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3xhab ich gern gelesen
geschrieben 2020 von White Flower (WhiteFlower).
Veröffentlicht: 06.02.2020. Rubrik: Persönliches


Ein Schock,der bleibt

Ein lauter Knall durchbricht das Gespräch von meinem Vater und mir. Eine immense Kraft schiebt unser gerade noch geradeaus fahrendes Auto ein paar Meter zur Seite. Mein Körper fliegt mit einer erstaunlichen Wucht nach vorne. >PUFF< der Airbag springt auf. Ich dachte immer, ein Airbag würde schmerzhaft sein, wenn man dagegen fliegt, doch ich komme einigermaßen sanft vorne auf. Das einzige Schmerzhafte ist der Gurt, welcher vom starken Zurückhalten meines Körpers in meine Schulter schneidet. Total verwirrt und ohne einen Plan, was ich machen soll, versuche ich aus dem Auto zu entkommen. Um mich herum ist alles voller Rauch und Dampf. Ich höre ein Zischen. Ein seltsamer Geruch kriecht in meine Nase. Ich kann sie nicht zuhalten. Den Geruch zuordnen kann ich auch nicht wirklich, ein wenig rauchig und verbrannt. Mein Vater schreit, ich solle aus dem Auto kommen. Panisch drücke ich gegen meine Tür, doch sie klemmt. Ich suche hektisch nach der Ursache und realisiere erst jetzt, dass ein großer schwarzer Pkw genau in meine Tür gefahren ist. Tausend Fragen schwirren in meinem Kopf: Komme ich hier noch heil raus? Bin ich schon verletzt? Brennt unser Auto? Explodiert gleich was? Woher kommt der Dampf? Und warum raucht es so? Ist jemandem etwas passiert?
Mir bleibt keine Zeit für weitere Gedanken. Mein Vater öffnet die Fahrertür und befiehlt mit lauter, aber dennoch zittriger Stimme, ich solle zu ihm rüber klettern und dort raus. Deutlich erkenne ich, dass auch er einen starken Schock bekommen hat. Ich versuche mich zu beeilen. Der Gurt klemmt. Panik breitet sich in mir aus. Hektisch ziehe ich an dem Gurt, bis er sich gelöst hat. So schnell wie möglich kletter ich über die Schaltung und kämpfe mich an dem aufgesprungenen Airbag, welcher aus dem Lenkrad hängt, vorbei. Zügig verlasse ich das dampfende Auto und falle meinem Vater in die Arme. Er fragt, ob alles okay sei, und ich beantworte diese Frage mit ja, aber ich sei geschockt; dasselbe bekam ich auch als Antwort auf dieselbe Frage, als ich ihm diese im Anschluss stellte. Der Mann, der in uns reingefahren ist, hat schon einen Krankenwagen angerufen. Wir stehen mitten auf einer stark befahrenen Kreuzung. Menschen fahren langsam, neugierig guckend an unserem Unfallort vorbei. Normalerweise bin ich in dieser Position und hoffe erkennen zu können, ob etwas passiert ist. Es ist ein komisches Gefühl, die Blicke fremder Leute zu spüren und zu sehen, dass die Blicke einen während des vorbeifahren begleiten.
Unser Auto ist total zerdrückt. Genau da, wo vorher meine Füße standen. Gerade realisiere ich, was für ein Glück ich hatte, dass mir scheinbar nichts passiert ist. Ich höre den Rettungswagen mit Sirene ankommen und auch ein Polizeiwagen mit Blaulicht erscheint in meinem Blickfeld. Das habe ich noch nie zuvor erlebt. Die Notfallsanitäter führen mich in den Krankenwagen. Ich sage ihnen, mir sei nichts passiert und ich sei okay, doch dennoch wollen sie mich mitnehmen. Sie erklären mir, dass es sein kann , dass ich noch so unter Schock stehe, dass ich keinen Schmerz spüre und sie deshalb gucken müssen, ob ich wirklich okay bin. Etwas ängstlich schaue ich zu meinem Vater, ist ihm was passiert ? Er schaut mich an und seine Blicke schenken mir etwas Sicherheit. Meine letzten Blicke aus dem Krankenwagen, lassen mich erkenne das die Polizisten, der fremde Mann und mein Vater lautstark diskutieren. Was ist da los? Zu gerne würde ich jetzt zu meinem Vater, um zu verstehen, was da los ist, doch die Rettungssanitäter bitten mich, mich hinzusetzen, und ich spüre, dass wir losfahren. Angst breitet sich in mir aus. Angst davor, dass gleich wieder ein Knall entsteht und ich nicht entkommen kann. Ich will hier raus. Ich mache die Augen zu und atme tief durch. Doch es hilft nicht. Die Rettungssanitäter fragen, ob alles gut ist, ob mir was fehle. Ich sage mit panischer und zittriger Stimme: „ Anhalten. Ich will hier raus! “ .

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Dan Prescot am 07.02.2020:

Schön beschrieben, meine Tochter fährt bis heute kein Fahrrad mehr.

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