Veröffentlicht: 17.07.2025. Rubrik: Total Verrücktes
Eine afrikanische Fabelgeschichte - Teil 3
So wurde es Abend. In der aufsteigenden Dämmerung rollte die Wolfsmilchhyäne ihr Gelege fürsorglich in die Bodenmulde nebenan, krümmte sich um ihr Ei herum, und wärmte es mit der dichten Wolle, die ihr auf dem Bauch wuchs. Neugierig geworden beschloss sie, auf diese Weise ihr Ei auszubrüten. Sie überlegte was für ein Nachwuchs da drinnen heranreifen würde? Etwa ein flauschiger Nestflüchter, ähnlich den Straußenbabies, oder gar ein goldgelber Piepmatz?
Die Abenddämmerung ist schließlich der Dunkelheit gewichen und in der Ferne konnte man das Getrampel, sowie das Gemuhe einer Gnu Herde hören und zugleich das bösartige Gebrüll mehrerer Löwen und eines einzelnen Gnus. Vermutlich hatten die Löwen eine schmackhafte Beute ausgekundschaftet und wollten diese nun erlegen.
Währenddessen ist die Wolfsmilchhyäne in ihrer selbst gebauten Bodenmulde eingeschlafen, denn die Müdigkeit und das Grübeln darüber, was nun in dem Dzira fisi (= Hyänenei) drinnen ist, hatten sie irgendwann ins Reich der Träume geschickt.

