Wenn die Liebe sich vom Acker macht

Sachte streicht der laue Wind über das Pfefferland. Da raschelt es zwischen den Pflanzen. Der blaue Hase ist soeben von einem Nickerchen erwacht. Er gähnt, streckt sich und blinzelt in die Sonne. Er schaut sich um und tatsächlich, da, wo die Liebe hingefallen war, wächst kein Gras mehr, geschweige denn Pfeffer. Die Liebe hat sich also vom Acker gemacht.
Ziemlich unmutig hoppelt der blaue Hase an den Rand des Feldes. Mit einem Mal fällt ihm auf, dass da ganz fröhlich die Phantasie neben ihm her hüpft.
Sie begegnen den beiden seltsamen Gesellen, dem Google und dem KI. Gleich bemerkt die Phantasie: "Mit denen musst du dich gar nicht näher beschäftigen, die haben eh keine Ahnung von gar nix. Wenn du etwas wissen willst, kannst du gerne mich fragen."
"Ja tatsächlich, habe ich eine Frage." meint der blaue Hase. "Wo ist denn die Liebe hin?" Die Phantasie wippt auf den Zehen: "Die Liebe ist flöten gegangen." "Oh", meint der Hase. "Weisst du, wohin sie dafür gegangen ist?" "Ich glaube sie ist da, wo der Himmel voller Geigen hängt." antwortet die Phantasie.
Damit haben sie das geklärt und beschliessen dem Flöten-Konzert der Liebe zu zuhören. Der Hase macht es sich bequem und sie heben ab. Die Phantasie nimmt lustig jede Kurve und freut sich auch auf die langen Geraden. Nach dem kurzen Flug durch Seifenblasenregen landen sie auf einem schillernden See aus Milch.
Der Himmel war tatsächlich voller Geigen, doch weit und breit war kein Bogen zu sehen. Die Liebe sitzt wie ein Häufchen Elend da und sieht die beiden unglücklich an.
Schnell geht der blaue Hase zu ihr und nimmt sie tröstlich in den Arm. "Hey Liebe, was ist los. Wo drückt der Schuh?" Die Liebe bläht die Backen auf und bläst in die Luft. Kein Ton entfleucht ihren Lippen. "Siehst du, ich kann nur blasen. Aber flöten geht nicht. Ich krieg keinen Ton heraus." sagt die Liebe.
"Tja, das ist deswegen, weil du allein und traurig bist", mischt sich die Phantasie ein. "Es ist unmöglich zu pfeifen, wenn man traurig ist. Vielleicht solltest du ein Duett wagen. Das könnte dich fröhlich machen," schlägt sie vor. Sie greift sich eine der Geigen, die da vom Himmel hängen und überreicht sie der Liebe.
Diese schaut fragend den blauen Hasen und dann die Phantasie an: "Was kann ich denn jetzt damit tun? Es fehlt doch der Bogen?" frag die Liebe. "Das macht nichts, eine Geige mit Liebe bespielt geht auch," sagt die Phantasie.
So beginnt die Liebe mit flinken Fingern die Geige zu bespielen. Eine Melodie erklingt. Hat sie jetzt den Bogen raus?
Der blaue Hase und die Phantasie sie lauschen den seltsamen Klängen. Da gesellt sich die Erkenntnis zu den beiden. Sie raunt dem Hasen zu: " Ah, ist das die erste Geige?" Dieser nickt nur nachdenklich. Die Phantasie angelt sich eine weitere Geige vom Himmel und hält sie dem Hasen hin. Doch der hat keine Lust die 2. Geige zu spielen.
So macht er sich wieder auf, dahin, wo der Pfeffer wächst, und pfeift auf die Liebe.
(Ein blauer Hase kann das. Weil, er ist ja nur fiktiv.)

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