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3xhab ich gern gelesen
geschrieben von Dirk Hoffmann.
Veröffentlicht: 21.10.2020. Rubrik: Fantastisches


Eine nicht ganz so triumphale Heimkehr

Der Mond klebte bereits eine ganze Weile trübe zwischen den speckig glänzenden Wolken über der Koboldhauptstadt Schmierheim. In einem windschief zusammmengezimmerten Holzturm, der alle anderen Bauwerke überragte, warteten die Generäle Siff Grindig und Juck Rotz nervös auf ihre Audienz bei Häuptling Schrotti Schlotze, denn sie hatten ihm so einiges zu erklären.

„Da bin ich jetzt aber echt mal gespannt, wie du dem Chef beibringen willst, dass du unseren großen Feldzug gegen den Drachen so dermaßen vergeigt hast“, schnarrte Siff.
„Ich? Warum denn ich? Das war doch alles ganz allein deine Schuld!“, ereiferte sich Juck und spuckte auf den klebrigen Fußboden.
„Wie bitte? Du hattest doch die grandiose Idee unseren baldigen Sieg über die Bestie am ersten Abend schon mal etwas... vorzufeiern.“
„Das diente der Motivation der Truppe! So etwas nennt man psysochlogistische..., nein, psychotische... Egal, jedenfalls gibt das den Männern Mut und stachelt sie zu Höchstleistungen an“, verteidigte sich Juck.
„Es hat sie höchstens dazu ermutigt am nächsten Tag mit mordsmäßig dicken Schädeln das halbe Lager vollzukotzen und nur noch im Schneckentempo zu marschieren“, verzog Siff angewidert sein grünes Gesicht.
„Völliger Unsinn, sie haben sich lediglich für den bevorstehenden Kampf geschont und ihre Eingeweide für kommende Heldentaten gereinigt.“
„Pah, von wegen! Hätte ich ihnen am folgenden Abend keine kulturell anspruchsvolle Unterhaltung geboten, wären die meisten von ihnen sicherlich noch früher desertiert, als sie es dann ja ohnehin getan haben.“
„Kulturell anspruchsvoll? Das ist doch wohl nicht dein Ernst. Diese Tänzerin war so dermaßen hässlich, da hätten die Männer sich bestimmt am liebsten freiwillig ins Maul eines Drachen geworfen. Die hatte ja keine einzige Warze am Körper und dann auch noch diese ungesund gebräunte und vollkommen faltenfreie Haut, einfach widerlich!“, höhnte Juck und entblößte sein fleckiges Nadelgebiss.
„Es war halt eine Menschenfrau, damit die Leute mal einen Blick über ihren Tellerrand werfen können und Freude an exotischen Genüssen finden.“
„Das haben sie dann ja wohl auch, denn schließlich war ja am folgenden Morgen die halbe Truppe spurlos verschwunden!“
„Das lag wohl eher daran, dass meine schlauen Krieger erkannt haben, dass unter deiner inkompetenten Führung ein Sieg über den Drachen und die Erbeutung seines Goldschatzes vollkommen unmöglich sein würden“,wies Siff die Schuld von sich und bohrte dabei ausgiebig in seiner langen Nase.
„Schlaue Krieger? Das ich nicht lache, wegen deiner Feiglinge mussten wir letztlich mit einer äußerst kümmerlichen Truppe bei dem Drachen aufkreuzen“,knurrte Juck.
„Für einen genialen Strategen wie mich hätte das kein Problem dargestellt, aber du hast ja Muffensausen bekommen und völlig verfrüht zum Rückzug blasen lassen.“
„Von wegen verfrüht, schon nach dem ersten Feuerstoß des Drachen hatte sich die Schlacht doch in das reinste Grillfest verwandelt. Oder gehörte das auch zu deiner genialen Strategie?“
„Jedenfalls stehen wir jetzt echt dumm da. Kein toter Drache, erst recht kein Schatz und, um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, auch noch mit dreitägiger Verspätung wieder zuhause.“
„Wenn du bei deiner feigen Flucht unsere Landkarte nicht verloren hättest, so das wir ewig durch die Gegend irren mussten, wären wir wenigstens pünktlich wieder hier gewesen.“
„Aber auch nur, weil ich klug genug war unsere Stadt mit einem dicken Kreuz dort einzuzeichnen, denn dir wäre diese Idee sicherlich nicht gekommen. Außerdem war das keine Flucht, sondern ein... taktischer Rückzug, jawohl“, verteidigte sich Siff.
„Ein taktischer Rückzug in den Schoß deiner Mama, was? Davon abgesehen, jeder der diese Karte findet, sieht doch sofort, wo unsere schöne Stadt liegt und kann sich direkt auf den Weg machen, um hier einzumarschieren.“ Juck hob warnend eine schmutzige Krallenhand.
„So ein Quatsch, wer sollte sich denn vor einer Drachenhöhle herumtreiben?“, winkte Siff gleichmütig ab.
„Zum Beispiel ein Drache, verdammt nochmal!“,zischte Juck wütend.
„Na und? Du glaubst doch nicht im ernst, dass so ein dummes Vieh in der Lage wäre, so eine kunstvoll gestaltete Karte auch nur ansatzweise zu verstehen, oder?“
„Also, ich bin mir da nicht so...“, Juck verstummte, denn zum einen trat nun ein äußerst erwartungsfroher Häuptling in den Raum und zum anderen gingen seine Worte in einem ohrenbetäubenden Gebrüll, dem das laute Flapp-Flapp riesiger Schwingen folgte, schlichtweg unter...

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von ehemaliges Mitglied am 23.10.2020:

:) hihi geile Story. Konnte mir die zwei Streithähne richtig gut vorstellen.




geschrieben von Dirk Hoffmann am 24.10.2020:

Vielen Dank, Ben, das freut mich sehr.

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