Veröffentlicht: 09.07.2025. Rubrik: Unsortiert
Blumenwiese
Es war ein lauer Sommertag. Der Wind zog über das Land. Niemand schien in Eile zu sein. Die Luft wehte jeden überflüssigen Gedanken fort und man konnte sich einfach entspannen. In einem einsamen Tal war es besonders schön. Zwischen zwei Bergen floss ein kleiner Bach, er entsprang einem Rinnsal direkt aus der Erde. Er bahnte sich seinen Weg weit über das Tal hinaus. Sogar eine kleine Brücke hatte man über ihn gebaut. Dunkle Wolken bedeckten den Himmel und man konnte dem Plätschern des Baches lauschen. Der Wind wehte hier besonders stark und das Gras der Wiesen bog sich immer stärker. Es war der 1. Juni und die ersten Sommerblumen wollten ihre Knospen öffnen. Doch es war zu windig. Die Blumen fürchteten der Kraft des Sturms nicht standhalten zu können. Sie wogen hin und her und man konnte ihnen die Anstrengung deutlich anmerken. Während die Menschen endlich frei atmen konnten nach mehreren heißen Tagen, fühlten sich die Blumen betrogen. Heute wäre ihr Tag gewesen. Doch stattdessen mussten sie um ihr Leben kämpfen. Der Sturm dauerte lange an und die schönen Sommerblumen waren kurz davor aufzugeben. Aber nach vielen, vielen Stunden zogen die Wolken endlich von dannen und gaben der Sonne Raum zu scheinen. Die Sonne strahlte mit all ihrer Kraft und der Wind hatte genug. Er entschied sich diesen Ort zu verlassen. Ein letztes Mal wirbelte die Luft nach oben und war nun verschwunden. Das Herz der Blumen öffnete sich und sie konnten ihr Glück kaum fassen. Noch etwas zögerlich, aber immer bestimmter begannen sie ihre Knospen schließlich zu öffnen. Die Wiese hatte noch nie so gestrahlt wie an diesem Tag. Die Farben der Blumen waren prächtiger denn je und sie strotzten vor Kraft und Widerstand. Diesen Sommer kamen viele Menschen vorbei, um die Fülle der Blumenwiese zu betrachten. Nun war das Tal nicht mehr einsam, sondern erfreute sich vieler Bewunderer.

