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1xhab ich gern gelesen
geschrieben von Federteufel.
Veröffentlicht: 26.02.2024. Rubrik: Unsortiert


Tante Gattchen platzte nicht – ein Bubenstück

Thema

   Am 4. 3. 19.. stieß Max M., 7, seiner Tante Agathe W., 32, genannt Gattchen, eine Nähnadel ins Gesäß, um zu prüfen, ob es mit Luft gefüllt sei, denn die Tante furzte häufig und sagte dann: „Auch ein kleiner Wind kann das Wetter ändern.“ Statt ihm die verdiente Ohrfeige zu verpassen, sah ihn die Tante nur traurig an, mit einem Blick, der ihn neuerdings bis in den Schlaf verfolgt.

Exposition

Ha, den Joke muss ich euch unbedingt erzählen, Leute! Ihr erinnert euch doch bestimmt noch an die dicke Agathe, die aus Südafrika, eine Schwester meiner Mutter. Mann, war die dick! - Wie? - Ja ja, Gisela, ich weiß! Dick sagt man nicht, und beim Menschen kommt´s nicht aufs Exterieur an. Dann war sie eben nicht dick, sondern extrem vollschlank, okay? Hab auch nichts gegen dicke Frauen, wenn du das meinst, muss sie ja nicht gleich heiraten, hahaha! Kleiner Scherz ... Also weiter im Text! Und lachen konnte sie, das gute Tantchen, sowas von Lache hab ich nie wieder gehört! Besonders, wenn ich auf ihren Knien saß und ihr mit dem Finger in den Bauch piekte. Oha! Da wogte nicht nur ihr mächtiger Busen wie Sülze bei einem Erdbeben, da klirrten die Gläser im Spind ...
Ähem...  Mich hatte sie ins Herz geschlossen, die gute Seele, nannte mich „mein Hosenpuper, mein kleiner Hosenlatz, Allerweltsklöterwatin“ und so´n Zeugs. Wie alt ich da war? Na, höchstens sieben. Na schön. Was wollte ich sagen? Ach ja. Eines Tages ritt mich der Teufel, und ich verging mich an ihr.“
   Gisela richtete sich steil auf. „Du tatest was? Mit sieben?“
   „Na ja“, meinte Paul, „früh krümmt sich, was ein –“
„Rede keinen Stuss und hör zu!
Agathe saß am Kaffeetisch und quasselte mit meiner Mutter, ich hatte mich in meine Spielecke verkrümelt. Und da sah ich ihn, ihren Hintern, ich meine den von Agathe. Poh, sooon Teil! Wenn deiner, Gisela, die Portokasse ist, wann war ihrer ne ganze Bank, hahaha! Ähem, kleiner Scherz ... Prall und rund wie zwei Luftballons, die in einem zu engen Sack stecken und über einen Stuhl hängen! Sofort erwachte in mir der Wunsch, da hineinzustechen, einen dieser Luftballons zum Platzen zu bringen, denn etwas anderes war ja nicht möglich, da muss Luft drin sein, dachte ich in meinem Spatzenhirn, mit oder ohne Ballons, woher sollten denn sonst die Winde kommen, die Agathe zuweilen ungeniert abließ und mit dem Satz kommentierte: Auch ein kleiner Wind kann das Wetter ändern. Na ja, langer Rede kurzer Sinn – ich schlich zum Nähkästchen meiner Mutter, stibitzte unbemerkt eine Nähnadel und stieß sie hinein. Kam einfach so über mich. Paul, wirfste mal n Bier rüber? - - Danke!"   
  "Und was geschah dann?"
   "Tja, Gisela, was geschah dann ... Mit allem hatte ich gerechnet, mit einem Aufschrei, mit Geschimpfe, mit einer saftigen Ohrfeige, nur nicht mit dem, was dann wirklich geschah! Nämlich so gut wie nichts. Das Tantchen zog die Nadel heraus, blickte mich tieftraurig an und schüttelte den Kopf. Den Rest des Tages übersah sie mich. Dieser Blick, herrje nochmal ... Ich muss gestehen, obwohl nun schon so viele Jahre vergangen sind … Dieser Blick verfolgt mich immer noch bis in meine Träume. Na, was soll´s! Lustig lebt am längsten. Prösterchen!"   

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