Veröffentlicht: 31.03.2020. Rubrik: Unsortiert
Tödliches Verlangen
Schritt für Schritt näherte ich mich ihm von hinten, mein Ziel vor Augen. Ich hatte nur eine Chance. Er hatte mich enttäuscht, so wie viele vor ihm. Mein Leid würde sein Untergang seien. Die Sekunden verstrichen. Die Muskeln meines Körpers waren zum Zerreißen gespannt. Ich setzte zum Sprung an. Mit einer fließenden Bewegung glitt ich nach vorne. Die Klinge funkelte im Mondlicht. Das Messer rammte ich mit einem Mark erschütternden Schrei durch ihn hindurch, bis es wieder austrat. Röchelnd, vor schmerzend Winden griff er nach dem Geländer.
Er versuchte noch meinen Namen zu sagen, versagte jedoch jämmerlich. Langsam geht er vor mir auf die Knie. Die Angst, die seine Augen füllt, lässt mich so lebendig fühlen wie schon lange nicht mehr.
Kraftlos kippt er mit einen Schlag nach hinten um. Eine Lache aus Blut sammelt sich am Boden. Das Mond Licht spiegelt sich rötlich. Der Geruch des frischen Blutes lässt mich erbeben.
Ich schließe die Augen. Lasse das berauschende Gefühl durch mich fließen. Nun mustere ich ihn. Jetzt wo er da so liegt sieht er beinahe freundlich aus. Pha!
Erregt nähere ich mich seinen Mund. Ich spürte seinen letzten qualvollen Atemzug. Ich lege mich neben den noch warmen Körper. Sein Blut wärmte mich ein letztes Mal.
Schritte!
Entsetzt springe ich auf greife nach meinem Messer und ziehe es ruckartig aus dem Totenfleisch.
Blitzschnell verschwand ich in dem Dickicht der Unwissenheit.