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4xhab ich gern gelesen
geschrieben 2022 von Babuschka.
Veröffentlicht: 19.10.2025. Rubrik: Historisches


"Spiel ohne Grenzen" im Fernsehen

[Ein Quad-Drabble]

Nuts hat neulich eine Geschichte "Spiel ohne Grenzen" genannt, in der es um Ballspiele, sowie letzten Endes um einen spielesüchtigen Ball ging. In meinem Kopf klingelten allerdings sofort die Erinnerungs-Alarmglocken, bin ich doch als eine der Ersten in der Fernsehgeneration groß geworden.


„Spiel ohne Grenzen“ war eine sprachübergreifende Spielshow, für mich ganz eindeutig mit Camillo Felgen besetzt, aber wer kennt den heute noch? Ich glaube, Mannschaften aus sieben europäischen Ländern haben an diesen jährlich wiederkehrenden Unterhaltungssendungen teilgenommen. Besonders Luxemburg tat sich mit selinem Team hervor. Sport- und Geschicklichkeit waren gefragt, und ganz, ganz viel Schmierseife war im Spiel. Einzelne Orte konnten sich für diesen Wettbewerb melden, es gab diverse Vorrunden, die samstagnachmittags ausgetragen wurden, die internationalen Spiele fanden jeweils an einem Mittwochabend statt. Einen Heidenspaß bereitete uns das Zuschauen. Besonders erfreulich war für uns Kinder, dass wir lange aufbleiben durften, mitten in der Schulzeit, bis halb oder dreiviertel elf Uhr, oder so.

Vor und nach Ausstrahlung des „Spiel ohne Grenzen“ wurde die Eurovisions- Fanfare gesendet. Ich traue mich wetten, ein jeder meiner Altersklasse erkennt sie auf Anhieb wieder; es handelt sich um das Te Deum von Marc-Antoine Charpentier, das als besondere Erkennungsmelodie für internationale Sendungen gespielt wurde. Wir hörten hingerissen zu. Direkt nach der Übertragung handelten wir zwei Kinder noch den Nachspann aus und eben diese Hymne, solange durften wir aufbleiben.

In gewisser Weise kam auch die Bildung nicht zu kurz, denn wer hätte bei uns sonst schon die Kleinstadt Radevormwald gekannt? Wir lachten vor dem Kasten, wie eine Stadt nach dem Radi, dem Rettich heißen konnte, der offenbar auf einem Feld vor einem Waldesrand angebaut wurde.

So also begann meine tv-Zuschauer-Karriere in den Sechziger-Jahren. In unserer Familie hat sie sich noch jahrelang weiter so hingezogen. Die Fernsehshows wechselten, wir schauten begeistert Hans-Joachim Kulenkampff, Wim Thoelke, Hans Rosenthal, und natürlich Peter Alexander, den Tausensassa, der singen konnte, notdürftig schauspielern und sich charmant mit seinen prominenten Gästen unterhalten; so ähnlich wie künftig Thomas Gottschalk, bloß der kann nicht singen.

Als mein Bruder und ich in die Pubertät kamen, plagten wir meine sorgsamen Eltern mit hochmodernen Musiksendungen wie Disco von und mit Ilja Richter und Hitparade, die von Dieter Thomas Heck präsentiert wurde. Beide nahmen wir mit unseren neumodischen Kassetten-Rekordern per Mikrofon auf, ein Anschlusskabel besaßen wir damals nicht. Soviel hätten sie mitgemacht mit uns Gören, als wir in der Pubertät waren, beklagten sich meine Eltern bitter bis ins hohe Alter hinein.

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Codec Diva am 19.10.2025:
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Den letzten Zipfel von deinem Fernsehen habe ich mitbekommen; bin sieben Jahre jünger als du. Fernsehen gabs nur bei Oma und Opa. (Armut.) Kuhlenkampf habe ich bei deinem (ersten) Durchlauf nicht mitbekommen, aber es gab einen zweiten namens "Einer wird gewinnen" mit EWG-Ländern. (Vorläufer der EU. Propaganda der Öffentlich-Rechtlichen der betreffenden Länder.) Hans Rosenthal und Peter Alexander habe ich bloß als Volksschüler gern gesehen. Für Teenager eher etwas zum Distanzieren.

"Te Deum" von Marc-Antoine Charpentier war mir völlig unbekannt, glaubte ich bis nach der betreffenden Stelle in deinem Text, aber Youtube offenbarte, dass ich das Werk nicht nur kenne, sondern auch nie vergessen werde.

