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3xhab ich gern gelesen
geschrieben von ORF.
Veröffentlicht: 03.09.2025. Rubrik: Satirisches


Rentnerfestivität!

Früher benannte man es "Weihnachtsfeier für Rentner" und es fand in einer wesentlich späteren Jahreszeit statt aber offensichtlich waren kosmopolitische Teile der Führungsriege meines ehemaligen Brötchengebers über solch profane Wortgebilde wie Seniorenweihnachtsfeier und dem entsprechenden Zeitpunkt, erhaben. Da will ich als ehemaliger Arbeitnehmer nicht daran herumkritteln. Weihnachtsmänner gab es jedenfalls schon, und das auf jedem Tisch. Sowohl als große Schokoladenhohlkörper als auch kleinere Vollfiguren.
Böse Zungen behaupteten es wären noch Reste vom vorigen Jahr die uns der Handel da angedreht hatte denn unsere Rentnervertreter würden uns so etwas nie antun. Können natürlich auch vorgearbeitet sein für das kommende Weihnachtsfest, die Schokoladenfiguren, um einen entsprechenden Gesamtumsatz zum Fest vorweisen zu können. Ja, ich kenne die Tricks etwas, war selber ganz früher im Handel. Bei uns ging es zwar um Bücher, Musikalien und Musikinstrumente aber dennoch. So, jetzt ist Schluss mit der ganzen Spekuliererei.
Wir können froh sein, wir Rentner, dass unser ehemaliger Arbeitgeber ein Herz für seine Senioren hat und überhaupt was für diese tut, denn dies hat garantiert ein Geld gekostet. Da hört man von anderen Unternehmen, die absolut gar nichts für ihre früheren Mitarbeiter tun.
Hier gab es am späten Nachmittag Kaffee und Diverses, am Abend wurden wir dann mit einem Grillbuffet erfreut und man hat eben seine alten Kollegen wiedergesehen. Alt im wahrsten Sinne des Wortes. Der eine wackelte komisch ständig mit dem Kopf, ein nächster schwebte am Rand der Demenz einher. Andere waren unter Wespen- und Bienenzüchter gegangen usw. Jedenfalls kam ich mir da wie ein Jungsporn vor, kann aber auch nur Einbildung gewesen sein.
Eine hiesige Tanzschule, deren Namen ich aus Datenschutzgründen nicht nennen will, legte eine nette Tanzshow hin und forderte Tanzwütige auf, später, hinter einer Tarnwand ein Tänzchen hinzulegen. Musste ja nicht jeder, eventuelle Debakel, sehen.
Dummerweise war diese „Spielwiese“ grob in Richtung anderer Einrichtungen und ich musste an meinem Tisch jedes Mal mein großes Ehrenwort geben, dass ich tatsächlich nur auf die Toilette wollte wenn ich mich mal erhob. Nun ja, meine Exkollegen wissen eben nicht dass ich überzeugter Nichttänzer bin und ums Verrecken nicht meine Keulen im Rhythmus schwingen würde. Gegen sieben Uhr des Abends, war ich jedenfalls satt, auch sonst rundum zufrieden und habe den Schwan gemacht bin also von dieser rauschenden Festivität entfleucht.
(O.R.F.)

counter3xhab ich gern gelesen

Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von lüdel am 03.09.2025:

Ja, Frank, das ist tatsächlich eher selten – so ehemalige Rentnertreffen von Firmen … Vielleicht kann man das sogar von der Steuer absetzen!
Und vielleicht wollen sie ja ihren Zehnt abgeben – das soll ja gutes Karma bringen.

Na, Hauptsache, es hat geschmeckt … Apropo: Was soll ein „Wespenzüchter“ sein - ein kreativ Wort von dir, Frank. 😉






geschrieben von ORF am 05.09.2025:

lüdel: Ist die Bezeichnung für einen ehemaligen Kollegen der sich jetzt mit dem Züchten von Bienen, was ja sehr lobenswert ist aber auch das von Wespen beschäftigt. Das letztere Vorhaben ist mir aber total unklar aber Wespenzüchter gibt es wahrscheinlich noch nicht allzu viele. Vielleicht ist da auch der Wunsch der Vater oder die Mutter des Gedanken. Schnell zustechen und unbeschadet weg. Kann man bestimmt lernen von den Stechviechern. Wer weiß.




geschrieben von lüdel am 05.09.2025:

Also jemand, der tatsächlich Wespen züchtet – aus welchen Gründen auch immer?
Oder eher jemand, der seine Wünsche erfüllt , sie aber im Endeffekt gar nicht auslebt … so ungefähr?


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