Veröffentlicht: 20.10.2025. Rubrik: Nachdenkliches
Das Bänkchen
Vor vielen Jahren stand ich einst an diesem Ort - er ist noch da, doch irgendwie auch fort.
Vielleicht spielt meine Erinnerung mir einen bösen Streich - meine Verwunderung löst sich sogleich?
Doch unverändert bietet das blaue Bänkchen einen Platz zum Verweilen mir - ich weiß, ich bin richtig hier!
Ich schaue auf das Ufergras und auf den feinen Sand - ich spüre den sanften Druck einer Hand.
Eine alte Frau lässt neben mir sich nieder, summt leise ihre Lieder.
Ich schließe meine Augen und lasse meine Gedanken schweifen - urplötzlich hört es auf, ihr Pfeifen.
Ich sitze wieder ganz allein auf dem Bänkchen am leeren Strand, doch spüre ich noch immer ihre Hand.
Nun wird plötzlich klar,
was vorhin für mich so seltsam war.
Nicht das Bänkchen hat sich geändert im Laufe der Zeit, ICH trage nicht mehr der Kindheit unbekümmertes Kleid.
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