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geschrieben von francois.
Veröffentlicht: 21.06.2019. Rubrik: Unsortiert


ERGATTERN

Leben wir in Gatter weil wir ergattern? Die Antwort in meiner Wochengeschichte:

ERGATTERN
„Diese Ergatterei, ist das überhaupt ein geduldetes Wort, regt mich entsetzlich auf! Immer ergattern und noch mehr ergattern! Unsere Zeit ist erkrankt. Schwer erkrankt. Früher, ja, früher teilte man! Eine geteilte Welt war das. Eine geteilte Zeit. Gattern kannte kaum jemand. Außer die ganz oben sitzenden. Doch heute! Kaum zu ertragen. Noch weniger zu ergattern. Wir sind verdattert vergattert. Und endlich will ich mich entgattern. Denn auch ich bin diesem Trend, nein, diesem Megatrend erlegen! Leider, wenn ich ehrlich sein will. Mir selbst gegenüber, aber auch Dir übergegen“, sagt mit rauer Stimme mein bester Freund auf der Wanderung in die Berge die wir am unternehmen sind. Steil bergauf geht es. Schweißtropfen mischen sich mit den kalten Regentropfen die aus den uns umgebenden Wolkennässe auf uns herab rieseln.

Mit offenen Mündern uns drohen bald in Schnee überzugehen. Uns in ein Kältebad zu versenken. Was für Gedanken, sage ich zu mir selbst. Bereits Höhenkrank? Sonst würde ich nicht Mundhöhlen in Regentropfen erblicken. Und er, mein Freund nicht von übergegen sprechen. Neue Worte erfinden. Der Nordwind weht heftig. Ich ziehe meine Kapuze des Anoraks zu. Trotz Schweiss. Will nicht Eiskristalle in meinem Bart ernten. „Ja“, versuche ich trotz heftigem Aufstiegsatmen meinem Freund kund zu tun, „ja, dieses Ergattern ist eine Sucht unserer Epoche. Haben. Mehr haben. Noch mehr haben! Ein Haben das uns ins Verderben führen wird. Wie steht es mit uns? Weshalb steigen wir hier auf den hohen Gipfel? Haben? Soll und haben?“ Ich setze mich auf den Felsbrocken der unseren Weg versperrt.

Höre ein Geblöke. Rechts unter uns. Ach, denke ich, ohne es laut auszusprechen, wäre ich doch eine Ziege oder ein Schaf, ich lebte ganz ohne Sorgen! Müsste mich nicht beweisen. Nicht ergattern. Nichts ergattern. Da zuckt ein Blitz durch die Wolken. Den Donner vernehme ich kaum noch. Määähhh, ich erkenne meine Stimme nicht mehr, und mein Freund blökt Bääähh zu mir hin! Und ich sehe rund um uns ein Gatter. Wohin geht die Reise, will ich meinen Freund fragen. Doch der versteht mich nicht. Mähhh und Bääh sind nicht kompatibel ... Trotz des uns umgebenden Gatters.

Freut mich wenn der Geschichte Flügel wachsen wenn ihr diese mit Freunden TEILT!
Danke Mit sonnigen Wochenendgrüssen François

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