Ich kann mich auch dunkel an eine merkwürdige Sendung mit komischen Mutproben für Haarschnitte und durchsichtigen Blusen und Müll auf der Bühne erinnern, alles mit Leuten aus dem Publikum. Weiters gab es eine Sendung mit einem ähnlichen Namen wie "Creme 21", aber "Creme 21" war ein synthetisches Schlagobers oder so etwas. Damals gab es in Österreich auch Theaterskandale mit nackten Menschen auf der Bühne vom Burgtheater, die in den Abendnachrichten gezeigt wurden, ich weiß aber nicht, ob das immer der selbe war oder immer neue. (:




geschrieben von Rautus Norvegicus am 19.10.2025:
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Liebe Babuschka, eine schöne Zusammenfassung hast du in ein Quad Drabble gepackt. Es ist verblüffend, wie sich alles in den letzten fünfzig Jahren entwickelt hat! Die Musik, die gespielt wurde und der Eröffnungsbildschirm: Eurovision, hatten für mich immer etwas Faszinierendes.

Es fing noch alles mit einem Schwarzweißfernseher an. Heutzutage kaum noch vorstellbar. Wir hatten noch bis Anfang der neunziger Jahre ein Schwarzweißgerät, alle meine Freunde hatten schon längst einen „Buntfernseher“. Diese alte Krücke hab ich mit den Worten verteidigt, die mir meine Mutter in den Mund gelegt hatte: Bei einem Schwarzweißen kann man sich alles besser in der Fantasie vorstellen!




geschrieben von Nuts am 19.10.2025:
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Rudi, du hast Rudi Carell vergessen. 😵

Aber ja, ich kann mich noch lebhaft erinnern. Liebe es. ❤️




geschrieben von Babuschka am 19.10.2025:

Liebe Nuts, dir ist es genauso ergangen wie mir. Zu allererst hatte ich gedacht, Rudi Carell hätte "Spiel ohne Grenzen" moderiert, was er aber nicht getan hat, laut KI:{Nein, Rudi Carrell hat "Spiel ohne Grenzen" nicht moderiert. Die Sendung wurde unter anderem von Moderatoren wie Camillo Felgen, Frank Elstner und Erhard Keller moderiert. Carrell moderierte dagegen andere erfolgreiche Shows wie "Am laufenden Band" und die "Rudi Carrell Show".}

Aber ich hätte ihn natürlich mit aufzählen sollen. I'm sorry.
Danke fürs Miterinnern.
LG Babuschka




geschrieben von Babuschka am 19.10.2025:

@ Rautus: *lach
Ich nehme freitags immer an einem Gesprächskreis teil, und da fragte eine 36jährige aus Witz in die Runde, wer etwa noch ein Schwarz-Weiß-Fernsehgerät erlebt hat. Dann konnte sie es kaum glauben, als ich bejaht habe.

Ich möchte meinen Farbfernseher aber nicht mehr missen.
Dankeschön fürs Kommentieren.
LG Babuschka




geschrieben von Nuts am 19.10.2025:
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Und wer steht auf um den Sender zu wechseln.

Also einer von den dreien.... 😁




geschrieben von Babuschka am 19.10.2025:

Hi Codec,
in meiner Herkunftsfamilie war es nicht erwünscht, sich zu distanzieren, wir saßen immer alle zusammen vor der Glotze. Wenn Bonanza oder ein Film mit John Wayne kam mit meinem Opa.

Die seltsamen Sendungen mit Mutproben für neue Haarschnitte und durchsichtigen Blusen habe ich selbst nicht gesehen.

Stimmt, von Theaterskandalen mit Nackerten habe ich damals aber schon hin und wieder was gehört.

Auf der Straße sah man Gammler, zu all den Langhaarigen sagten wir "ein Beatle". Was war das damals für eine experimentelle Zeit!

Danke dir für deinen Kommentar.
LG Babuschka




geschrieben von Codec Diva am 20.10.2025:
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@ Babuschka
Rudi Carrell habe ich vergessen. Die Sendung war irgendwie seltsam, kann mich aber an keine Details erinnern.

Schwarzweiß-Fernseher verwendete ich noch bis 2004 in einer Wohngemeinschaft, vorwiegend für "Columbo". Meine einzige Folge von "Sex in the City" habe ich in Schwarzweiß mit diesem Fernsehgerät angeguckt.




geschrieben von lüdel am 20.10.2025:
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@Babuschka
Einige, die du da aufgezählt hast, kenne ich auch.
Meine Mutter liebte den Musikantenstadel – Rosenthal war sowieso Pflichtprogramm!
Wir bekamen unseren ersten Fernseher, da war ich schon 12 – so einen Röhrenfernseher, und der war sogar schon ein Farbfernseher.




geschrieben von Babuschka am 20.10.2025:

Liebe Lüdel,
da ward ihr aber spät dran mit dem Fernseher. Meine Eltern haben 1960 ihren ersten Fernseher gekauft, als meine Mutter mit mir schwanger war. Ich bin schon mit tv groß geworden.

LG Babuschka




geschrieben von Babuschka am 20.10.2025:

@ Codec Diva
An eine Einzelheit kann ich mich bei Rudi Carell erinnern, ich glaube, es war in der Sendung "Lass dich überraschen". Eine Kandidatin durfte als Gewinn in einem durchgeblätterten Telefonbuch mit ihrem Finger pieksen und kam prompt bei Immobilien raus. *schmunzel
LG Babuschka

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