Veröffentlicht: 08.10.2025. Rubrik: Unsortiert
Bootsmannschaft Kapitel 3.
3.
Der Funkverkehr war schlecht und funktionierte gerade noch soweit, um den Austausch untereinander und dessen erzielte Rechtfertigung sich selbst gegenüber, genau das tun zu dürfen, was man tun wollte, als Barnson seine letzten Worte auszusprechen versuchte, wurde das Rauschen und dessen ständige Unterbrechungen, soeben vollends gekappt. Nur noch statisches Rauschen.
,,Elendes Teil, nichts funktioniert.,,
Wir wahren zu nah dran, man konnte die Bojen klar und deutlich auf der Meeresoberfläche erkennen und die Farbe blau, schimmerte eigenmächtig stark, auf dem Wasser.
Die Farbe blau wies an, das es die Auswürfe, zu Skipper Barnson und seinem Boot Lawson, gehörte. Robert warf den Wurfanker immer gekonnter und benötige keinerlei Wiederholungen mehr. Er würde sich gut machen, lernte schnell und war zügig. Holte er mit kräftigen zügeln, der Hilfe seines Zuarbeiters, die Käfige immer schneller und erfolgreicher ein.
Der ersehnte Anblick und frohe Gesichter, machte sich bemerkbar.
,,Fette Beute.,,
Der erste Korb, nach so vielen, voller vergeblicher Fehlversuche. Wir wollten ihn schon Glückskind taufen und wenn er seine Sache gut machen würde, mit dem Rest der Mannschaft mithalten konnte, ihn direkt zur nächsten Saison erneut anheuern.
Dieser Fang, war pures Gold Wert. Als der Speicher nun endlich, mit den ersten frischen Krabben gefüllt wurde, die in das Eiswasser des dunklen Laderaum Tanks, zu ihren schon zuvor gefangenen Artgenossen eindrangen, um nun darauf zu warten, als Speise für die Fetten und Gierigen dieser elendigen Welt, auf dem Teller zu landen.
,,Schaut euch diese riesigen Biester an,, entfuhr Robert stolz.
Er brauchte nicht einmal zu messen, um zu sehen, das diese Exemplare hier, volle zwei Meter Spannweite betrugen. Während die Packer der Mannschaft, im Akkord die Stückzahl zählten und eifrig die Zahlen notierten.
,,Ja man, endlich haben wir was, mit dem wir nach Hause kommen können,- immer rein damit.
Und auf ein neues.,,
Doch Reinhard sollte trotz langjähriger Erfahrung, kein Recht behalten. Mit jedem Korb, egal ob Barnsons blaue Körbe, oder ob es die Eigenen, in gelb waren, wurde der Inhalt wieder frustrierender und mit jedem eingeholtem Korb, schließlich leerer und leerer.
Die Kraft der Männer schwand, denn der Aufwand, den man aufbringen musste, die schweren Körbe einzuholen, trotz kläglichen Inhalten, blieb gleichermaßen hoch und jene Augen wurden schwerer und der Frust stieg ihnen zu weilen an und wurde sichtbarer denn je.
,,Verdammte scheiße noch eins, warum bin ich überhaupt mitgekommen.,,
,,Beruhige dich,- die Stimme doch so bekannt, aber im Stress der Geschehnisse, vom Hirn nicht zuzuordnen war.
Die Laune der Mannschaft schwand, von meiner eigenen ganz zu schweigen. Untereinander gingen man sich schnell an, Getriebene und Antreiber. Irgendwann war es einerlei. Eine Zigarette nach der anderen, Dampfend, der Aschenbecher quoll schon über. So konnte Dietrich nur versuchen, einen kühlen Kopf in der dampfenden Kabine zu bewahren und durch kontrollierte Anweisungen all Jene auf Linie zu hallten.
,, Beruhigt euch alle samt, macht wofür ihr hergekommen seid und engagiert wurde.,,
Murmeln, raunen ging umher.
Als Kapitän war es seine Pflicht, sich selbst gegenüber zu beherrschen und auch den Anderen gegenüber ein Vorbild zu sein, sich nicht von seinen Gefühlen leiten zu lassen und Alle, sich eingeschlossen, zum Erfolg zu führen. Also fuhr man weiter die geplante, gänzlich neue Rute ab, probierte aus, wo man sich noch etwas von erhoffte. Ließ weiterhin die Körbe einholen. Doch diese ebenso, den selben Fluch auszeichnen würden, in sich verbürgten und immer leerer blieben. Leer an Krabben, doch immer voller an ………..
,,Scheiße noch eins. Wo seid ihr denn!,,
Immer voller wurden diese, mit,- etwas Anderem.
Die See wurde mit jedem leeren, oder halbgarem Korb rauer und Robert und Costa machten statt Krabbenfang, immer mehr Erfahrungen, mit ungewöhnlich großen,- QUALLEN. Die teils an den Krabben klebten, wie Teppiche voller Teer, oder einer schlimmen Hautkrankheit und es fraglich war, ob diese Krabben, überhaupt noch als guter Fang zu bezeichnen wahren. Durch den Funk, gab der Kapitän Befehl, diese ekligen Dinger abzutrennen, bevor sie unter Deck in die Kühlkammer kommen würden.
,,Spült sie mit dem Wasserschlauch hinunter,. Nun macht schon, wir haben nicht mehr Ewig Zeit, das Wetter schlägt um.,,
,,Als wüssten wir das nicht selbst.,, Sprach jemand im Maschinenraum zu sich. Versuchend den nächsten auf uns allen, zukommenden Schaden zu beheben. Das Rumoren der Deckmänner war in der Kajüte deutlich vernehmbar. Auch wenn man es selbst nicht hören konnte.
,,Scheiß Sklaventreiber, war das letzte mal, das ich mich hier auf diese Scheiße einlasse. Scheiße noch Eins.,,
Costa erwiderte: ,,Kannst du laut sagen Mann, und was ist das hier eigentlich für ein ekliger Schleim.
,,Guck dir das an. Geht kaum runter das Zeug.,,
,,Die ganzen Krabben sind hinüber.,,
Den Schalentieren fehlten die Glieder, überall da, wo sich die Quallen festsaugten, trotz ihrer Panzerungen trugen die Schalentiere tiefe Furchen, Spalten und Kerben davon. Wie Brandwunden, geradezu ätzend. Die ansonsten rötliche Farbe, war zersetzt worden und hatte an den Stellen eine grau braune und tote Farbe angenommen. Die Krabben machten einen gequälten und hektischen Eindruck, oder wahren in einem Scheintoten zustand. Je mehr von diesen klitschigen Dingern, an einer Krabbe hafteten, desto gewisser wurde man von Zeit zu Zeit, das diese nicht mehr zu gebrauchen waren und bereits Tod war.
,,KEIN EIS MEHR!,,
Brüllte Costa mit voller Inbrunst.
Die Eismaschine gab ihren Geist auf und rauchte vollends ab.
Reinhard schnaubte, fluchte, und schraubte, doch es war vergebens.
Sein Blick wanderte enttäuscht hinauf zum immer dunkler werdenden Tageslicht, da wo sich der Rest der Mannschaft befand. Ihm war nicht gut zumute, es einsehen zu müssen.
,,Scheiße noch eins,,
Der Kapitän war stinksauer.

