Veröffentlicht: 18.04.2024. Rubrik: Historisches
Wunde Herzen
In leichten Schwüngen legen sich Worte, gleich einer Melodie in wunde Herzen. Ein Balsam für geschundene Seelen, die im Lichte einer brennenden Kerze nach innerem Frieden suchen. Schwer ist er in diesen Tagen zu finden, wurde doch entfesselt, was längst tot geglaubt.
Doch die Tauben werden nicht eher ruhen, bis ihr blutiges Gefieder erneut im strahlenden weiß, das Offenbaren, wonach sich der Mensch so sehr sehnt. Der Bär mag brüllen, die Zähne fletschen und seine Pranken tief ins Fleisch seiner Brüder schlagen, aber irgendwann wird ihm gewahr werden, dass er ganz allein ist. Ganz allein!
Die Welt hat sich verändert und mag die Sonne auch immer noch die gleiche sein, scheint sie heute in einem anderen Licht. Strahlen der Solidarität begrüßen den Frühling und mögen auch noch viele Herzen bluten, winkt am Horizont bereits erste Hoffnung. Wir werden einen langen Atem brauchen, ja, lang wird er sein, aber irgendwann, werden die Tauben wie ein Phönix aus der Asche steigen und dem Bären den Weg weisen.
Es wird dauern, bis Wunden geheilt und Tränen versiegen, lässt sich die Zeit doch nicht zurückdrehen. Das Klagen wird nicht eher verstummen, bis die zur Rechenschaft gezogen, die das Leid über Unschuldige brachten, die doch nur das Lied der Freiheit singen wollten.
Vielleicht können sich dann irgendwann Brüder und Schwestern wieder in die Augen schauen und sich ein Verzeihen auf ihre Lippen legen, vielleicht.