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geschrieben 2025 von Rautus Norvegicus (Rautus Norvegicus).
Veröffentlicht: 16.10.2025. Rubrik: Aktionen


(Aktionen: Geldregen oder Geldsegen) - Ein echter Kumpel - Lustiges

Neunhunderttausend Euros. Ein wahrer Geldregen, der da so plötzlich auf mich hernieder prasselt. Mit einem Lottogewinn, und auch noch solch einem großen, hab ich nicht gerechnet!

Was ich damit alles machen könnte. Leider muss ich den mit meiner besseren Hälfte teilen, das dokumentiert der gewinnbringende Tippschein, darauf steht nämlich als Einzahler/Einzahlende/Einzahlendes: Eheleute Gertrude und Rautus Norvegicus, da beißt keine Maus den Faden ab! Obwohl nur ich den Schein unterschrieben habe, muss ich teilen, das finde ich irgendwie unfair und beschließe, mir das nicht gefallen zu lassen. Ich krame ein altes, in Leder eingebundenes Adress- und Notizbuch ganz hinten aus dem Schreibtisch raus. Da hab ich noch Kumpel aus früheren Zeiten, vor meiner Heirat, drin verzeichnet, mit Adresse und Telefonnummer.

Mich packt ein seltsames Gefühl von Nostalgie, dann erblicke ich den gesuchten Namen: Mirko Fröhlich. Ein Arschloch, das ich mal windelweich geprügelt hatte, weil es mir fünf Mark klaute, einen Heiermann! Ich grinse, als mir der Name für die alte fünf-DM-Münze einfällt. Ich werde ernst und wähle seine Nummer:

„Fröhlich!“ Laut und unfreundlich bellt er seinen Namen in die Sprechmuschel, oder in sein Smartphone, weiß der Geier, womit er telefoniert. „Du kriegst gleich noch bessere Laune, wenn ich dir sage, worum es geht“, entgegne ich trocken. Stille, dann: „Rautus, du bist noch so ein Witzbold wie früher! Wie kommt es, dass du mich anrufst?“ „Du müsstest mir mal einen Gefallen tun, Mirko. Du bekommst so viel Geld dafür,
dass du dich endgültig zur Ruhe setzen könntest, ohne alte Omas übers Ohr zu hauen.“

„Rautus, das mache ich nicht mehr, ich will nicht wieder für solche Kleinigkeiten in den Knast, bin doch gerade erst raus gekommen!“ Ich nicke, obwohl ich weiß, dass er das nicht sehen kann. „Zu deiner hübschen Frau, weiß gar nicht, wie du die rum gekriegt hast. Und eine Tochter hast du, hab ich gehört“, mit unschuldiger Stimme flüstere ich ihm fast ins Gehör. Er, mit einem Anflug von Stolz in der Stimme: „Vierzehn Jahre ist sie. Aber sag jetzt mal, was du von mir willst, nach dieser langen Zeit!“

„Vierhundertfünfzigtausend Euros!“ Er japst lautstark und ungläubig auf. „Spinnst du? Wo soll ich die her nehmen und vor allen Dingen, warum sollte ich sie dir geben?“ „Du bist ein Eierkopp!“, herrsche ich ihn an, „die sind für dich, wenn du Gertrude weg machst! Ich kann sie nicht mehr ertragen, wie sie geht, wie sie steht, wie sie spricht und wie sie riecht! Du kannst das Geld gut brauchen, hast schließlich eine schöne Frau mit Ansprüchen. Und du hast eine ganz süße Tochter, die keinen armen Vater haben möchte, für den sie sich schämen muss!“

Zögerlich nuschelt Mirko, „du hast schon recht, Rautus, so dicke haben wir es nicht. Erst gestern war der Gerichtsvollzieher da und hat den edlen Flügel von der Marke Schimmel mitgenommen! Meine Tochter hat Rotz und Wasser geheult, sie liebt ihr Piano doch über alles!“ „Dann sind die Vierhundertfünfzigtausend doch ein willkommener Geldsegen für dich, für euch“.

„Gut, Rautus, ich mache es! Wie soll ich es machen?“ „Kerl, Mirko, weiß ich doch nicht, sehe ich aus wie ein Mörder! Dir wird schon was einfallen,“ fügte ich besänftigend hinzu, schließlich habe ich ihn endlich soweit und will ihn nicht im letzten Augenblick verprellen.

Wir vereinbaren, dass er das Geld sofort nach vollzogener Exekution der Gertrude erhält. Jetzt hab ich nur noch halb so viel, aber ich bin frei und immer noch reich. Aus dem warmen Geldregen ist nun endgültig ein wahrer Geldsegen geworden.

..........................Ende.........................................

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