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geschrieben von francois.
Veröffentlicht: 04.11.2022. Rubrik: Unsortiert


EIERSTRAUSS

Das Geheimnis der sich öffnenden Eierschalen erfahren und geniessen in der neusten Kurzgeschichte aus meiner Feder:

EIERSTRAUSS

„Eierstrauss, Eierstrauss“, wird mir lauthals zugerufen.

Hab das Blaulicht eingeschaltet. Das Martinshorn gellt durch die Abenddämmerung, übertönt den Gesang der Nachtigallen, die hier heimisch sind. Mit heftigen, nach vorn gerichteten Armbewegungen werden die immer noch anhaltenden, stets das gleiche Wort skandierenden Stimmen begleitet. Die Zeigefinger ausgestreckt in dieselbe Richtung weisend. Rase auf der Autobahn durch die Rettungsgasse am kilometerlangen Stau vorbei. Halte das Steuerrad fest. Ich bin in höchster Bremsbereitschaft. Im Einsatz kann ich nie wissen, ob jemand in die Rettungsgasse tritt, um seine Neugierde zu befriedigen. Letztendlich in zukünftigem ewigen Frieden zu befriedigen.

Frage mich, was dieser Ruf vom Eierstrauss zu bedeuten hat. Kann mir unmöglich einen Reim darauf fabrizieren. Ha, Reim machen! Eier-Meier. Oder Geiler-Eier-Schleier. Wie wäre es mit Freie-Eier-Leier. Respektive mit allem Respekt ausgesprochen, sorgenfreie Spiegeleier an Trauerfeier. Ach, was mein Hirn dem Wortschatz während der Einsätze zur Entspannung alles vorschlägt, verschlägt mir oft beinahe den dringend benötigten Atem. Nur langsam komme ich jetzt vorwärts. Immerhin nicht rückwärts, tröstet mich mein Schalkzentrum, das neben meinen Nieren sitzt und mich daran erinnert, dass es Zeit wäre, mich zu erleichtern. Keine Zeit entgegnet das Vernunftszentrum das läppisch im Hirnlappen wohnt.

Jetzt scheine ich an das Ende des Staus zu gelangen. Immer noch die Rufe, die wie Ohrwürmer immer tiefer in meinen Körper dringen. ‚Eierstrauss! Eierstrauss! Eierstrauss!‘, melodisch vorgetragen, das Ausrufezeichen als Cis gesungen. Und tatsächlich erblicke ich einen Lastwagen und einen Reisebus, jeweils auf ihrer Autobahnspur inmitten von Eierschalen. Leicht gelblichen Eierschalen. Und davor ein bunter Hügel von Rieseneiern. Teilweise mit leichten Sprüngen. Schalensprüngen, die sich leicht bewegen, als ob Küken, es müssen aber Riesenküken sein, sich befreien wollen. Rund um diese, mit kakofonischen tiefen prickelnd pickendenden Basstönen ausstossenden Szenerie, bewegt sich eine unheimliche Menschenmenge, die sich gegenseitig schubst. Nach vorne drängt. Stösst. Sich beiseiteschiebt. Ich als Ordnungshüter überlege mir augenblicklich, wie ich in diesem Trubel von Hunderten, nein Tausenden von Menschen, alten, jungen, Männer und Frauen, Greisen und Kindern, das Chaos beenden kann. Muss unbedingt und unverzüglich wissen, was da vor sich geht. Sehe wie zurück zu ihren Wagen Eilende Bündel von Banknoten in Händen halten. Halte den erstbesten Mann an. Zeige ihm meinen Sheriffstern. Verlange Auskunft. Er sieht zu Boden. Wird tomatenrot im Gesicht. Weist mit seinem freien linken Arm nach vorn zu den Eiern, die ich jetzt als Strausseneier erkenne und bemerkt aus Angst vor Verhaftung und Gefängnis wegen Fundunterschlagung stotternd:

„Der oberste Machthaber s. Hoheit Teuerung will den Staatsschatz vor der galoppierenden Inflation in Sicherheit bringen. Hat diesen in Strausseneier versteckt. Mit Drohnen in Richtung seines Palastes fliegen lassen. Doch die Inflationsabwehr hat die Drohnen zu Boden gezwungen und wir nehmen einzig unseren Anteil in die Hand. Zwar nicht mehr Inflationsgeschützt, doch immerhin ein wenig zur Rettung unseres persönlichen Zukunftsgedeckelten Lebens …“

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Und als Bonus ein weiterer DREISATZROMAN aus meiner Feder:

D E C K E L

Unter jedem Deckel
Sich ein Untier rekelt
Das vor Kontrolle sich ekelt.

Denn des Deckels Folgen
Da dieser applaudierend begrüsst
Wollen alle mit ***** höchst bewerten.

Bis der Deckel fällt mit
Sternendonner ohne jedes
Über auf das eigen Haupt.


Herzlichst
François Loeb

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