Veröffentlicht: 10.05.2025. Rubrik: Satirisches
Geplatzt wie ein Luftballon!
Gestern war ich zum Ehrenamt. Das ist, was mich betrifft, einmal in der Woche und zwar in der Landeshauptstadt welche sich in erreichbarer Nähe befindet. Gut, es gibt kein Geld dafür aber die Fahrtkosten dahin werden erstattet, man kann Gutes tun für internationale Hilfsvorhaben (Schulen bauen, nach Wasser bohren und vieles mehr) und mit unseren unschlagbar niedrigen Preisen können wir auch finanziell Unterbesattelten entgegen kommen. Viele Sachen würden in normalen Geschäften das zehn bis zwanzigfache kosten. Das funktioniert natürlich nur, weil wir ausschließlich von Spenden leben. Am vergangenen Freitag war der Umsatz recht gut. Die Bude war immer voll, Aber ich stand wie auf Kohlen denn T.S. hat sich nicht sehen lassen obwohl mir seine Agentin die Information zukommen ließ, er hätte in Erfurt zu tun und würde an meinem Arbeitsplatz, dem Secondhandshop von Oxfam, der sich neuerdings in der Bahnhofstr. Nähe Anger befindet, eventuell mal vorbeisehen. Früher (da war ich schon Altersrentner) hat man mich des Öfteren mit Herrn T.S. verwechselt und fälschlicherweise Autogramme (leider mit seinem Klarnamen) von mir haben wollte. Auf meine Hinweise hin, ich wäre es nicht, glaubte man mir nicht. „Höh, hö, Inkognito“ war meistens die Reaktion auf meine Ehrlichkeit und „Pseudonym“ wenn ich mit meinem richtigen Namen unterzeichnete. Gut, ich hatte damals einen längeren Vollbart und trug meist eine wollene Mütze, aber doch nur wenn es kalt war, die Mütze ist gemeint.
Na ja. wie auch immer irgendwann hatte ich mal eine, seinen Namen enthaltende Kurzgeschichte an den bewussten Menschen geschickt aber bis vor kurzem nie eine Reaktion darauf erhalten. Und jetzt, auf einmal…
Säle werde ich wohl nicht mehr mit interessiertem Publikum füllen wie es meinem „Doppelgänger“ scheinbar mühelos gelingt Dazu reicht meine Haltbarkeit sicherlich nicht mehr aus. Aber noch zwei drei Bücher, die nicht nur die Verwandtschaft liest weil sie diese von mir geschenkt bekommen sondern andere Leser, die sich zu allem Überfluss nicht nur mit dem, zweifelsohne darin enthaltenen Wissen, vollstopfen sondern über den Inhalt auch lachen können und der, vor allem, zum Denken anregt, dies wäre doch schon was!

