Veröffentlicht: 09.10.2025. Rubrik: Märchenhaftes
Die drei kleinen Meerjungfrauen
Im Meer schwammen drei kleine Meerjungfrauen: Mia, Sina und die Prinzessin Elena. Sie spielten fröhlich Fangen, als plötzlich ein großer flacher Fisch auf sie zugeschossen kam. Sofort merkten sie, dass etwas nicht in Ordnung war, und hielten inne. Der Flachfisch war ganz außer Atem und sagte:
„Blubb, blubb, Prinzessin Elena! Euer Vater, der König, ist schwer erkrankt!“
Sofort schwammen die drei in Windeseile zurück zum Schloss. Als sie im Zimmer ihres Vaters ankamen, lag er im Bett. Man konnte sofort erkennen, dass er schwach war. Alle drei waren erschrocken. Prinzessin Elena setzte sich an die Bettkante und schaute den Beraterfisch, den engsten Freund ihres Vaters, besorgt an. „Was sollen wir tun?“ fragte sie.
Neben dem Beraterfisch stand die Medizin-Krake. Die beiden nickten sich zu, und die Krake sprach:
„Ihr müsst bis zum tiefsten Meeresgrund hinunter schwimmen. Dort lebt in einer Muschel der weise Medizin-Fisch.“
Die drei überlegten nicht lange und schwammen sofort los, immer tiefer hinab. Sie tauchten weiter, bis sie auf sehr langes, dichtes Seegras stießen. Entschlossen beschlossen sie, mit Schwung hindurch zu schwimmen. Doch als sie auf der anderen Seite ankamen, stellten sie fest, dass Mia stecken geblieben war – nur noch ihre Schwanzflosse war zu sehen. Zuerst rüttelten die beiden anderen daran, dann schlugen sie mit ihren Schwanzflossen gegen das Seegras, aber es nutzte nichts.
Da kam ein sehr kleiner, goldfarbener Feenfisch heraus und beschwerte sich:
„Warum rüttelt ihr an meinem Zuhause herum?“
Als der Feenfisch das Problem sah, befahl er:
„Schwimmt zur Seite, ich befreie eure Freundin!“
Der Feenfisch formte seine Lippen und pustete kräftig gegen das Seegras. Ein starker Wirbelwind entstand, und das Seegras drückte sich zur Seite. So konnte Meerjungfrau Mia sich befreien.
Die Freude der drei war riesig, und sie bedankten sich sofort bei dem kleinen Fisch. Der Feenfisch fragte:
„Wo wollt ihr überhaupt hin?“
Sie erzählten ihm von dem kranken König und dem Medizin-Fisch. Der Feenfisch antwortete:
„Ja, ich kenne ihn gut. Kommt, ich zeige euch, wo er lebt.“
Endlich, nach einer langen Reise, kamen sie an. Vor ihnen stand eine sehr schöne, große Muschel. Die drei kleinen Meerjungfrauen versuchten es mit Rufen, aber ohne Erfolg. Daraufhin schwamm der kleine Feenfisch zur Muschel und klopfte mit seiner Schwanzflosse darauf. Die Muschel öffnete sich. Alle schauten gespannt hinein, doch sie konnten niemanden entdecken. In der Mitte der Muschel war eine Perle. Als sie so hineinschauten, tauchte von der Seite ein sehr kleiner, winziger, runzliger Fisch auf. Er schaute in die Runde und fragte:
„Ihr braucht Hilfe von mir?“
Alle fingen gleichzeitig an, übereinander aufgeregt zu reden. Der kleine Fisch hob seine Flosse, und alle wurden still. Er schwamm zu seiner Perle, strich mit seiner Flosse darüber und schaute hinein. In der Perle konnte der König, der Vater, erkannt werden. Der Fisch schaute eine Weile hinein und schwamm dann rüber. Er bereitete eine Medizin für den König und reichte sie Prinzessin Elena.
Alle bedankten sich herzlich bei dem Medizin-Fisch. Er verneigte sich, und die Muschel schloss sich wieder.
Zu viert schwammen sie zurück zum Königreich. Als sie beim König ankamen, gaben sie ihm die Medizin. Es dauerte nicht lange, und der König war wieder gesund. Wenige Tage später wurde eine kleine Feier veranstaltet, um zu feiern, dass der König wieder gesund war. Der Feenfisch wurde zum Beschützerfisch des Königreichs ernannt.
Und so endet diese Geschichte glücklich.
[2017]
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