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geschrieben 2020 von Hans Kurrelvink (Hans aus H).
Veröffentlicht: 19.12.2020. Rubrik: Unsortiert


Spatzenrettung

Ein Morgen im August 6.35h
Ich bin soeben aufgestanden und wasche mich im Bad kalt ab. Aus den Augenwinkeln sehe ich durch die offene Tür, dass Caja mit einem Affenzahn an der Tür vorbei in mein Zimmer rennt. Caja, meine Katze ist vor sechs Wochen Mutter von vier Kitten geworden. Ich denke an ihren Nachwuchs, der sich an keine häuslichen Regeln hält und schaue misstrauisch hinterher. Vielleicht konnte ich mich mal wieder aufregen, weil ich der Boss dieser Gang bin. Caja verschwindet unter dem Futonbett und poltert da rum.
Ich setzte mich in meinen Drehstuhl vorm Schreibtisch und harre der Dinge, die nun folgen sollten. Caja kommt unter dem Bett hervor und hat einen kleinen Vogel quer im Maul. – Ein Flügel schlägt verzweifelt. Ich verfolge die Katze so gut ich kann, aber vorsichtiger als damals, sie in `s Wohnzimmer rannte. (Kattenjagd) Ich habe gelernt.
Weil die Schiebetür zum Wintergarten nur einen Spalt weit offenstand hat Caja die Kurve dprt hinein nicht gekriegt. Sie ist ausgerutscht und hat dabei den kleinen Vogel verloren. Ich hole also auf und der kleine Vogel liegt regungslos auf dem Stierfell im Wohnzimmer. Bevor sie das Tier wieder greifen konnte war ich zur Stelle. Ich konnte den Piepmatz gerade noch vor den scharfen Zähnen bewahren, während der Katzenspeichel bereits meinen Handrücken nässte.
Kann jemand dieses jagdliche Geschehen nachvollziehen? Geballte Erregung dreierseits stand im Raum. Na ja, der Vogel, ein kleiner Spatz, lag wie tot in meiner Hand. Da war die Erregung nun gerade nicht mehr zu spüren. Ich wollte den Piepmatz schon entsorgen, als ich sah, dass der Kleine noch lebte. Seine Brust hob und senkte sich währen seine Augen geschlossen waren. Als ehemaliger Sanitätshelfer reagierte ich wie damals – ansprechen auf Reaktion hoffen - abwarten. Der Kleine blieb bewusstlos. Ich legte den Vogel auf einen Teller neben dem Spülbecken in der Küche. Er regte sich nicht.
Dann habe ich meine Mails kontrolliert und mich angezogen, weil ich nach Verden zum Akustiker wollte. Mein linkes Hörgerät hatte seinen Dienst quittiert. Ich belohnte meine Katze mit einem Leckerli, versorgte die vier Nachwuchsjäger - wobei ich den kleinen Kater „Rudi“ greifen konnte, den meine Schwiegertochter gern zu sich nehmen wollte. Auf die Fahrt nach Verden bin ich bei Dagmar und Stefan vorgefahren und habe Rudi abgeliefert. Der Vogel lag derzeit so auf dem Teller, wie ich ihn abgelegt hatte. Was der wohl gedacht hat: Küche – ich auf dem Teller – der Alte will mich fressen – uhhaahhhhaa graus!
Eine gute Stunde später kam ich, wieder beidseitig hörend, aus Verden zurück. Es war schon wieder brütend heiß draußen und ich dachte an meine Blumen im Wintergarten. Die stehen da fast wie unter einem Brennglas. Ich ging also an die Spüle um die kleine Gießkanne zu füllen. Da – Schreck lass nach, flattern und Bewegung im Spülbecken. Vor Schreck habe ich fast die Gießkanne fallen lassen.- Der kleine Piepser hatte sich soweit erholt, dass er sitzen konnte und war in der Spüle gelandet. An den hatte ich nicht mehr gedacht.
Ich habe mich sehr gefreut, fasse in das Becken um ihm dort hinaus zu helfen. Was macht das Vieh? Es beißt in die Hand die ihn retten sollte. – Ich habe ihn gleich an die Wand gepfeffert–
Nein natürlich nicht. So ein kleiner Schnabel richtet doch in einer Handwerkerpatsche keinen Schaden mehr an. War ja auch kaum zu merken. Aber erfreulich war, dass er sich wehren wollte. Ich habe ihn mit klugen Tipps versorgt und bei Nachbar Meier hinter dem Zaun in einen Busch gesetzt aber der undankbare Flatterrus – saurus - Urenkel hat sich einfach davon gemacht. Im Fachjargon: Er hat sich ohne ein Wort zu verlieren abgesetzt. Na ja, wenn man irgendwo gerade noch vom Teller gehüpft ist, macht man nicht viele Worte. Kleine Story für Tierfreunde von – Opa Hans

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