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geschrieben 2025 von ChatGPT-Buster (ChatGPT-Buster).
Veröffentlicht: 20.08.2025. Rubrik: Grusel und Horror


Unsocial Media

Jana war 28, Social-Media-Managerin, und alles in ihrem Leben war digital: ihr Job, ihre Kontakte, ihre Erinnerungen. Sie dokumentierte jeden Schritt – jeden Kaffee, jedes Lächeln, jedes Meeting – für ihre knapp 112.000 Follower. Doch in letzter Zeit passierte etwas Merkwürdiges. Unter ihren Posts tauchten Kommentare auf, die zu persönlich waren. Nicht beleidigend. Nicht aggressiv. Aber… zu nah. „Das Kleid steht dir besser als das blaue von gestern.“ „Du schläfst immer unruhig auf der linken Seite, oder?“ „Trink heute keinen Wein. Du verträgst ihn nicht gut.“ Zuerst dachte Jana, es seien Fake-Accounts oder Trolle. Bis der Nutzer „EchtJetzt92“ ihr eine private Nachricht schickte: „Lass die Terrassentür heute Nacht lieber zu.“

Sie lebte allein im siebten Stock eines modernen Wohnkomplexes. Smart-Locks, digitale Gegensprechanlage, Kameras in den Fluren. Alles sicher. Und trotzdem hatte sie seit Tagen dieses nagende Gefühl, beobachtet zu werden. Sie rief den Hausverwalter an, ließ die Kameras checken – nichts. Sie wechselte Passwörter, aktivierte Zwei-Faktor-Authentifizierung, alles. Doch am nächsten Morgen bekam sie wieder Nachrichten. Immer präziser. Immer näher. „Die roten Sneakers solltest du wegwerfen. Sie sind dreckig vom Park.“ „Nicht zu Starbucks gehen. Versuch das kleine Café in der Nebenstraße.“ Er wusste, wo sie war, ohne dass sie je gesagt hatte, wohin sie ging. Er wusste, was sie trug, was sie kaufte, was sie dachte.

Eines Nachts wachte Jana um 3:17 Uhr auf. Eine neue Nachricht: „Schlaf weiter. Ich passe auf dich auf.“ Ihr Herz raste. Sie sprang aus dem Bett, riss das Handy vom Nachttisch und sah, dass die kleine Kameraabdeckung ihres Laptops offenstand. Sie war sich hundertprozentig sicher, dass sie sie immer geschlossen hielt. Sie klebte hektisch alles ab, zog sogar den Router aus der Steckdose. Doch am nächsten Morgen stand an ihrer Wohnungstür ein Paket – ohne Absender, ohne Lieferschein. Darin lag ein Foto von ihr. Schlafend. Von letzter Nacht.

Jana ging zur Polizei. Cyberstalking, Hausfriedensbruch, sie wollte alles melden. Der Beamte nahm ihre Daten auf und fragte nach dem Namen des Accounts. „EchtJetzt92“, sagte sie. Er gab ihn ins System ein und runzelte die Stirn. „Sind Sie sicher, dass Sie den richtig buchstabiert haben?“ „Ja.“ „Der Account existiert nicht.“ Als sie das Profil auf ihrem Handy aufrufen wollte, bekam sie nur eine Fehlermeldung. Alle Nachrichten waren weg. Auch das Foto im Paket. „Vielleicht haben Sie es gelöscht?“ fragte der Beamte. „Nein! Ich hab’s hier…“ Aber es war nicht mehr da.

Am Abend saß Jana zusammengesunken auf dem Sofa. Ihr Handy lag neben ihr, stumm. Keine Nachrichten mehr. Kein Paket. Keine Spuren. Doch genau das machte es schlimmer. Sie begann, alles infrage zu stellen. Ihr eigenes Gedächtnis. Ihre Wahrnehmung. War sie überarbeitet? Übermüdet? Wurde sie paranoid? Um sich zu beruhigen, loggte sie sich in ihr privates Cloud-Backup ein – Fotos, Chats, Notizen. Und genau da sah sie es: Ein neuer Ordner. Nicht von ihr angelegt. „/Sicherheit/Profil“. Darin Hunderte Bilder. Von ihr. Beim Arbeiten. Beim Essen. Beim Schlafen. Manche von Perspektiven, die nur aus ihrer eigenen Wohnung stammen konnten.

Sie deaktivierte alle Accounts. Löschte Apps. Schaltete ihr Handy aus. Klebte sogar die Laptopkamera ab. Am nächsten Morgen fand sie einen Brief unter der Tür durchgeschoben. Handgeschrieben. Keine Adresse. Keine Anrede: „Du kannst offline gehen. Aber du bist schon Teil des Spiels.“

Zwei Wochen später zog Jana um. Keine Social Media mehr, keine Fotos, keine öffentlichen Profile. Sie nahm einen neuen Job an, ließ sich in einer anderen Stadt nieder. Doch eines Abends, als sie in einem kleinen Restaurant saß, vibrierte ihr Handy. Eine neue Nachricht von einer unbekannten Nummer: „Gefällt mir. Mach öfter wieder Bilder.“ Sie ließ das Handy fallen. Als sie aufblickte, bemerkte sie in der Glasfront des Restaurants ihr eigenes Spiegelbild – und hinter ihr, am anderen Tisch, einen Mann, der sie anlächelte. Er tippte etwas auf sein Smartphone. Und drückte „Senden“.

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