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3xhab ich gern gelesen
geschrieben 2025 von Zess (Zess).
Veröffentlicht: 10.09.2025. Rubrik: Grusel und Horror


Das Buch - 1

„Ich hörte auf zu sehen und begann zu fühlen.
Ich hörte auf zu hören und begann zu schreien.
Ich hörte auf zu denken und begann zu gehorchen.
Ich hörte auf zu reden und begann zu singen.
Ich sang. Ich sang. Ich sang. Ich sang. Ich sang.“

Er schlug das Buch zu und steckte es sich in seinen Mantel. In der Hoffnung das es vom regen verschont bleibt, lief er so schnell er konnte zu der Ruine einer ehemaligen Villa. Vor acht Jahren brach ein riesiges Feuer aus welches fast das ganze Dorf verschlang und sich am Ende an der Villa, mit all ihren Bewohnern fest krallte und niemanden entkommen ließ. Seit dem ist diese Ruine sein Rückzugsort wenn ihn die Menschenmassen in Panik geraten lassen, wenn seine Gedanken sich drehen und er nicht weiß wer er ist oder wenn er einfach nur noch funktioniert und nicht lebt. Er setzt sich auf einen alten abgebrannten Balken, welcher mit Decken überzogen und ein wenig dekoriert wurde. Nach der kurzen Verschnaufpause überkam ihn ein Gefühl, brennend, drückend. Etwas bohrte sich in seine Brust genau an der stelle wo das, schon fast auseinander fallende Buch sich befand. Es verlangte danach gelesen zu werden. Es verlangte danach sein unbeschreibliches Wissen zu teilen und in die Außenwelt getragen zu werden. Das verlangen nach dem Buch wächst weiter und weiter bis er sich entscheidet das Buch wieder zu öffnen. Er laß die ersten Zeilen wieder und wieder und wieder. Nur ergab es einfach keinen Sinn. Fast in Trance fing er an die Zeilen zu sprechen. Eine unverständliche Sprache. Seine Augen fingen an sich Rot zu färben, Blut läuft die Wange entlang vom Auge herab. Seine Ohren hörten auf zu funktionieren also schrie er die Zeilen die er vorher noch leise gesprochen hatte. Er dachte nicht mehr nach sondern begann sich dem Verlangen endgültig hinzugeben und begann laut die, mittlerweile Manisch geschrienen Zeilen laut zu singen. Der Regen um ihn herum stoppte, die Bäume bewegten sich nicht mehr zu dem tanzenden Wind. Das einzige was noch existierte, was man als „lebend“ bezeichnen konnte war er. Manisch singend und aus den Augen blutend. Er hatte es geschafft. Er ist dem Meister näher gekommen als je jemand zuvor. Er starb mit einem Grinsen im Gesicht und mit dem Wissen seine Aufgabe im Leben nun erfüllt zu haben.

counter3xhab ich gern gelesen

Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von lüdel am 10.09.2025:

Sehr faszinierend geschrieben – hat mir sehr gut gefallen.


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