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geschrieben von As'a hel.
Veröffentlicht: 07.04.2022. Rubrik: Unsortiert


Begegnung 2

Prediger: ...und der Mann ist das Haupt der Frau.

Energische Frau (murmelt): Der spinnt!

Prediger: So wie Christus das Haupt des Mannes ist, das Haupt Christi aber ist Gott.

Energische Frau (verhalten, aber hörbar): Willkommen im 21. Jahrhundert.

Prediger: Männer und Frauen sind gleichwertig, aber nicht gleich.

Energische Frau: Sexist!

Prediger: Wir haben einen Gott des Rechts und der Ordnung. Alles und jeder hat seinen Platz. Wir sind frei, doch wenn wir in dem Bereich bleiben, welchen uns Gott bestimmt hat, dann haben wir selbst und unsere Mitmenschen ein zufriedenes Leben.

Älterer Mann: Diese Freiheit hat einen faden Beigeschmack.

Prediger: Warum bin ich Mensch und nicht Baum, warum habe ich Arme und keine Flügel, warum habe ich Lungen und keine Kiemen? Ich habe Ort und Zeitpunkt meiner Geburt nicht bestimmt, ich habe meine Eltern nicht gewählt und meine Lebenserfahrungen habe ich mir nicht ausgesucht; aber bin ich deshalb unfrei?

Energische Frau: Das kann ich nicht ändern, aber was ist mit Menschen, die im falschen Körper geboren sind?

Prediger: Kennt jemand ein Kleinkind, das, von sich selbst ausgehend, Schwierigkeiten hat mit seinem Geschlecht?

Älterer Mann: Und was ist mit Homosexualität? Manchen Menschen ist das angeboren.

Prediger: Ist das so? Oder wird sie vom Umfeld anerzogen?

Energische Frau: Das können Sie alles nicht wissen. Sie gehören doch auch nur zu denen, die anderen ihre Meinung aufdrücken wollen.

Prediger: Ich weiß nichts, sondern ich glaube. Und ich will nicht, dass ihr meiner Meinung seid, sondern dass ihr eure eigenen Entscheidungen trefft und nicht blind dem folgt, was euch die Welt einflüstert.

(kurzes Schweigen)

Energische Frau: Ich hab schlimme Dinge mit Männern erlebt, ich kann solche Mistkerle nicht als mein Haupt akzeptieren.

Prediger: Der Satz geht weiter und lautet vollständig: Der Mann ist das Haupt der Frau und der Mann liebt die Frau wie sich selbst. Ein Mann, der die Frauen seines Umfeldes nicht geistlich liebt wie sich selbst, ist niemandes Haupt.
Mir selbst gebe ich nur das Beste, mir selbst vergebe ich alles; ein Mensch, der liebt, tut dasselbe für seine Mitmenschen.

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