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geschrieben 2022 von Babuschka.
Veröffentlicht: 30.06.2025. Rubrik: Aktionen


*Trip ans Meer - ein Schnapsdrabble 333 /{Juli-Aktion 2025}

Einfach so hätten wir nicht verreisen dürfen, doch unser modern eingestellter, einfühlsam freundlicher Französischlehrer, Herr Maurice, hatte erfasst, wie übermäßig umsorgt wir Hascherln waren. Er hatte es geschafft, uns aufzustacheln, sogar so sehr, dass wir diesen unseren ersten Trip zu Hause auch durchsetzen konnten. Zu einer Jugendleiterausbildung in der Bretagne hieß er uns anmelden, zu recht von der Notwendigkeit davon überzeugt, wollten wir doch Lehrerinnen werden.

Eigentlich hätten wir sogleich nach der Tagung heimfahren sollen, aber es gab einen verlockenden Wegweiser vor der Haustüre nach St.Malo, der imposanten Stadt am Atlantik, nur zwanzig Kilometer entfernt, des Weiteren eine direkte Buslinie bis dorthin. Es war Sommer, die Sonne schien. Unsere französischen Freunde ermunterten uns, doch nicht so dumm zu sein, und nach Hause zu fahren, wo wir doch nur einen Katzensprung vom Meer entfernt waren, das wir noch nie gesehen hatten. Recht hatten sie.

Also fuhren wir Richtung Meer. Irgendwann sah man rechter Hand nichts mehr, als sandigen Schlamm; keine Bäume, keine Sträucher, kein Gras. „Ist das das Meer?“, staunte ich. „Ja, das wird's wohl sein“, bekam ich von Amelie zur Antwort, die meine Begeisterung nicht so ganz teilte. Sie wäre lieber brav, ihren Eltern gehorchend, auf direktem Weg zurückgefahren, was meiner Verzückung jedoch keinen Abbruch tat.

Spätabends, als wir auf der Kaimauer entlang flanierten, kam das Meer, besser gesagt, die ungebändigte Flut, spritzte über die Kaimauer, dass die Gischt nur so schäumte, wild und tosend, für uns überraschend. Es war ein heißer Sommersonnentag gewesen, deshalb machte es nichts aus, dass das Nass uns anspritzte, die Abfrischung war uns willkommen.

Ich werde diesen Sommertag immer als großartiges Erlebnis in Erinnerung behalten, genauso wie meine Freundin ihre Besorgnis, als wir damals zu spät bei der Jugendherberge angekommen sind; ihre Türen waren verschlossen. Irgendein Tourist kam indessen des Weges, hatte sich den Schlüssel geben lassen, sodass wir doch noch reingekommen sind. Mein lachendes „Es ist ja nichts passiert.“ hat sie nie verstehen können, ebenso wenig wie meine grenzenlose Freude am tosenden Meer, meine mir innewohnende Lebensfreude.

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Rautus Norvegicus am 30.06.2025:
Kommentar gern gelesen.
Liebe Babuschka,

dann konntest du wohl die Ebbe bewundern und dann auch noch die Flut! Da hat die Fahrt doch wahrlich gelohnt, gut, dass eure Freunde euch ermuntert haben, zum Meer zu gehen. Und auf dem Boden im Freien musstet ihr ja auch nicht schlafen, obwohl, das wäre noch mehr Abenteuer gewesen.

Abenteuerlich auch die Tatsache, dass dein Bericht mit vier Worten weniger ein Schnapsdrabble 333 geworden wäre.

Liebe Grüße
☺️
Rautus




geschrieben von Jens Richter am 01.07.2025:
Kommentar gern gelesen.
Hallo Babuschka, ich dächte Du hättest die Geschichte schon mal gedrabbelt. Egal, das ist ein Erlebnis, dass Du Dir immer in Erinnerung behälst.
Am Atlantik war ich selber noch nicht, deshalb genieße ich Deine Geschichte
Viele Grüße von Jens




geschrieben von Babuschka am 01.07.2025:

Lieber Rautus,
in St.Malo hat es den größten Unterschied zwischen Ebbe und Flut weit und breit. Es war höchst beeindruckend, als die Flut kam. Ja, dieser Trip ans Meer hat sich wirklich gelohnt!

Ich weiß, es sind vier Wörter zuviel. Entworfen hatte ich auch das zugehörige Schnapsdrabble, doch dann wollte ich auf die vier Wörter nicht verzichten. Ausnahmsweise.

Dank dir herzlich fürs Kommentieren, Rautus. LG Babuschka




geschrieben von Babuschka am 01.07.2025:

Lieber Jens,
diese Geschichte ist die Fortsetzung von "Erste Sommerliebe" aus der Juni-Aktion.

Nein, gedrabblet habe ich diese Geschichte noch nie, aber vor zwei Jahren (im Juni 2023) habe ich die komplette Story als Erzähloma unter der Überschrift "Sommersonnentag" gepostet. Vielleicht hast du sie ja dort gelesen? Sie ist eine meiner absoluten Lieblingsgeschichten. Zweigeteilt kommt sie besser an.

Dank dir herzlich fürs Lesen und Kommentieren.
LG Babuschka




geschrieben von Babuschka am 02.07.2025:

Jetzt habe ich die Story doch noch umgemodelt, um sie als Schnapsdrabble zu präsentieren.

Gefällt sie euch so besser? Ich habe "wollten wir doch im Leben unsere Frau stehen" weggelassen.

Mit lieben Grüßen, Babuschka




geschrieben von Rautus Norvegicus am 02.07.2025:
Kommentar gern gelesen.
Liebe Babuschka,

das Wort macht, was ein Drabble ist (frei nach: die Dosis macht was ein Gift...) Wenn du nur eins der beiden Drabbles liest, ist es perfekt. Wenn du dann das andere liest, ist auch das perfekt. Mir gefallen beide gleich gut, sage ich in meiner diplomatischen Art. Das Frau im Leben stehen ist ok 😊

Liebe Grüße
🙂
Rautus





geschrieben von Babuschka am 02.07.2025:

Wie schön, dass dir beide Varianten gleich gut gefallen, Rautus. Mir gefällt die ursprüngliche Version ein bisschen besser, doch dann ist es halt kein Drabble mehr.
LG Babuschka


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