Veröffentlicht: 02.11.2025. Rubrik: Lyrisches
Im Schatten der Teestunde
Ich wanderte einst durch flüss’ge Zeit,
wo Traum und Wirklichkeit sich beid’
in stillen Gärten leise trafen,
und Tränen flüstern, nicht mehr schlafen.
Ein Mann aus Licht, mit sanftem Blick,
ließ Worte tanzen – Stück für Stück.
Aus Feder, Tinte, Herz und Schweigen
sah ich mein junges Selbst sich neigen.
Er sah, was sonst kein Auge sah,
das Kind, das staunte – immer nah.
Und ich, verzaubert, still und mild,
war Märchenwesen, war sein Bild.
Wie Monde glitt die Zeit vorbei,
doch blieb sein Traum in mir dabei,
so süß, so klar, so ungesagt,
wie eine Rose, die nicht wagt.
Man sagt, Erinnerung verblasst,
doch was er einst erschaffen hat,
lebt tief in mir, wie sanftes Land,
das nur mein Herz noch wiederfand.
Kein Name fiel, kein Schwur, kein Wort,
und doch – ich fühl ihn ewig fort.
Er schrieb mich fort aus Raum und Sinn,
und ich – ich blieb für immer drin.
Wenn Nacht und Stille sich vereinen,
seh ich ihn dort, im Sternenscheinen.
Er lächelt leis, fast unerkannt –
mein Traum, mein Herz, mein Wunderland.
Für den, der einst das Träumen lehrte.
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