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4xhab ich gern gelesen
geschrieben 2025 von Jens (Jens Richter).
Veröffentlicht: 09.10.2025. Rubrik: Märchenhaftes


Wie die Hexe Gruella den Raben Krächzi heilte

Im dichten Wald lebten allerlei Tiere.
Es gab Rehe, die Familie Dachs, die Eichhörnchen Flick und Flack, die Eule Jolanda und den Raben Krächzi.
Auch Mutter Fuchs war unterwegs mit ihren Welpen.
Man lebte in friedlicher Eintracht miteinander.
Den Tieren fiel auf, dass Krächzi seit Tagen nicht gesehen wurde.
Selbst in der Dämmerung, so Jolanda war er nicht unterwegs.
Die Eichhörnchen Flick und Flack bekamen den Auftrag bei Krächzi vorbeizuschauen wie es ihm wohl erging.
Kein Tier außer den Beiden konnte so gut klettern, dass man zum Nest des Raben hinauf kam.
Gesagt, getan.
Oje, was mussten die Eichhörnchen da sehen?
Der Rabe Krächzi lag in seinem Nest und war richtig krank.
Er röchelte und prustete.
Sein Fieberthermometer zeigte 39 Grad Celsius an.
Flick und Flack versprachen Krächzi zu helfen und meldeten den Tieren in großer Runde, dass es dem Raben sehr schlecht ging.
"Wir brauchen Medizin", waren sich alle einig.
Der Rehbock machte sich ins nahe Städtchen auf, um einen Tierarzt aufzusuchen.
"Na, der Rabe hat die Vogelgrippe", meinte der Doktor. "Ich kann dir Medikamente mitgeben, aber die kosten Geld. Hast du Geld?"
Der Rehbock schüttelte traurig den Kopf. "Nein."
Woher sollten die Tiere Geld haben?
Mutter Natur hält doch alles bereit, was sie zum Leben brauchen.
"Dann komm doch wieder, wenn du welches hast."
Niedergeschlagen trabte der Rehbock zurück in den Wald und erzählte von seinem Erlebnis beim Tierarzt.
"Was nun?", fragte Mutter Fuchs.
Flack kam da ein Gedanke.
"Da wo der Wald am dunkelsten ist, steht eine Hütte, in der ein krummes Weiblein wohnt. Sie hat allerlei Kräuter und Tinkturen in ihrer Hütte. Vielleicht kann sie Krächzi helfen. Flick lass uns da nachschauen."
Sofort sprangen die Eichhörnchen von Baum zu Baum, bis sie die Hütte der Alten erreichten.
Schüchtern pochten sie an die Tür.
"Wer da?", rief es aus dem Inneren.
"Flick und Flack die Eichhörnchen", antworteten sie fast gleichzeitig. "Und wer bist du?"
"Gruella die Kräuterhexe", drang es heraus.
Sie öffnete die Tür und ließ die Eichhörnchen ein.
Die Beiden erzählten vom kranken Raben Krächzi.
"Eile ist geboten", mahnte Gruella. "Ich komme besser gleich mit."
Schnell packte Gruella allerlei Fläschchen und Kräuter in ihre Kiepe.
Dann holte sie ihren Besen aus der Kammer.
"Geht schon immer vorneweg. Ich folge euch."
Die Eichhörnchen sprangen los und Gruella flog auf ihrem Besen hinterher.
Bei Krächzi angekommen, gab ihm Gruella gleich einen Kräutersirup aus Honig, Holunderblüten und Pfefferminze zu trinken.
Dann legte sie Krächzi Wadenwickel an und kühlte seine heiße Stirn.
Außerdem bekam er reichlich Tee von Amarant.
Zwei Tage blieb Gruella noch bei Krächzi am Krankenbett.
Er schlief sich gesund.
Danach ging es ihm deutlich besser.
Er saß in seinem Nest oder flog schon wieder kleine Runden durch sein Revier.
Flick und Flack, die Krächzi die vergangenen Tage immer wieder besucht hatten, berichteten den Waldtieren von seiner Heilung.

Irgendwann saß Krächzi wieder in der gewohnten Runde.
"Danke euch allen, dass ihr für mich da wart", sprach er verlegen.
"Bedanke dich lieber bei Gruella der Kräuterhexe, die tief im Wald wohnt", erwiderten die Tiere bescheiden. "Ohne sie wäre es für dich nicht so glimpflich ausgegangen."
"Kommt ihr mit zu ihr?"
"Wenn du dich dann besser fühlst."
So brachen die Tiere auf.
Gruella war sichtlich berührt, als alle Waldtiere vor ihrer Hütte standen.
"Wie kann ich dir nur danken?", fragte Krächzi.
"Es ist doch eine Selbstverständlichkeit, dass wenn jemand in Not ist, ihm geholfen wird. Mutter Natur hat gegen jede Krankheit ein passendes Kraut. Aber wenn ihr mich so fragt, ich bin alt und gebrechlich. Wenn ihr hin und wieder meinen Wasserbottich mit frischen Quellwasser füllt und mir beim Holz sammeln helft, bin ich voll zufrieden."
"Das machen wie gern", versprachen die Tiere.
Und so entstand eine eingeschworene Waldgemeinschaft.
Und egal wer ein Leiden hatte, Gruella half aus ihrer Apotheke mit Waldkräutern.

Ende

(C) Jens Richter, 29. September 2025

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Kommentare zu dieser Kurzgeschichte

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geschrieben von Rautus Norvegicus am 09.10.2025:
Kommentar gern gelesen.
Geld verdirbt den Charakter, heißt es auch. Gut, das die Tiere es nicht brauchen. Gern gelesen!

Internette Grüße
🙂
Rautus





geschrieben von lüdel am 09.10.2025:
Kommentar gern gelesen.
Und da ist er wieder der Tiger Jens,.zwischendurch muste ich schmunzel wie herrlich lebendig geschrieben.
Sehr gern gelesen.Lüdel🧚‍♂️




geschrieben von Babuschka am 09.10.2025:
Kommentar gern gelesen.
Hallo, lieber Jens,
es freut mich sehr, dass du hier vorbeischaust und uns so ein rührendes Märchen schenkst.
LG Babuschka




geschrieben von Jens Richter am 09.10.2025:

Hallo Babuschka,
Hallo Lydia,
Hallo Rautus, vielen Dank für Eure Kommentare und Bewertungen.
Das Märchen hatte meine Frau und ich als persönliches Mitbringsel für eine Mottoparty unseres Enkels ("Hexen, Magiere und Zauberer") zusammengesponnen. Ich habe sie dann noch aufgeschrieben und nun hat sie hier einen würdigen Platz für alle geneigten Leser und Leserinnen gefunden.
Internette Grüße von Jens






geschrieben von lüdel am 09.10.2025:
Kommentar gern gelesen.

🦁 😊👍❤ Super idee ❣




geschrieben von Jo Hannes Coltitz am 11.10.2025:
Kommentar gern gelesen.
Hallo
@Jens, tolle Idee mit der Mottoparty!
Viele Grüße, Jo 🧙‍♂️

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