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geschrieben von ORF.
Veröffentlicht: 02.05.2025. Rubrik: Satirisches


Innovation

(hätte sicher eine Chance in der Höhle der Löwen)

SatirepatzerSatirepatzerDeutschland wird nicht mehr jünger! Pessimisten würden es so ausdrücken, die Bevölkerung wird ständig älter. Immer mehr Senioren bewegen sich durch die Umgebung, so lange sie noch lauffähig und bei entsprechend geistiger Gesundheit sind. Sollte dies einmal nicht mehr der Fall sein müssen sie in sogenannten Altenpflegeheimen untergebracht werden. Die Kosten für eine menschenwürdige Unterbringung steigen jedoch stark, will sagen explodieren förmlich. Mit einer normalen Rente kann ein älterer Mensch, der in ein solches Heim verbracht wird, seinen Unterhalt schon seit geraumer Zeit nicht mehr bestreiten, also werden vermögende Angehörige oder aber, wenn diese nicht gegeben sein sollten, der Staat zur Kasse gebeten. Ständig steigende Lohnkosten, immer höher werdende Nebenkosten wie Strom, Gas oder ähnliches, machen das unumgänglich. Zwar ist die alternative Energie im Vormarsch aber auch die kostet. In einer, von internationalen Krisen geschüttelten Welt ist das kontraproduktiv. Eine winzige Gemeinde in Thüringen will jetzt den deutschen Staat entlasten und hat eine sogenannte Seniorenklappe gegründet. Da kann man die heimischen Alten abgeben die eh nur im Weg stehen, die Buden vollmüffeln wenn Besuch ansteht und auch sonst nicht viel nütze sind, höchstens mal mit dem Haushund oder der Heimkatze (gibt es tatsächlich am Ort) Gassi gehen. Und dass war es dann schon.
Voraussetzungen für eine Abgabe an der Klappe sind dass die Probanden noch atmen und wenn es mit Hilfe von Maschinen ist. Der Magen sollte einer Radikalverkleinerung unterzogen worden sein. Zum einen damit sie nicht mehr so viel essen und, das ist ja bekannt, wer wenig bis sehr wenig isst, muss auch seltener die örtliche Kanalisation belasten. Weiterhin sollte ihr Sprachapparat und die Schreibfähigkeit gedämmt bis gar nicht mehr vorhanden sein. Das ständige Gemecker an den vermeintlich schlechten Zuständen oder aber immerzu schreiben an irgendwelche Abgeordneten wegen „mangelhafter Unterbringung“ kann ganz schön ätzen.
Hier tut man das Mindeste für die Alten. Durch ständige Abgänge ist auch immerzu Platz für Neuzugänge.
Wir entlasten das deutsche Rentensystem und damit letztlich den Staat, der durch frei werdende Mittel endlich in der Lage ist seine Armee (die Bundeswehr) zu modernisieren, seine Soldaten in irgendwelche Länder als sogenannte Hilfstruppen bzw. Ausbilder, für die, dort Heimischen, zu schicken. Dann wollen wir einen ganz wichtigen Fakt nicht vergessen, den schnellstmöglichen Schuldenabbau des Landes und die, schon geraume Zeit anstehende, Diätenerhöhung für unsere Politiker. Von nischd kommt nischd.
Ich gehe jetzt lieber mit Hund bevor jemand auf die Idee kommt mich zur Abgabestelle für Alte zu bringen.
(O.R.F.)

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