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geschrieben 2025 von Werner Zurek (Zurek).
Veröffentlicht: 23.07.2025. Rubrik: Historisches


Die drei Zähne des Ritters Batowski.

Die drei Zähne des Ritters Batowski.
Das Erbe der Zęby
Vor langer Zeit, als das Königreich an den Ufern der Weichsel noch jung war, erzählte man sich die Legende von Vitus, dem Drachenbezwinger. In den Sümpfen von Eczed soll der Held dem Ungeheuer dreimal gegenübergestanden und es mit seinem Spieß bezwungen haben. Zur Erinnerung an diesen glorreichen Sieg führte er fortan im Wappen drei Drachenzähne – die „Trzy Zęby“ – und nannte sich Bator, der Großmütige.
Dieses uralte Wappen wanderte durch die Jahrhunderte, bis es in die Hände der Familie Batowski gelangte. Ein silberner Wolfskieferknochen, aus dem drei Zähne ragten, zierte fortan ihren Schild. Wer die drei Zähne in der Dämmerung leuchten sah, wusste: Ein Batowski steht bereit, Unrecht zu strafen und das Land zu schützen.
Der Ruf der Ehre
Im Sommer des Jahres 1437, als dunkle Wolken des Krieges über Galizien zusammenzogen, erwachte der junge Aleksander Batowski in der väterlichen Burg bei Halicz. Sein Vater, Graf Mikołaj, rief ihn an den massiven Eichentisch und legte ihm das Horn des Wächters vor:
„Aleksander, die Grenzwächter berichten von Reiterhorden, die Dörfer brandschatzen. Unser König ruft seine Tyrannenjäger zusammen – du wirst mitziehen. Trage das Blutrot deines Wappens, und lass die drei Zähne nicht erlöschen.“
Mit pochendem Herzen schwor Aleksander auf die Familientugenden: Mut, Treue, und Barmherzigkeit. Am Abend polierte er sein Schwert, das seit Generationen im Besitz der Batowski war, und betrachte das geprägte Familienwappen auf der Klinge.
Durch brennende Dörfer
Unter dem flammenden Schein aufgehender Fackeln ritt die Streitmacht gen Südosten. Aleksanders Gefährten waren Grenzritter, Landsknechte und ein alter Knappe namens Stanisław. Sie folgten der Spur aus verkohltem Holz und weinenden Menschen.
In Wilkowyja stürzten sie in einen Hinterhalt auf einem vermintem Weg.
Bei Smotrycz verteidigten sie eine Brücke gegen vierzig plündernde Reiter.
Bei Einbruch der Nacht schlug der alte Stanisław eine wilde Wolfsmeute in die Flucht – die heulten, als er die „Zęby“ auf Aleksanders Schild erblickte.
Jeder Sieg festigte den Glauben an die Magie des Wappens: Die drei Zähne gaben Kraft, wo Verzweiflung herrschte.
Das Herz der Dunkelheit
Tiefer als alle Schwarzgezeichneten reichte die Spur der Vandalen bis zur Burg der dunklen Fürstin Ismena. Ihre Mauern ragten wie zerklüftete Klauen in den Himmel. Aleksander spürte, wie die Luft nicht nur kühl, sondern von böser Zauberkraft durchdrungen war.
Beim Sturm auf die Burg fiel ein Pfeil – doch Aleksander blockte ihn mit dem Schild, in dem die drei silbernen Zähne hell aufblitzten und den Pfeil verbrannten. Mit einem Kampfschrei führte er den Ansturm an:
Er sprengte das Haupttor mit seinem Schwert.
Stanisław löste die Seelenfalle, die die Ritter in Angst versetzte.
In der höchsten Turmkammer traf Aleksander auf Ismena: die Fürstin war in schwarzer Rüstung gehüllt und von Schattenhunden umgeben.
Ein heftiger Zweikampf entbrannte. Immer wieder blitzten die drei Zähne auf dem Schild, als wollten sie ihre uralte Macht entfesseln. Schließlich brachte Aleksander sein Schwert an Ismenas Hals und zwang sie in die Knie. Ihr letzter Blick zeigte Staunen und Furcht vor dem Wappen des Drachenbezwingers.
Ein neues Licht
Als der Morgen die Burgmauern vergoldete, wehten die Banner der Batowski über den Zinnen. Königliche Truppen trafen ein und nahmen Ismena gefangen. Aleksander aber kniete nieder und hauchte ein Dankgebet an Vitus, den Urvater im Geiste aller Batowski.
Fortan wurde er in den Chroniken als „Ritter der drei Zähne“ besungen. Sein Name wurde zum Symbol für Gerechtigkeit und Mut in finsteren Zeiten. Und wer heute das Wappen Trzy Zęby erblickt, erinnert sich der Legende, dass selbst in tiefster Nacht der leuchtende Zahnschmuck eines Batowski ein helles Licht der Hoffnung entzünden kann.

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