ich, dass ich weine. Ich weine nie, es ist etwas für Feiglinge. Doch das bin ich ja, jetzt nach alldem. Ich schmeisse dir die leere Flasche wütend an die Wand. Sie zerspringt in tausend Scherben. Ich habe sie kaputt gemacht, genau gleich wie ich ihr Herz kaputt gemacht habe. Dieser Gedanke macht mich fuchsteufelswild und ich lege mich zusammengerollt auf den Boden. Ein Auto fährt zu meinem Haus und eine Minute später steht mein bester Freund von mir. Er schaut mich lange an und gibt mir dann eine schallende Ohrfeige. „Mach das wieder gut“, sagt er und geht. Er hat Recht ich muss es irgendwie wieder gerade biegen. Ich steh auf hole mein Handy und versuche herauszufinden, wo sie ist Ich rufe sie an ich schreibe ihr. Sie ignoriert mich. Ich schmeisse mein Handy an die Wand und es geht kaputt, gleich wie die Flasche. Ich lege mich auf mein Bett und vergrabe meinen Kopf in die Kissen. Es wird vorbeigehen, sie wird dich vergessen, wiederhole ich in meinem Kopf wie ein Mantra. Dabei weiss ich ganz genau, das ich mich selber belüge.

