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2xhab ich gern gelesen
geschrieben von Dan Prescot (Dan Prescot).
Veröffentlicht: 07.04.2020. Rubrik: Grusel und Horror


Der Geisterhund

„Verflixtes Weibstück!“ Dachte Henry.
Beryl würde ihn, Henry, noch ins Grab bringen! Er hatte, als er den Landsitz in Dartmoor durch Erbschaft in Besitz genommen hatte, sich in die Schwester des zwielichtigen Naturforschers Stapleton verliebt und nachdem Stapleton seine gerechte Strafe ereilt hatte, geehelicht. Doch bei Gott, manchmal glaubte er, er hatte einen Familienfluch geehelicht statt einer Frau! Es hätte ihn schon auffallen müssen als ihr gemeinsames Glück durch die Geburt seines Erbfolgers seinen Höhepunkt erreichte. Beryl hatte auf den skandinavischen Namen Ole bestanden! Meine Güte, er war durch Jahrhunderte dem englischen Landadel verpflichtet. Im Taumel seines Glücks hatte er nachgegeben und nun hieß der zukünftige Erbe des Landstrichs Dartmoor Ole Charles. Nun zu mindestens hatte er sich in Bezug auf dem zweiten Vornamen Charles durchsetzen können. Es war der Name seines Erbonkels, dem er seine jetzige Position und Stellung in der Gesellschaft verdankte. Zum Teufel, jetzt war die neueste Idee von Beryl sich eine Hundezucht zuzulegen. Sicher, eigentlich ist es für den Adel nicht unüblich eine eigene Hundemeute für die Jagd zu halten. Trotzdem, er hatte ein ungutes Gefühl. Die Jagd schauderte ihn.
Beryl blickte zu ihren Gatten:“ Himmel er ist so verknöchert!“ Ja damals als er sie vor ihren Bruder errettete, erschien er ihr wie ein Ritter. Von adliger Herkunft, gebildet, stark und gutaussehend. Was ist da von geblieben? Ein in Tradition erstarrter und verknöcherter Möchtegern Adliger. Die hohe Gesellschaft akzeptierte halt keine Kanadier. Auch keine lose Verwandtschaft um was weiß ich wie viele Ecken. Was soll´s? Wenn er wenigstens ein wenig moderner sein könnte. Gerade hatten sie die Jahrhundertwende hinter sich gebracht. 1901, die Welt änderte sich. Ja. Die Welt änderte sich. Nur eben Henry nicht! Ole sollte von den Veränderungen profitieren und nicht in den alten Traditionen ersticken. Deshalb hatte sie Ole den Floh mit dem Hund ins Ohr gesetzt. Wenn er mit ihm spielte konnte er sich und alten Mauern vergessen und ausgelassen toben. Beryl erinnerte sich wie Ole reagierte: „Ein Hund“ sagte Ole mit beinahe träumerischer Begeisterung. Sie lächelte als sie an die Situation dachte. Was sollte schon schiefgehen?
„Sind sie sicher?“ Der Mann hinter dem Pult betrachtete die Szene. Ein kaum 1,60m großer Jugendlicher mit einem Hund der fast genauso groß war. OK, der Hund und der Junge schienen sich zu mögen. Allerdings steckte niemand in dem Kopf des anderen. Ihm war das zu gefährlich. Wäre es sein Kind würde er es nicht erlauben. Diese durchgeknallten, verknöcherten, möchte gern Adligen...
„Also gut, ich brauche für die Papiere noch ihren Namen.“
„Baskerville, Henry Baskerville“ antwortete Henry.

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von DER WORTKOTZER am 11.04.2020:

Jetzt weiß ich endlich auch wo der Meister Arthur Conan Doyle seine tollen Ideen herhat.




geschrieben von Dan Prescot am 12.04.2020:

Schönen Dank! Aber für den Meister fehlt mir noch ne Menge...




geschrieben von Michael Braun am 16.07.2020:

Ja, sehr schöner Verweis für Kenner :)

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