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1xhab ich gern gelesen
geschrieben 2014 von Nico Z. (Dexter).
Veröffentlicht: 23.05.2019. Rubrik: Lustiges


Bürostuhlfront

Es plagen ihn wiedereinmal die Blicke der Personalleiterin während des Telefonats mir mit einem Kunden, den Herr Spielmann für sich gewinnen möchte. Ihr Ausdruck ist kalt und das Gesicht wirkt wie gemeiselt, einzig am Blick konnte er ablesen, dass es gleich ein weiteres „Fortbildungsgepräch“, so nannte sie es jedenfalls immer, mit der Frau Klein geben wird. Er hasste diese Gespräche. Eine reine Flutwelle an nicht wirklich nett gemeinten Verbesserungsvorschlägen und schnippischen Kommentaren zu seiner gesamten Gesprächsführung. Wie Ihr Mann das wohl aushält? Vertieft in seinem Gedanken vergisst Andre Spielmann völlig seinen Kunden am Telefon der nun verständnislos den Hörer auflegt. Andre konnte den Druck mit dem sein Kunde den Apparat hinschmiss förmlich spüren. Toll Andre, gibt der Frau noch mehr Pulver für Ihre Flinte. Er hielt den Hörer weiterhin an sein Ohr um so mehr Zeit für die kommenden Schlacht zu sammeln. Er verabschiedet sich im Selbstgespräch mit den Worten „Ja ich freu mich auch auf unserer gemeinsames Gespräch am Montag“ und legt auf. Prommt stürmt Frau Klein an seinen Tisch. Spielmann saß an einem freiliegenden Tisch in mitten der Büroräume. Er hatte zwar seinen eigenen Tisch, aber eine Tür zum schließen gab es nicht. Man könnte sagen dass er sein Tageswerk im Flur vollbrachte. Obwohl die anderen Angestellten zwar ein eigenes Büro mit einer Tür hatten, so waren diese doch niemals verschlossen. Ärgerlich für Andre, da so jeder seinen Telefonaten lauschen konnte um ihm später sagen zu können, was er alles hätte besser machen können. Sobald es an seinem Platz klingelte, in einer Melodie die sein linkes Augenlied immer mal wieder zum zucken brachte, war es, als würde der gesamt Alltag um ihn herum Stillstehen. Nichts bewegte sich, das Summen aus dem Kopierraum verschwand und sämtliche andere Gespräche der übrigen Kollegen verstummten. Verstohlene Blicke wandten sich an seinem Platz, wie Tiere die ihre Beute ins Auge gefasst hatten.

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