Kurzgeschichten-Stories
Autor
Schreib, wie du willst!
Startseite - Registrieren - Login - Kontakt - Impressum
Menu anzeigenMenu anzeigen
1xhab ich gern gelesen
geschrieben von *olli*.
Veröffentlicht: 23.02.2024. Rubrik: Unsortiert


alles beruht auf dem Vorherigen

Soviele Wenns….
Alles basiert immer auf dem Vorhergegangenen.

Wenn also das Vorherige nicht gewesen, nicht so in der Art gewesen wäre, könnte einige persönliche Entwicklung anders gelaufen sein. Ich behaupte, das trifft für alle zu.

Allerdings fällt es mir schwer, bei anderen Leuten Unsicherheiten über ihren Standpunkt festzustellen. Andererseits könnte das natürlich daran liegen, dass ich hinter die Maske der Mitmenschen nicht schauen kann.

Wenn ich mich nicht so verunsichern ließe von so vielen und vielem, lebte es sich angenehmer – glaube ich -.
Wenn ich hinter die Masken schauen könnte, würde ich vielleicht auch bei den von mir so stark geglaubten Personen Unsicherheiten erkennen. Möglicherweise würde ich dann auch vorziehen, ich hätte lieber nicht geschaut.

Warum wirken auf uns – oder etwa nur auf mich? – so viele andere selbstbewusster, stärker, mutiger, fähiger, temperamentvoller, glücklicher, intensiver, …… Als man selbst?

Wenn ich nicht so viel über diese Problematik nachgedacht hätte, wäre ich nicht zu einer gewissen, aber wirklich nur gewissen Ruhe gekommen, Wenn ich mich nicht immer wieder zur realen, konkreten Sehweise zwingen würde, könnte ich einpacken!

Warum machen mir so viele Leute Angst, von denen ich weiß, dass sie mir unterlegen sind?
Warum sind gerade die sehr einfach gestrickten Leute oft so selbstbewusst? Oder scheint das auch nur so?

Alles, wirklich alles bedingt sich …

Wenn das Kind tatkräftig und durchsetzungsfähig geworden wäre, hätte es einen Rang in allerlei Gruppen gehabt.
Wenn das Kind wenigstens in den Kleingruppen akzeptiert gewesen wäre, hätte es sich weder ausgeschlossen noch unangenommen, ja unerwünscht gefühlt.
Wenn alles vom Anfang an nicht mit Ängsten und Befürchtungen verbunden gewesen wäre, wäre manches leichter gewesen.

Wenn es aber anders gekommen wäre,

hätte manche Entwicklung vielleicht nicht stattgefunden
hätte das Kind vielleicht nicht so an den Worten der Lehrer gehangen und daher gute Leistungen gebracht,
hätte das Kind also eine weniger erfolgreiche Entwicklung gemacht.

Wenn das Kind daneben nicht durch die mütterliche Forderung, selbst betreut werden zu wollen, zu übertriebener Selbstaufgabe und Verleugnung eigener Interessen verurteilt gewesen wäre, hätte sich manches Helfersyndrom-Ereignis verhindern lassen.
Wenn das Helfersyndrom nicht eskaliert wäre und zur lebensbedrohenden Situation geworden wäre, hätte das Kind den Absprung nicht geschafft,
hätte nicht den Zusammenhang Hilfesuchender und Mutter erkannt,
hätte sich nicht vom Mitleid mit derselben gelöst und endlich eine reale Wut und Enttäuschung gespürt.
Dann hätte das Kind sich auch nicht getraut, das Fach-Abi zu machen, HH zu verlassen, zu heiraten und schließlich zu studieren

Wenn das Wörtchen wenn nicht wär …

Wenn das Kind nicht geboren worden wäre, wäre es nicht auf der Welt.
Wenn das Kind mehr Liebe erfahren hätte, hätte es sich anders entwickelt.
Wenn die Mutter dem Kind mehr Zuneigung gegeben hätte, wäre das Kind vielleicht zur Liebe befähigt worden,
wäre das Kind vielleicht selbstbewusster geworden,
hätte das Kind sich anderen gegenüber sicherer gefühlt
hätte das Kind den Rückhalt des familiären Nestes empfunden.
Wenn das Kind Kind Rückhalt empfunden hätte, hätte es sich nicht als „fremd“ gefühlt
hätte es sich nicht überall als unerwünscht gefühlt,
wäre nicht immer auf die Ermutigung anderer angewiesen.
.
Wenn das also nicht so gewesen wäre, hätte das Kind sich nicht selbst unterdrückt und unterdrücken lassen.
Hätte das Kind sich entfalten können.
Hätte Initiativen ergreifen können
Hätte Aktivitäten ergriffen, statt ewig abzuwarten, auf Erlaubnis zu warten..

Wenn ich nicht umgezogen wäre, hätte ich keinen eigenen kleinen Garten.
Wenn ich diesen kleinen Garten nicht hätte, wäre mir eine Lieblingstätigkeit entgangen.
Wenn die Umrandung meiner Terrasse nicht mir allzu viel Gestrüpp vollgepflanzt gewesen wäre, hätte ich viel früher mit dem Neupflanzen beginnen könne.
Wenn dieses Gestrüpp nicht so störend für mich gewesen wäre, hätte ich die Gelegenheit verpaßt, mich an eigentlich nicht überwindbare Aufgaben zu wagen. Dann hätte ich nicht dieses Glücksgefühl erlebt, wenn nach harter Arbeit mit Geduld und verschiedensten Versuchen eine dicke Pflanze mit Wurzel aus der Erde verschwunden war.
Wenn ich nicht Platz geschaffen hätte, wäre Gestalten, Neuanpflanzen Säen nicht möglich gewesen.
Wenn ich nicht umgezogen wäre, hätte ich das Glück des Gärtnerns nicht erlebt, hätte ich die Freude am Werden von Pflanzen nicht gefunden.

Wenn ich nicht ins „betreute Wohnen“ gezogen wäre, wäre ich in einem normalen Mietshaus mit verschiedenen Altersklassen und Isolation trotzdem besser für den Notfall betreut gewesen.

counter1xhab ich gern gelesen

Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

Einen Kommentar schreiben

Weitere Kurzgeschichten von diesem Autor:

heldenreise
der Kongress tanzt
nachts
Nebel - oder auch „Auf der Rhoen“
Föhren