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2xhab ich gern gelesen
geschrieben von Eichhörnchen.
Veröffentlicht: 28.06.2022. Rubrik: Unsortiert


Fortsetzung: Das Neue beginnt!

Der Kurhausleiter kam mit eiligen Schritten daher und weckte uns aus der Versunkenheit. Er erkundigte sich nach dem Befinden und schickte uns in die Gruppenräume, wo die anderen Kolleginnen anfingen alles für den Empfang der ersten Kinder und Jugendlichen vor zu bereiten. „Auf gutes Gelingen, ihr bayerischen Hasen", rief er hinter uns her, "bei Unklarheiten und Fragen sofort zu mir, morgen kommen die ersten Kinder, da ist träumen unangebracht. Ist der Gruppenraum und alles was dazu gehört gerichtet, gut, dann kann es losgehen.“ Ja, es kann losgehen. Gemütlich stiefelte ich mit meinen fetten Lederclogs hinauf in den ersten Stock um den Gruppenraum, den Schlafsaal und dergleichen in Augenschein zu nehmen. Mein lieber Kurhausleiter, da war noch nichts in Ordnung. Ich fing an, den Gruppenraum umzugestalten. Ein wenig bayerisch muss es sein, sonst fühle ich mich absolut fremd inmitten der kühlen und einfachen Einrichtung. Keine Blumentöpfe in den Fenstern, aber Girlanden, die aussahen als hätte man grad erst Fasching beendet. Es war nicht viel, was ich aus Bayern mitgebracht hatte. Doch ich empfand, dass der Gruppenraum durch die Deckchen und Kalenderbilder gemütlicher aussah. So! Meine kreative Phase war vorbei, ich brauchte frische Luft. Musste den Strand, das Meer und die Umgebung studieren. Also spazierten Sibylle und ich über das Kurheim-Gelände, welches viele Möglichkeiten bot, Kinder zu beschäftigen. Tischtennis, Fußballfeld, Klettertürme und Platz sich zwischen Bäumen und Büschen auszubreiten. Schön, das gefiel mir schon ganz gut und nun der Strand und das Meer. Nur ein paar Schritte und es lag vor meinen Füßen, phantastisch, aber wo war das Wasser? Soweit das Auge reicht, nur Sand und kleine Wasserlachen. Je länger ich die Gegend betrachtete, desto mehr spürte ich die Weite und die Unendlichkeit und ich begann, diese Natur zu mögen. Der nächste Morgen begann turbulent. Alle Mitarbeiter des Hauses zum Chef. Es begann das große Planen von Abläufen, das Erteilen von Aufträgen, Regeln und Ernennen der Verantwortlichen. Ich war einigermaßen erstaunt, wie viel Helferlein das Haus hatte, angefangen von den Werkstatt – und Sozialarbeiter-Zivis, Krankenschwestern, Koch samt Küchengarnitur bis hin zum Erzieherkollegium und der Behindertenabteilung. Als Sibylle und ich vorgestellt wurden, ging ein leises Raunen durch die Reihen. „ Ach, ihr kommt aus dem Süden, was wollt ihr denn hier?“ fragte uns ein junger Mann und erklärte gleichzeitig, dass er nach seiner Zivildienstzeit in Bayern studieren will. Unsere Außenseiterrolle war unübersehbar, man hatte sich nichts zu sagen. Keiner verwickelte uns in ein Gespräch, wir waren allen sehr fremd und die Nordfrauen, die mit heller Stimme superlaut redeten und gestikulierten waren für uns eine Zumutung. Am Nachmittag, fuhr ein großer Reisebus auf den Hof. Türen auf und heraus kamen die Kinder und Jugendlichen, die an der Nordsee Heilung und Erholung suchten. Meine Erzieherkollegin Karin und ich, wir übernahmen Jungs im Alter von 12 bis 15 Jahren und schleppten Koffer und Taschen in den zweiten Stock. Karin betrat den Gruppenraum, sie hatte meine Umgestaltung vorher noch nicht gesehen. Sogleich sammelte sie eilig meine Dekoration ein. „Also, so geht das nicht. Wir sind Norddeutsch und nicht Bayerisch, weg mit dem Zeug da“, sie war empört und alarmierte den Kurhausleiter, der auch gleich mit Verstärkung auftauchte und das Geschehen in Augenschein nahm. Natürlich, ich habe vergessen, ihr seid Norddeutsch. Drei Wochen sollten wir gemeinschaftlich zusammen arbeiten, das kann ja heiter werden. Ein bisschen wünschte ich meine Berge zurück.

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