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geschrieben 2025 von Rautus Norvegicus (Rautus Norvegicus).
Veröffentlicht: 16.09.2025. Rubrik: Spannung


Hermes, der Götterbote - Folge 1 (Spannendes)

Die Haustür schlägt hinter mir zu. Post aus dem Briefkasten, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, sprinte ich die vier Etagen zu meiner Wohnung rauf, die Wohnungstür ziehe ich hinter mir ins Schloss. Drehe den Schlüssel zwei Mal um, drücke die Klinke runter und prüfe, ob sie auch wirklich zu ist.

Schwachsinn, ich weiß, zu ist zu, mir kommen Berichte über Zwangshandlungen in den Sinn, die immer und immer wieder durchgeführt werden müssen, obwohl sie keinen Sinn ergeben.

Ein Bier vorsorglich ins Eisfach, eine zweite Flasche direkt mit ins Wohnzimmer. Die beiden Pullen Bier hab ich mir gerade am Kiosk gegenüber gekauft, gegen meine Nervosität. Ich will einfach wieder ins Bett gehen, mich umdrehen und schlafen können, so wie es seit Jahren funktioniert, seit ich Rentner bin. Nun gut, ich bin Frührentner, aber es ist meine freie Entscheidung gewesen.

Ich hatte gut als freiberuflicher Schriftsteller verdient und konnte ein bescheidenes, sorgenfreies Leben ohne weitere bezahlte Berufstätigkeit führen. Doch jetzt bin ich unruhig! Seit drei Tagen treibt sich ein seltsamer Typ hier im Viertel herum, mit langem, schwarzen Mantel, schwarzem Schlapphut und schwarzen Lederhandschuhen!

Er hat einen schleichenden, raubkatzenartigen Gang, machte auf mich einen verschlagenen, gefährlichen Eindruck. Einen ledernen, schwarzen Aktenkoffer hat er immer dabei, presst den eng an sich. Was da wohl drin ist? Man hört immer wieder von Terroristen, die in Koffern Sprengstoff und Bomben transportieren. Im letzten Jahr war es so, durch diese Kofferbomben, in Berlin, New York City, Paris und London, zu verheerenden Anschlägen gekommen, bei denen Dutzende Menschen ums Leben kamen oder grausam verstümmelt wurden!

Die erste Flasche Bier ist leer, ich stelle sie in die Küche auf die Anrichte, öffne die Kühlschranktür und nehme die zweite Flasche aus dem Eisfach. Ich habe sie darin vergessen, sie ist zu einem Eisblock gefroren, das Glas geplatzt, aber klebt an dem Eisblock aus Bier. Ich fluche gotteslästerlich, da klingelt es an der Tür. Den Eisklumpen aus gefrorenem Bier und Glas in der Hand, öffne ich sie.

Vor mir steht dieser Typ, fahles Gesicht, den Hut hat er ab genommen, er ist größer, als ich dachte, füllt breit und bedrohlich den Türrahmen aus! Ich bin einfach nur schockiert, denke an die Gewalt, den Mord und Totschlag, der ständig auf der ganzen Welt passiert. Ohne weiter nachzudenken, schlage ich ihm die vereiste Bierflasche mit aller Kraft auf den Kopf. Keinen Ton gibt er von sich, sinkt nieder, ist tot, bevor er den Boden erreicht!

Er liegt neben der Aktentasche, die nun aufgeklafft ist. Bündelweise Banknoten sind jetzt darin sichtbar, quellen teilweise heraus. Und eine Urkunde liegt inmitten des Geldes. Darauf kann ich lesen:

Gewinnzertifikat – Herr Rautus Norvegicus hat eine Million Euro in bar bei der Glücksspirale gewonnen, die heute von unserem Glücksboten, Herrn Harald Hermes, persönlich übergeben wurde! Herzlichen Glückwunsch!

Ich vergrub Herrn Hermes und den Koffer mit der Million bei meinem Nachbarn vier Meter tief im Keller und lebe weiter mein bescheidenes Leben als Frührentner.

....................................Ende...........................................
Fortsetzung folgt!

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von ehemaliges Mitglied am 16.09.2025:
Kommentar gern gelesen.
Dachte erst, es sei der Mann von der GEZ :-). Story hat mir einen guten Start in den Tag beschert, Danke dafür, H.




geschrieben von Rautus Norvegicus am 16.09.2025:

Moin, Hundsstern,

der Gedanke an die GEZ ist naheliegend!
😄
Rautus




geschrieben von lüdel am 16.09.2025:
Kommentar gern gelesen.
Rautus, wie immer eine unerwartete Wendung. (Pssst, ich sag’s niemandem weiter.)😉




geschrieben von Rautus Norvegicus am 16.09.2025:

Liebe Lüdel,

einen friedlichen guten Morgen wünsch ich dir. Pass auf, wem du die Tür öffnest.

Liebe Grüße
😊
Rautus




geschrieben von lüdel am 16.09.2025:
Kommentar gern gelesen.
Danke, Rautus – hier im Niemandsland kommt selten jemand vorbei.




geschrieben von Bad Letters am 16.09.2025:
Kommentar gern gelesen.
4 Meter tief? Da wolltest du aber auf Nummer sicher gehen Rautus! 😉

MfG
Bad Letters




geschrieben von Rautus Norvegicus am 16.09.2025:

Bad, in 3 Metern Tiefe liegt doch schon meine Gattin...
😆
Rautus




geschrieben von Babuschka am 16.09.2025:
Kommentar gern gelesen.
Lieber Rautus,
schade, dass der Protagonist auf diese Weise nichts von der Million hatte. So kann es gehen.
LG Babuschka




geschrieben von Rautus Norvegicus am 17.09.2025:

Liebe Babuschka,

ich habe dich vermisst. Ach, was solls, Geld allein macht nicht glücklich. Aber Schreiben macht mich glücklich. Wenn die Geschichte gefällt, ist es besser als Geld!

Liebe Grüße
😃
Rautus




geschrieben von Babuschka am 17.09.2025:
Kommentar gern gelesen.
Lieber Rautus,
es stimmt im Prinzip. Gegen eine Million hätte ich allerdings nichts einzuwenden.
LG Babuschka




geschrieben von Rautus Norvegicus am 17.09.2025:

Liebe Babuschka,

diese Story war in der Ichform verfasst. Und ich hätte das Geld niemals ruhigen Gewissens behalten, geschweige denn ausgeben ausgeben können. Der Protagonist (ich) erschlug den Geldboten in einer psychischen Ausnahmesituation, nicht weil er das Geld, von dem er ja noch gar nichts wusste, verkonsumieren wollte.

Ich würde niemals mit diesem Geld glücklich werden, also lies ich es zusammen mit dem bedauernswerten Toten im Keller des Nachbars verschwinden.

Liebe Grüße
🙂
Rautus

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