Diese Geschichte wurde verfilmt. Hier kannst Du den Film ansehen!geschrieben 2025 von Andreas Mettler (Metti).
Veröffentlicht: 27.11.2025. Rubrik: Hörspiele und Verfilmungen
Vorsicht Enkeltrickbetrüger!
Jeder Film beginnt mit einem Drehbuch. Die Wurzel allen Übels. Der Keim des Verderbens. Die Saat des Unheils.
Enkeltrickbetrüger - Das Video!
Kapitel 1 - Telefon
Telefon klingelt. Oma atmet schwer ohne zu reagieren.
„Ne, ich geh nicht ran!“
Telefon klingelt weiter. Hebt die Banane und sagt: „Eeeeeh“
„Hallo“ – „Hallo“
Oma knurrt. „Waaah“
„Wer ist denn da? Spreche ich mit Helga Wickeltisch?“
„Nein.“
„Sind Sie nicht Helga Wickeltisch?“
„Nein.“
„Ja, mit wem spreche ich denn bitte?“
„Helga Wickeltisch!“
„Ach so. Ich bin der Enkeltrickbetrüger. Bitte kommen Sie mit einer Sporttasche voller Geld in kleinen Scheinen vor die Tür. Nicht nummeriert und ohne Polizei.“
„Häh“ „Haben Sie verstanden? Ich bin der Enkel!“
„Ja, bist Du denn für ein Enkel? Hast Deine Oma nicht einmal besucht. Du dumme Sau, du!“
„Wie viel Geld haben Sie denn zur Zeit im Haus?“
Oma holt eine Brieftasche unter dem Rock vor.
„20 Mark.“
„Ne, das ist zu wenig. Haben Sie sonst kein Geld mehr da?“
„Nächste Woche gibt es wieder Schotter. Hab ja auch genug geschuftet…“
„Ach, Sie sind noch berufstätig... Frau Wickeltisch?“
„Ja, bin Dreck-Queen. Strippe im Kindergarten.“
Stille.
„Ja, was ist jetzt?“
„Ich steh bei Ihnen vor der Haustür.“
„Ja, dann komm doch mal rein, deine Oma besuchen, Du perverser Rotzlöffel!“
Oma schält und isst die Banane.
Kapitel 2 – Psychotherapie
Türklingel.
„Ja, wer könnte das jetzt sein?“ Oma grübelt ernsthaft.
Mann kommt rein.
Oma schnauft und schüttelt den Kopf.
„Na, dann leg dich mal auf das Sofa. Damit wir mit der Nummer fertig werden.“
„Wie jetzt?“
„Das Sofa, du verzogener kranker Psycho.“
„Ach so.“
Mann legt sich auf das Sofa und erzählt.
„Also meine Probleme fingen schon ganz früh in der Kindheit an. Ich war der Sohn von zwei älteren Schwestern. Die eine war fleißig und schön, die andere war faul und hässlich. Und dann musste ich mich an den Brunnen setzen und spinnen, bis mir das Blut aus den Fingern sprang.
Und in der Schule war ich der einzige, der nicht gemobbt wurde. Ich war total ausgegrenzt.
Und dann kam die Pubertät. Eine Pyjama-Party nach der anderen. Aber wir haben nicht gesündigt. Der Pastor war immer mit dabei.
Und dann bin ich in den Krieg gezogen. Ich hab ein Bein verloren, aber einen Arm gefunden.
Und mit 25 habe ich mir meine Leber tätowieren lassen.
Und dann ist meine Frau mit dem Meerschweinchen durchgebrannt.
Und sie haben mich an der Autobahnraststätte festgebunden. An meinem Auto.
Und dann hatte ich meine narzisstische Phase. Hab Selbstgespräche geführt. Aber hab nicht zugehört.“
Während der Mann erzählt:
Oma trinkt Bier.
Oma steckt sich Einhörner auf die Finger.
„Ich geh erstmal kacken. Hab auch eine neue Klobürste. Aaaaah.“
Oma kommt wieder. Schüttelt den Kopf.
„Finger nicht gewaschen“, leckt sich den Finger ab. „Wääääh!“
Kapitel 3 – Hypnose
„Du Drecksack. Du weißt, was jetzt kommt?“
„Äh, neeee?“
„Du willst es doch!“
„Ääääääh“
„Hypnosetherapie!“
„Schau auf die Hand von der Winkekatze!“
Oma stößt die Hand an. Nochmal.
„Alles kaputt hier!“
Oma holt die Batterie raus. Schüttelt an der Batterie.
„Auch schon wieder leer…“
„Du Bastard. Du bist so hässlich.“
„Ich bin hässlich“
„Dein Gesicht. Diese lange Nase. Wäh.“
„Mein Gesicht. Meine lange Nase. Wäh.“
„Und du stinkst.“
„Ich stinke.“
„Willst Du wissen, wieviel Dein Auto wert ist?“
„Also hören Sie, jetzt ist mal genug!“
Oma läuft kopfschüttelnd aus dem Bild und holt die Schaufel.
„Da, schaufel dir doch dein eigenes Grab.“
„Ach nö, muss ich jetzt wirklich?“
„Ja, Du bist immer noch unter Hypnose. Musst machen was ich Dir sage.“
„Ach so!“
„Und mein Geld? Ich bin doch der Enkeltrickbetrüger.“
Oma holt Spielgeld aus der Brieftasche.
„Ah, Spielgeld.“
„Na ja, tschüss“
„Mach Dich Acker, die blöde Kuh, Du!“
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