Veröffentlicht: 31.07.2025. Rubrik: Spannung
Kutto Krimi – Reihe 1–6. Im Waggon
Im Waggon
Kuttos „Büro“ war eine chaotische Sammlung aus Akten, alten Landkarten und vergilbten Zeitungen. In der Luft lag der Geruch von altem Papier, kaltem Kaffee und einem Hauch von Tabak.
Pit schob die alten Zeitungen beiseite, die auf der Bank lagen. Auf dem Tisch stand eine riesige Tasse mit dem Zeichen einer Spezialeinheit und seinem Namen – Kutto.
Am Tischrand lagen alte, leere Zigarrenschachteln – Erinnerungsstücke aus vergangenen Zeiten. Auf der durchgelegenen Couch lag eine zurückgeworfene Decke.
Jo stupste seinen Bruder mit dem Ellbogen an, als er an der Wand einen Zeitungsausschnitt über ein altes Zugunglück entdeckte.
Kutto betrachtete das Tuch genauer. „Verdammt“, murmelte er. „Ein Code. Und nicht von irgendwem.“
Leise brummelte er vor sich hin: „Die Akten habe ich einfach aus dem Archiv mitgenommen …“
Er griff nach einer vergilbten Akte aus einem der alten, schmalen Blechschränke, blätterte darin und zeigte den Jungs ein altes Zeitungsfoto. Darauf zu sehen: ein Mann in feinem Anzug – ein Boss der Londoner Unterwelt.
„Dieser Mistkerl hat vor Jahren einen Buchmacher namens Edmund Carter erpresst. Der arme Kerl musste für die Mafia arbeiten, damit sie ihn nicht umbrachten.“
Kutto seufzte und schüttelte den Kopf. „Mein Kollege kam zu spät. Die Frau flüsterte nur noch ein Wort: ‚Piton‘.“
Pit wurde blass. „Edmund Carter war unser Vater.“
Kutto zog die Augenbrauen hoch. „Das erklärt einiges.“
Dabei nahm er einen tiefen Zug aus seiner Pfeife, bevor er weitersprach. „Euer Vater wurde von der Mafia erpresst. Er hatte Angst um seine Familie und tat alles, was sie verlangten. Doch irgendwann geriet er unter Verdacht. Die Mafia dachte, er hätte geheime Pläne gestohlen …“
Kutto hielt inne und sah die Jungs ernst an. „Jetzt bin ich mir sicher – die Mafia glaubt, eure Oma weiß etwas. Sie denken, sie hat Informationen über ein altes Komplott, das euren Eltern das Leben gekostet hat.“
Jo wurde unruhig und biss sich auf die Unterlippe. „Dann … dann haben sie unsere Oma entführt?“
Kutto nickte. „Ich fürchte ja.“

