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2xhab ich gern gelesen
geschrieben 2023 von Sina (my.name_sina).
Veröffentlicht: 28.09.2023. Rubrik: Nachdenkliches


Ein vollkommener Kugelmensch

Platon meint, dass Anfangs die Menschen nicht waren wie wir heute. Ein Kugelmensch bestand damals aus zwei Teilen; einem Mann und einer Frau. Diese beiden Geschöpfe waren ineinander vollkommen und bildeten ein Individuum. Sie waren vollkommen in ihrer gemeinsamen Gestalt und wurden auf Grund ihrer enormen Kraft von den Göttern gefürchtet. Als Vorsichtsmassnahme nahmen die Götter den Kugelmenschen die Kraft, indem sie diese entzweiten.
Aus einem vollkommenen Individuum wurden zwei. Zwei völlig verschiedene unvollkommene Menschen, die an unterschiedlichen Orten auf der Erde lebten und den ganzen Sinn ihrer Existenz darauf besannen ihre andere Hälfte zu finden und wieder zu dem vollkommenen Kugelmenschen zu werden.
Das Verlangen nach Vollkommenheit ist unendlich und so erstreben die Menschen eine Zusammenkunft mit ihrem persönlichen Kugelmenschen, von dem sie einst getrennt wurden. Ihr Erstreben taufen sie auf den Namen Liebe und verbringen ihr ganzes Leben danach ihre wahre Liebe zu finden. Diese wahre Liebe definieren sie als ihre fehlende Hälfte ihres Kugelmenschen. Sie suchen ihre Vollkommenheit!
Der Kugelmensch ist in sich perfekt und bedarf keinen Fehlern. Als abgeschlossene Einheit sind sie erstrebenswert. Doch die beiden Teile des Kugelmenschen sind es nicht. Sie sind fehlerhafte Individuen und streben nach Perfektionismus, was allerdings vergeblich ist ohne ihre andere Hälfte an der Seite. Die Liebe zum Perfektionismus wird durch die Auffindung ihrer anderen Hälfte gestillt.
Der Kugelmensch besteht aus vier Händen, vier Beinen, zwei Köpfen, zwei Herzen, vier Nieren usw. Doch was die beiden Hälften voneinander unterscheidet sind ihre Sexualorgane. Die Individualität im Kugelmensch drin besteht biologisch gesehen lediglich in der Diversität der Liebesorgane. Werden die Individuen getrennt voneinander und der Kugelmensch entzweit, so trennen sich ebenfalls die Liebesorgane. Vollkommen sind die Individuen erst nach einer Vereinigung. Hängt nun die Vollkommenheit davon ab, die beiden Liebesorgane zu vereinigen? Ist der heutige Mensch also erst beim Akt der Liebe vollkommen?

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Erzähloma am 30.09.2023:

Tja, gute Frage....... - LG Erzähloma

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